Laut der "IM-Trendstudie 2017" der Managementberatung Investors Marketing könnte es bis zum Jahr 2025 nur noch 20.000 Zweigstellen von Banken und Sparkassen in Deutschland geben. Der Ertragsschwund aufgrund der Niedrigzinsphase, der Vormarsch neuer digitaler Banking-Angebote und ein verändertes Kundenverhalten durch die Digitalisierung zwingen Geldhäuser, ihre Filialnetze weiter auszudünnen. Schaut man auf die Entwicklung der Bankstellen im Jahr 2016, so hat sich die Konzentration im deutschen Bankensektor beschleunigt. Denn nach Angaben der Deutschen Bundesbank vom Mai 2017 sank die Gesamtzahl der Kreditinstitute in Deutschland im Jahresverlauf 2016 um 72 auf 1.888 Institute. Das entspricht einem Rückgang von 3,7 Prozent gegenüber 1,5 Prozent im Jahr 2015. Die Zahl der Institute des Genossenschaftssektors sank erstmals unter die 1.000er-Marke auf nunmehr noch 976. "Der Konsolidierungsprozess hat an Fahrt gewonnen", kommentiert Andreas Dombret, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank und zuständig für die Bankenaufsicht, die Entwicklung. Dies sei ein klares Zeichen dafür, dass der "Druck durch Wettbewerb und Niedrigzinsumfeld weiter hoch ist". Banken sähen sich veranlasst, Kostenstrukturen und Vertriebswege auf den Prüfstand zu stellen, so Dombret.
Wie Banken und Sparkassen ihre verbleibenden Filialnetze optimieren können, beschreibt Stefan Terliesner im Bankmagazin-Beitrag "Wann sich Filialen lohnen". Er verweist darin unter anderem auf den Einsatz von Geomarketing anhand von Geoinformationssystemen (GIS), um das Potenzial der Geschäftsstellen und sinnvoller Filialstrukturen auszuloten.
Auslandstöchter deutscher Banken werden weniger
Doch nicht nur bei Inlandsfilialen, auch bei der Auslandspräsenz setzt sich laut Deutscher Bundesbank quer über alle Bankengruppen 2016 fort. Die Anzahl der im Ausland ansässigen Tochterunternehmen verringerte sich 2016 um rund ein Sechstel von 173 auf 145. Die Entwicklung betraf vor allem deutsche Großbanken. Deren Tochterunternehmen nahmen weltweit um 24 auf 102 ab.