Neben Frankfurt haben sieben weitere Städte ihre Bewerbung als neue Behördenstandorte abgegeben, darunter Dublin und Paris. Neben der Entscheidung für die EBA wird auch die Abstimmung über den neuen Standort der Arzneimittelagentur EMA erwartet, für den sich unter anderem die Stadt Bonn beworben hat.
Politik und Wirtschaft am Main wollen profitieren
Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Bündnis 60/Die Grünen) argumentiert mit den Vorzügen des Finanzplatzes für einen Umzug der EBA nach Frankfurt. Die Mainmetropole sei "aus fachlicher Sicht als bester Standort" für die EBA geeignet, so Al-Wazir in HR-Info. Auch Wolfgang Schäuble, ehemals Bundesfinanzminister und amtierender Bundestagspräsident, stellte in einem Eba-Dossier fest: "Der Finanzplatz Frankfurt ist international besonders wettbewerbsfähig und die Kombination aus zahlreichen Banken, Versicherungen sowie nationalen und europäischen Institutionen und Aufsichtsorganen bildet ein Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu allen anderen Finanzplätzen in Europa." Die EBA zählt mit derzeit etwa 200 Mitarbeitern zu den eher kleinen EU-Behörden. Doch für Frankfurt gilt sie als ein attraktiver Wirtschaftsfaktor, der die Bedeutung der Stadt als Finanzzentrum Europas noch unterstreicht.
Zentrum für Regulierung und Aufsicht entsteht
Mit der EBA als dritter Finanzaufsichtsbehörde entstünde zusammen mit der Europäischen Zentralbank (EZB), die große Finanzinstitute beaufsichtigt, und der Versicherungsaufsicht EIOPA ein Machtzentrum für Aufsicht und Regulierung von Banken und Versicherern. Zudem haben unter anderen die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) sowie die Deutsche Bundesbank ihren Sitz in Frankfurt.