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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

6. Ergebnisse: Konstruktion und Inszenierung interkultureller Räume im Spielfilm

verfasst von : Elisabeth Nora Sommerlad

Erschienen in: Interkulturelle Räume im Spielfilm

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die generierten Erkenntnisse zur Konstruktion und Inszenierung interkultureller Räume im Spielfilm werden abschließend als Ergebnis zusammengeführt und diskutiert. In diesem Kapitel wird hierfür konkretisiert, wie interkulturelle Begegnungen in Spielfilmen konstruiert und inszeniert werden. Die zuvor beschriebenen interkulturellen Räume werden hierfür in Bezug auf die Fragestellung der Studie diskutiert. Dies erfolgt in drei Schritten: Zunächst wird dargelegt, über welche Konstruktionselemente Spielfilme interkulturelle Begegnungssituationen konzipieren und vermitteln. Anschließend werden die Inszenierungsstrategien interkultureller Räume diskutiert. Hierfür werden die herausgearbeiteten Inszenierungsstrategien zusammenfassend besprochen. Es wird expliziert, welche Aspekte kultureller Vielfalt hierbei filmisch aufgegriffen und als bedeutungstragende Variablen inszeniert werden. Abschließend wird erörtert, wie die betrachteten Filme New York als Stadt kultureller Vielfalt konstruieren.

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Fußnoten
1
Konkret verortbar sind lediglich Locations, also die tatsächlich physisch verankerten Drehorte eines Films. Eine Filmlocation kann definiert werden als „[a]ny place other than the studio where a film is in part or completely shot“ (Koningsberg 1997: 220, zit. nach Roesch 2009: 7). Davon abzugrenzen sind Filmaufnahmen, die in einem Studio bzw. vor einer vollständig künstlichen Kulisse erstellt wurden. Prinzipiell gilt, dass Filmaufnahmen immer an einem Set aufgenommen werden. Darunter versteht man den Ort, an dem eine Szene spielt und an welchem die Filmaufnahmen aufgenommen werden. Das Set ist nach den Wünschen und Vorstellungen der Filmschaffenden ausgestaltet und wird häufig künstlich in der Kulisse eines Studios oder Ateliers errichtet (Zimmermann 2007: 31; Monaco und Bock 2011: 222). Man kann nach der hier gewählten Definition jedoch nur von einer tatsächlichen Filmlocation sprechen, wenn eine Filmaufnahme außerhalb eines Studiogebäudes gedreht wird – wenn ein so genannter Außendreh oder on location-Dreh stattfindet (Zimmermann 2007: 31 f.; Roesch 2009: 77; Monaco und Bock 2011: 23). Es ist dabei für die Glaubwürdigkeit eines Films in der Regel jedoch unwichtig, ob die Filmaufnahmen in einem Studio oder unter freiem Himmel gedreht werden (Zimmermann 2007: 31). Meist wird heute auf eine „Melange aus lebensweltlichen Locations, Studiosets und mittlerweile immer häufiger digitalen Landschaften“ (Zimmermann 2007: 35) zurückgegriffen. Diese Orte sind aus geographischer Perspektive potenziell hoch interessant, da an ihnen Wechselwirkungen zwischen lebensweltlichen und filmischen Orten deutlich zum Vorschein kommen können (z. B. Screentourismus).
 
2
In ihrem Buch Reel Inequality: Hollywood Actors and Racism widmet sich Yuen (2016) sehr ausführlich den herrschenden Ungleichheiten in der Hollywoodindustrie, wobei sie einen Fokus auf rassistische Strukturen und Praktiken legt. Besonders das Kapitel zum Typecasting kann hier zur Lektüre empfohlen werden, da Yuen unterschiedliche Facetten des Phänomens sowie damit verknüpfte Problematiken und Diskurse aufzeigt, die an dieser Stelle nicht im Einzelnen thematisiert werden können. Dabei gibt sie auch einen sehr fundierten Überblick über die historischen Entwicklungen und beschreibt u. a. die Ursprünge und Entwicklungen rassistischer Elemente in den Strukturen der Hollywoodindustrie, die sich zwar stetig gewandelt haben bzw. wandeln, aber bis heute als systemische Persistenz (nach)wirken. Vgl. auch Robertson Wojcik (2004) für eine historische und kritische Auseinandersetzung mit Typecasting in US-amerikanischen Filmen.
 
