In allen Modellen der neuen Mercedes E-Klasse kommt künftig – unabhängig von der Antriebsart – der Central Powertrain Controller (CPC) von Continental zum Einsatz. Das neue Steuergerät ist mit einem Multicore-Prozessor und einer offenen, variablen Vernetzungsarchitektur auf Basis der neuen Continental-Motorsteuerungsplattform Engine Management System 3 (EMS3) ausgestattet und für die gesamte Kommunikation zwischen den verschiedenen Steuergeräten des Antriebsstrangs zuständig.
"Der Central Powertrain Controller ist das erste Steuergerät auf Basis unserer neu entwickelten EMS3-Plattform, die auf die künftigen Anforderungen elektrifizierter und vernetzter Antriebsstränge zugeschnitten ist. Wir freuen uns, dass wir Mercedes mit dieser neuen Technologie so überzeugen konnten, dass sie in der neuen E-Klasse eingeführt wurde", sagt Wolfgang Breuer, Leiter des Geschäftsbereichs Engine Systems der Continental-Division Powertrain.
Kommunikation in Echtszeit
Die Einführung des CPC ist mit einer neuen Powertrain-Vernetzung verbunden. Um seine Funktion als Kommunikationszentrale für die einzelnen Steuergeräte in Echtzeit ausführen zu können, arbeitet das CPC mit den nach Angaben Continentals derzeit leistungsfähigsten Mikrocontrollern. Die Hardware basiere auf der neuen Continental Motorsteuerungsgeneration, in der erstmals eine Multicore-Architektur mit drei Rechnerkernen inklusive Überwachungskern angewendet wird.
Damit sei gewährleistet, dass die Sicherheitsanforderungen der Norm ISO 26262 erfüllt werden können. Das Steuergerät ist mit bis zu 5 CAN-Kanälen, einem Flexray-Kanal, bis zu 2 LIN-Kanälen, diversen digitalen und analogen Ein- und Ausgängen und bis zu 2 SENT-Interfaces ausgestattet. Durch seine Multicore-Architektur könne das CPC zusätzlich zu seiner Aufgabe als Gateway weitere Funktionen ausführen. "Das gibt dem Automobilhersteller völlig neue Möglichkeiten bei der Verteilung von Powertrain-Funktionen über mehrere Steuergeräte hinweg", so Breuer.
Offene Software-Architektur
Die Software des CPC basiert auf der neuen Plattform EMS3. Zu den wichtigsten Merkmalen der EMS3-Systemarchitektur gehörten neben der Multicore-Unterstützung die Kompatibilität mit dem Branchenstandard Autosar 4. Diese offene Software-Architektur erleichtere die Integration von Fremdsoftware, bestehende Subsysteme können in vielen Fällen weiterverwendet werden. Mit seinem Einsatzspektrum von Benzinern über Diesel bis zu Hybridfahrzeugen verfolgt EMS3 einen ganzheitlichen Ansatz, mit dem Variantenvielfalt und Komplexität im reduziert wird.
Die neue Continental-Plattform ist auf künftige Anforderungen ausgelegt. So lassen sich bei elektrifizierten Antrieben durch EMS3 auch neue, effizienzsteigernde Funktionen wie das prognosebasierte "connected Energy Management“ (cEM) integrieren, das mit cloudbasierten Daten arbeitet. Geliefert werden diese Daten zum Beispiel vom Continental-System eHorizon, das ein dreidimensionales Profil der Fahrtstrecke erstellt. Das Steuergerät ermittelt dann im Voraus, auf welchen Streckenabschnitten sich Energie gewinnen lässt und wie diese Energie am sinnvollsten genutzt wird. Es kann den Fahrer beispielsweise frühzeitig auf kommende Stoppstellen hinweisen, um eine optimale Rekuperation zu gewährleisten.