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12.02.2013 | Innovationsmanagement | Schwerpunkt | Online-Artikel

Das Geheimnis innovativer Unternehmen

3 Min. Lesedauer

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Warum sind einige Unternehmen innovativer als andere? Das Geheimnis der Innovations-Champions besteht nicht nur in ihrem gut funktionierenden Innovationsprozess, sondern in ihrem Vertrauensklima, schreibt der Autor und Berater Tom Sommerlatte.

Deutsche Unternehmen stehen heute mehr denn je vor der Herausforderung, ihre Geschäftsentwicklung durch neue attraktive Produkte, Dienstleistungen und Marketingansätze zu sichern. Vorbild sind Unternehmen, die mit beneidenswerter Regelmäßigkeit Innovationen auf den Markt bringen und sich dadurch immer wieder einen Wettbewerbsvorsprung verschaffen.

Was machen sie besser?

Analysen dieser Innovations-Champions haben erhellt, dass sie offensichtlich einen gut durchdachten Innovationsprozess von der Ideengewinnung bis zur erfolgreichen Marktdurchdringung etabliert haben. Und so bemühen sich Unternehmen hierzulande zunehmend, ihren Innovationsprozess auf Vordermann zu bringen. Ihre Erfolge sind jedoch oft beschränkt, obwohl sie ein ausgetüfteltes Prozess-Controlling ihrer F&E-Projekte und ein umfassendes Programm-Management ihrer Innovationsanstrengungen aufbauen.    

Warum?

Weil Innovationsmanagement bei genauer Betrachtung mehr erfordert als einen durchorganisierten Innovationsprozess! Das Geheimnis der Innovations-Champions besteht eben nicht nur in ihrem gut funktionierenden Innovationsprozess sondern vor allen Dingen in ihrem Vertrauensklima. Denn die formale Prozessorganisation bestimmt zwar, welche Abteilungen und Mitarbeiter in welchen Abläufen welche Aufgaben bearbeiten sollen. Mit welchem Engagement, welcher Initiative und Kooperationsbereitschaft die Mitarbeiter zusammenwirken, hängt aber von dem Vertrauen ab, das sie in die Unternehmensleitung, in die Beiträge der anderen Mitwirkenden und in das Unternehmen als Leistungsgemeinschaft haben, dem so genannten Systemvertrauen.

Misstrauen gegen Veränderungen

Innovationsfähigkeit und Vertrauensklima miteinander in Beziehung zu setzen, stellt für viele Führungskräfte noch eine neue gedankliche Konstellation dar. Untersuchungen beispielsweise der Humboldt-Universität und des Zentrums für Vertrauensforschung der Universität Vechta zeigen jedoch, dass Organisationen, in denen ein ausgeprägtes Vertrauensklima herrscht, kosteneffizienter und innovativer sind als Organisationen, die dominant von ablauforganisatorischen Prozeduren und engmaschigen Steuerungsmechanismen geprägt sind. Absicherungsverhalten, Misstrauen gegen Veränderungen und wachsende Neigung zu Bedenkenträgertum bewirken bei letzteren, dass Energie, Zeit und Glaubwürdigkeit im Markt verloren gehen.

Viele Führungskräfte sind von ihrem Führungsansatz her jedoch nicht auf die wachsenden Anforderungen an Vertrauensbildung vorbereitet. Welche Qualität das Vertrauensklima in ihrem Unternehmen besitzt, können sie durch die Beantwortung von sechs Fragen erkennen:

  • Wie wird im Unternehmen kommuniziert? Hier geht es um die Verständlichkeit und Zuverlässigkeit der Kommunikation und um die Zugänglichkeit der Führung für Anregungen und Meinungen aus dem Unternehmen und dem Markt.

  • Wie verlässlich funktioniert die Organisation? Hier geht es um die Klarheit und Respektierung der Regeln und Werte im Unternehmen.

  • Welche Perspektive hat das Unternehmen? Hier geht es um die unternehmerische Zukunftsorientierung und die Sicherheit der Beschäftigung.

  • Wie stark identifizieren sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen? Hier geht es um das Ansehen des Unternehmens und das Gefühl, dazu zu gehören.

  • Wie hoch ist die Wertschätzung der Mitarbeiter durch die Unternehmensleitung? Hier geht es darum, in wieweit die Mitarbeiter Anerkennung für ihre Leistung erhalten und sich gerecht bewertet sehen.

  • Wie ausgeprägt ist das Gemeinschaftsbewusstsein? Hier geht es um die Qualität von Teamarbeit und die Wertschätzung gemeinsamer Leistung.

Fazit: Das Vertrauensprofil des Unternehmens, das bei einer derartigen kritischen Analyse deutlich wird, kann ein verstärktes Bemühen der Unternehmensleitung um Vertrauensbildung und damit einen entscheidenden Impuls für die angestrebte Innovationsleistung auslösen.

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