2002 | OriginalPaper | Buchkapitel
Europa
verfasst von : Rudolf Hrbek
Erschienen in: Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Bemühungen zur (west-)europäischen Einigung fanden bereits in den ersten Nachkriegsjahren ein hohes Maß an Unterstützung. Für diese positive Grundeinstellung waren eine Reihe von Faktoren verantwortlich. Es fehlte die ungebrochene Tradition des Nationalstaates; dieser galt vielmehr als diskreditiert. In Widerstand und Untergrund erarbeitete Neuordnungskonzepte, die auf Kooperation und europäische Einigung setzten, hatten dazu beigetragen, eine integrationsbejahende Grundstimmung vorzubereiten. Mit der föderalen Tradition in Deutschland war die Erfahrung verbunden, daß die Eingliederung kleinerer Einheiten in ein größeres Ganzes ihre Identitäten nicht beseitigt. Die Beteiligung an der (west-)europäischen Einigung galt sodann als förderlich für die Erreichung wichtiger Ziele der BRD: Erlangung politischer Gleichberechtigung und Rückkehr in die Staatengemeinschaft; wirtschaftlicher Wiederaufbau; Sicherheit vor der als akut empfundenen Bedrohung durch die UdSSR, womit die westeuropäische Orientierung eine antikommunistische Komponente erhielt; schließlich auch die Wiedervereinigung Deutschlands. Mit Europa (E.) wurde Zukunft assoziiert.