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02.04.2019 | Fahrwerk | Nachricht | Online-Artikel

Fraunhofer entwickelt Lkw-Reifen aus Synthesekautschuk Bisyka

verfasst von: Patrick Schäfer

1:30 Min. Lesedauer

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Fraunhofer-Forscher haben einen künstlich hergestellten Synthesekautschuk entwickelt. Er soll die für die Herstellung von Lkw-Reifen eignen und weniger Abrieb als Naturkautschuk erzeugen.

Der Biomimetischer Synthesekautschuk Bisyka wurde von Forschern der Fraunhofer-Institute für Angewandte Polymerforschung IAP, für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS, für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME, für Werkstoffmechanik IWM und für Silicatforschung ISC entwickelt und untersucht. Der optimierte Synthesekautschuk soll eine Alternative zum Naturkautschuk bieten. Bei diesem ist aufgrund eines Pilzbefalls der Kautschukbäume in Brasilien die Versorgungssicherheit gefährdet.

Die Forscher untersuchten Kautschuk aus Löwenzahn, der wie der Kautschuk aus den Kautschukbäumen zu etwa 95 Prozent aus Polyisopren sowie aus Biokomponenten wie Proteinen oder Lipiden besteht. Die für das Abriebverhalten relevanten Biokomponenten wurden identifiziert und anschließend der Bisyka-Kautschuk aus den jeweiligen Biomolekülen und funktionalisiertem, hoch mikrostrukturreinen Polyisopren synthetisiert. Die Kautschuk-Varianten wurde dann durch Dehnkristallisation auf ihre Eigenschaften hin untersucht und optimiert. 

Verbesserte Reifen mit Bisyka-Kautschuk 

Vier Pkw-Reifen mit einer Lauffläche aus Bisyka wurden anschließend gemeinsam mit herkömmlichen Reifen direkt an einem Fahrzeug im Prüflabor Nord getestet. "Die Reifen aus Synthesekautschuk verlieren 30 Prozent weniger Masse als das Äquivalent aus Naturkautschuk, der Profilverlust beträgt sogar nur die Hälfte. Zudem lässt sich der Synthesekautschuk mit Bestandsanlagen in großtechnischem Maßstab produzieren", sagt Dr. Ulrich Wendler, der das Projekt am Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum für Polymersynthese und -verarbeitung PAZ in Schkopau leitet. Auch der Rollwiderstand soll beim Synthesekautschuk besser sein. Derzeit soll die Rezeptur der Laufflächenmischung für Lkw-Reifen auf den neuen Kautschuk angepasst werden. Die Forscher suchen nun nach Kooperationspartnern, die das Produkt auf den Markt bringen.

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