1997 | OriginalPaper | Buchkapitel
Integrationspolitik unter den Bedingungen erweiterter sozialer Wohlfahrtsfunktionen: Distribution, Anpassung und Machtpolitik
verfasst von : Bernhard Speyer
Erschienen in: Regionale Integration
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Wie sich bereits im Kontext unserer Diskussion der Problematik von „deeper integration issues“ andeutete, ist es notwendig, die Analyse der Gestaltung von Integrationspolitik so zu ergänzen, daß sie explizit Rücksicht nimmt auf die Existenz von Regierungen, genauer: die Existenz von kollektiven Zielen einer Gruppe von Menschen, wobei sich die Zielbündel verschiedener dieser Gruppen voneinander unterscheiden.1 Jede Behandlung einer Thematik internationaler (sic!) Wirtschaftsbeziehungen, die sich keine Gedanken über den Einfluß der Existenz von Staaten macht, wird letztlich immer einen Mangel an Erklärungskraft aufweisen. Methodisch bedeutet die Berücksichtigung der Existenz von Staaten im Kern eine Erweiterung der sozialen Wohlfahrtsfunktion: Umfaßt diese aus Sicht der traditionellen Außenwirtschaftstheorie lediglich das Element der Güterfülle, mithin allein das Kriterium allokativer Effizienz, so wird dies dem multifunktionalen Charakter des Gebildes „Staat“ nicht gerecht. Die Annahme, staatliches Handeln sei bei der Gestaltung internationaler Wirtschaftsbeziehungen allein von ökonomischen Effizienzüberlegungen geleitet, ist daher zwar ein hilfreiches Analyseinstrument, ist aber für sich genommen zur Erklärung realer Phänomene unzureichend.