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20.10.2021 | Girokonto | Nachricht | Online-Artikel

Jeder vierte Bankkunde flüchtet vor Strafzinsen

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2 Min. Lesedauer

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Verwahrentgelte sind vor allem älteren Kunden ein Dorn im Auge und für viele Deutsche ein Grund, sich von ihrer Bank zu trennen oder das Geschäftsverhältnis zu reduzieren. Das ergab eine aktuelle Umfrage. Fast jeder Vierte ist bereits auf der Suche nach Alternativen.

Sogenannte Straf- oder Negativzinsen für Geld auf Geschäfts- und Privatkonten sind bei vielen Kreditinstituten mittlerweile Usus. Doch 70 Prozent der deutschen Bankkunden halten einer aktuellen Yougov-Umfrage zufolge solche Verwahrentgelte für falsch. Darunter sind Männer mit 72 Prozent etwas häufiger vertreten als Frauen (69 Prozent). Besonders unbeliebt sind sie bei älteren Kunden ab 55 Jahren. Von ihnen sind 83 Prozent gegen negative Guthabenzinsen auf dem Spar- oder Girokonto. Unter den jungen Menschen bis 24 Jahren liegt der Anteil bei 46 Prozent. 

Für die repräsentative Erhebung sind Ende September in Zusammenarbeit mit dem Bank Blog mehr als 2.000 Deutsche ab 18 Jahren online befragt worden. Sechs Prozent der Teilnehmer sind der Studie zufolge aktuell von einem Verwahrentgelt tatsächlich betroffen. Etwa drei Viertel aller Befragten in Deutschland (73 Prozent) sagen, dass sie ein Verwahrentgelt zum Bankwechsel oder zumindest zu einer Reduzierung der Geschäftsbeziehungen veranlassen würde.

Dennoch haben 42 Prozent der Studienteilnehmer den Strafzinsen bereits zugestimmt oder wollen dies noch tun. 44 Prozent lehnen ihre Zustimmung ab und 15 Prozent sind sich unsicher, wie sie sich verhalten sollen. Dass Banken den Kunden kündigen, die der Zahlung von Verwahrentgelten nicht zustimmen, finden 72 Prozent aller Befragten nicht gerechtfertigt. 

Stafzins-Vermeider sind finanziell abgesichert

Immerhin suchen 39 Prozent der Studienteilnehmer bereits aktiv nach Möglichkeiten, ihr Geld dort anzulegen, wo sie nicht mit einem Verwahrentgelt rechnen müssen. Von diesen sogenannten Vermeidern haben 55 Prozent bereits mehrere Konten, 67 Prozent betrachten sich selbst als finanziell abgesichert und 45 Prozent macht es nichts aus, mit ihrem Geld zu spekulieren. Von den Befragten dieser Zielgruppe sind 42 Prozent grundsätzlich an Geld- und Finanzthemen interessiert und immerhin 37 Prozent haben bereits ein finanzielles Ziel wie die Abzahlung eines Kredits erreicht oder ein Vermögen aufgebaut. 

70 Prozent der Vermeider sind nachhaltiges Wirtschaften und Handeln von Banken wichtig. Kriterien dafür sind unter anderem

  • Nachhaltigkeitssiegel, 
  • nachhaltiges Investieren, 
  • ökologische und soziale Kriterien wie nachhaltige Beschaffung und Entsorgung, Nutzung nachhaltiger Stromversorger oder Förderung nachhaltigen Verhaltens der Mitarbeiter. 

Mit dieser Ansicht liegen sie acht Prozentpunkte über der Gesamtbevölkerung.

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