1993 | OriginalPaper | Buchkapitel
Institutionell geprägte Neuausrichtungsdebatte ab Mitte der 80er Jahre
verfasst von : Jens-Peter Gabriel
Erschienen in: Grundstrukturen agrarpolitischer Willensbildungsprozesse in der Bundesrepublik Deutschland (1949–1989)
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Mit der wachsenden Unzufriedenheit der Landwirte über ihre Einkommenssituation (vgl. Agrarbericht 1985, S. 16ff.)49, den wachsenden Agrarüberschüs-sen, der Finanzmisere, den Agrarhandelskonflikten sowie zunehmenden Umwelt- und Verbraucherbelastungen wuchsen auch der politische Handlungsbedarf und das agrarpolitische Engagement der Parteien. Inwieweit dazu Vermutungen über den Verlauf der bevorstehenden Kommunal- und Landtagswahlen im Jahr 1986 (Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein, Landtagswahlen in Niedersachsen, Bayern und Hamburg) beigetragen haben, läßt sich nicht eindeutig belegen (vgl. Uttitz 1987, S. 243–252). Einer von der in Münster erscheinenden überregionalen Fachzeitschrift „top agrar“ durchgeführten Umfrage zufolge, fühlten sich im Dezember 1985 40,7 % von 1600 befragten Landwirten von keiner Partei mehr vertreten. 23 % gaben an, in den Jahren 1986 und 1987 an keiner Wahl teilnehmen zu wollen (vgl. top agrar, Nr. 12/1985). Dies mag ein „Alarmzeichen“ vor allem für die Union gewesen sein darauf hinzuwirken, die Landwirte im Vorfeld dieser Wahlen durch eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit wieder etwas freundlicher zu stimmen.