3
Insbesondere in filmwissenschaftlichen Kontexten lassen sich zahlreiche Publikationen finden, die sich explizit mit dem Filmkörper bzw. filmischen Inszenierung des Körpers auseinandersetzen, teils auch in Bezug auf dezidiert interkulturelle Fragestellungen (vgl. u. a. Fröhlich, Middel und Visarius 2001; Stiglegger 2001; Hoffmann 2010; Ritzer und Stiglegger 2012 a und b; Gotto 2012; Kleiner und Stiglegger 2015; Kappesser 2017: 24 ff.). In der Filmwissenschaft wird in diesem Kontext nicht nur die filmische Inszenierung des Körpers bzw. dessen Darstellung und Repräsentation thematisiert, sondern – im Zusammenhang mit filmtheoretischen Diskussionen um Performativität und Performanz – auch die Generation einer eigenen, filmischen Körperlichkeit (vgl. Ritzer und Stiglegger 2012b: 9 ff.; Kleiner und Stiglegger 2015: 273; Kappesser 2017: 24 ff.). Diese Vieldeutigkeit des Cinematic Body, die u. a. bei Shaviro (2011) diskutiert wird, bleibt hier ausgeklammert, wäre jedoch evtl. auch fruchtbar zur weiteren Auseinandersetzung mit der Thematik interkultureller Filme.
 
4
Anknüpfungspunkte hierzu liefern beispielsweise zwei Publikationen von Gotto (2006, 2012). Sie untersucht die filmischen Konstruktionen von Identität und Differenz anhand der filmischen Thematisierung von Schwarz und Weiß als ethnischen Konzepten. Hierbei setzt sie sich dezidiert mit den medialen Repräsentationsmechanismen ethnischer Differenz auseinander und diskutiert auch die Bedeutung des Körpers und der Haut im Spannungsfeld der filmischen Inszenierung von Ethnizität und Race. Ihre Studie liefert einen guten Ausgangspunkt zur vertiefenden Auseinandersetzung mit dieser Thematik, die im Kontext der vorliegenden Studie nur angeschnitten werden kann. Auch weitere Publikationen setzen sich dezidiert mit der Konstruktion von Race in Filmen auseinander – beispielhaft sei hier auf die Publikationen von Ginneken (2007), Mask (2012) und Michaels (2018) verwiesen.
 
5
Vgl. hierzu auch die Ausführungen von Bauriedl und Schurr (2018: 145 ff.) zur intersektionalen Analyse der Differenz(ierungs)linie Race im Spielfilm L.A. Crash. In ihren Ausführungen wird sehr gut deutlich, dass die filmische Inszenierung von Schwarzen Jugendlichen in entsprechenden Filmsequenzen ein komplexes Zusammenspiel darstellt, das gleichzeitig unterschiedliche Analyseebenen (Sozialstrukturen, Identitätskonstruktionen, symbolische Repräsentationen) bedient und durch die Brille eines intersektionalen Mehrebenenansatzes gänzlich durchdrungen werden kann. Weiterführend wäre es ggf. fruchtbar, die in der vorliegenden Studie betrachteten Sequenzen und die darin inszenierten sozialen Interaktionen und Praktiken tiefergehend in einer ebensolchen Forschungsperspektive zu analysieren. Auf diese Weise könnten die gewonnenen Erkenntnisse zur Inszenierung kultureller Vielfalt noch tiefergehend entschlüsselt werden – besonders in Hinblick auf spezifische Identitätskonstruktionen und einzelne, besonders relevante, Kategorien wie Race, Ethnizität und Religion.
 
Metadaten
Titel
Ergebnisse: Konstruktion und Inszenierung interkultureller Räume im Spielfilm
verfasst von
Elisabeth Nora Sommerlad
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-35760-3_6