Skip to main content

2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

§ 7 Grenzen einer staatlichen Vermögensrechnung aus finanzökonomischer Sicht

verfasst von : Bernd Hanke, Oda Schmalwasser

Erschienen in: Staatseigentum

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Zusammenfassung

Über welche Vermögenswerte verfügt der Staat und welchen Wert weist das staatliche Vermögen auf? Bei einer Befassung mit der Finanzwirtschaft öffentlicher Einheiten erscheinen diese Fragen offenkundig, ihre Beantwortung notwendig für eine sachgerechte Beurteilung der Haushalts- und Finanzpolitik. Die Antwort ist hingegen ernüchternd: Über das staatliche Vermögen gibt es keinen qualitativ zufriedenstellenden Gesamtüberblick. In der kassenorientierten Finanzstatistik sind lediglich Teilbereiche wie das Finanzvermögen erschlossen. Aber daneben existiert mit den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen ein zweites, entstehungsorientiertes quantitatives System, das in einem umfassenden Rahmen die Beobachtung und ökonomische Analyse des Staates erlaubt, als international harmonisiertes Regelwerk auch die Zielgrößen definiert, die z. B. im Rahmen der europäischen Haushaltsüberwachung mit dem sog. „Maastricht-Defizit“ zentrale Bedeutung erlangt haben. Die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen, die konzeptionell im Rahmen einer Gesamtdarstellung von ökonomischen Strom- und Bestandsgrößen der Gesamtwirtschaft auch Informationen zum staatlichen Vermögen benötigen, versuchen, die Datenlücken mit Hilfe rechnerischer Ansätze auf Basis der Ausgaben und Einnahmen zu füllen.

Sie haben noch keine Lizenz? Dann Informieren Sie sich jetzt über unsere Produkte:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft+Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 102.000 Bücher
  • über 537 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Maschinenbau + Werkstoffe
  • Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Springer Professional "Wirtschaft"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 67.000 Bücher
  • über 340 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Versicherung + Risiko




Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Fußnoten
1
Vgl. die Ausführung von Karola Kracht in § 6 zur Vermögensrechnung des Bundes.
 
2
Gesetz über die Finanzstatistik, BGBl. I, Nr. 29 vom 21. Juni 1980, S. 674 ff.
 
3
Zweites Gesetz zur Änderung statistischer Rechtsvorschriften, BGBl., Nr. 69 vom 30. Dezember 1986, S. 2555 f.
 
4
In der Begründung des Gesetzentwurfes (DR-BT 10/5964) heißt es: „Bei der Streichung der Statistik des Vermögens (§ 2 Abs. 2 Nr. 4) handelt es sich um eine formelle Bereinigung …, weil die Vermögensstatistik bisher nicht erhoben wurde, noch beabsichtigt ist, eine solche zu erheben. Die methodischen Schwierigkeiten der Bewertung usw. wären für die Einführung einer Vermögensstatistik so schwierig, daß das Informationsinteresse an einer solchen Statistik den damit verbundenen Verwaltungsaufwand nicht rechtfertigt.“.
 
5
EPSAS als Abkürzung für „European Public Sector Accounting Standards“.
 
6
Vgl. Andreas Nebel in Erwin Piduch, Bundeshaushaltsrecht, 48. Erg-Lfg. Februar 2014 mit Verweis auf Berlin-Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGE 116, 327, 390 f., 410 f.).
 
7
Statistisches Bundesamt, Finanzen und Steuern, Fachbegriffe der Finanz- und Personalstatistiken, Wiesbaden 2013, S. 19.
 
8
Statistisches Bundesamt, Fachserie 14 Reihe 5.1 (Finanzen und Steuern, Finanzvermögen des Öffentlichen Gesamthaushalts).
 
9
Christoph Junkert, Finanzvermögen des Öffentlichen Gesamthaushalts am 31. Dezember 2013, Wirtschaft und Statistik, Dezember 2014, S. 774.
 
10
Statistisches Bundesamt, Fachserie 14 Reihe 5.1 (Finanzen und Steuern, Finanzvermögen des Öffentlichen Gesamthaushalts 2015, 19.Oktober 2016.
 
11
Vgl. Europäische Union, Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen ESVG 2010, Lieferprogramm der Daten, Luxemburg 2014, insbesondere Tabellen 26 sowie 22, 1, 2 und 3.
 
12
Vgl. Europäische Union, Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen ESVG 2010, Luxemburg 2014, Ziffern 7.01, 7.15, 7.33, 7.37 und 7.42.
 
13
Eine ausführliche Darstellung der Anlagevermögens- und Abschreibungsrechnung findet sich in O. Schmalwasser/M. Schidlowski, Kapitalstockrechnung in Deutschland, in: Wirtschaft und Statistik 11/2006, S. 1107 ff.; methodische Weiterentwicklungen in O. Schmalwasser/N. Weber, Revision der Anlagevermögensrechnung für den Zeitraum 1991 bis 2011, in: Wirtschaft und Statistik 11/2012, S. 933 ff.
 
14
Statistisches Bundesamt, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Anlagevermögen nach Sektoren, Arbeitsunterlage, Wiesbaden 2016.
 
15
Bei internationalen Vergleichen zum Anteil des Staates am Anlagevermögen bzw. an den Bruttoanlageinvestitionen sollte immer berücksichtigt werden, dass in verschiedenen Ländern wegen unterschiedlicher institutioneller Gegebenheiten auch unterschiedliche Teile der technischen und sozialen Infrastruktur zum Sektor Staat oder zum Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften gehören. Das gilt insbesondere für die Energieversorgung, Eisenbahn(en), Autobahnen, Krankenhäuser etc.
 
16
Seit dem ESVG 2010 zählen auch militärische Waffensysteme zu den Anlageinvestitionen und zum Anlagevermögen. Sie werden gemeinsam mit den Ausrüstungen dargestellt (vgl. Abb. 5.2).
 
17
Statistisches Bundesamt/Deutsche Bundesbank, Sektorale und gesamtwirtschaftliche Vermögensbilanzen 1999 – 2015, Wiesbaden/Frankfurt am Main 2016.
 
18
Deutsche Bundesbank, Ergebnisse der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung für Deutschland – 2010 bis 2015, Statistische Sonderveröffentlichung 4, Frankfurt am Main 2016. Weitere Erläuterungen siehe auch: Deutsche Bundesbank, Methodische Änderungen in der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung – Motivation, Konzeption und ausgewählte Ergebnisse, in: Monatsbericht Oktober, Frankfurt am Main 2014, S. 13 - 27.
 
19
O. Schmalwasser/A. Müller/N. Weber, Gebrauchsvermögen privater Haushalte in Deutschland, in: Wirtschaft und Statistik 6/2011, S. 565 - 578.
 
20
O. Schmalwasser/S. Brede, Grund und Boden als Bestandteil der Volkswirtschaftlichen Vermögensbilanzen, in: Wirtschaft und Statistik 6/2015, S. 43 - 58.
 
Metadaten
Titel
§ 7 Grenzen einer staatlichen Vermögensrechnung aus finanzökonomischer Sicht
verfasst von
Bernd Hanke
Oda Schmalwasser
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-54308-5_7