Skip to main content

1996 | Buch

Internationales vertikales Marketing

Eine explorative Erfassung und Evaluation des strategischen Verhaltens der Markenartikelindustrie gegenüber internationalen Handelskunden

verfasst von: Eva Otzen-Wehmeyer

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Die Liberalisierung der Konsumgütermärkte im Zuge der Realisierung des europäischen Binnenmarktes stellt gerade Unternehmungen der Konsum­ güterindustrie vor neue Herausforderungen. Das Distributionsmanagement nimmt hier einen zentralen Raum ein. Ähnlich der Situation des vertikalen Marketing auf nationalen Märkten zeigen sich nun auch im europäischen Kontext zunehmende Konzentrationstendenzen auf der Handelsebene. Die Auseinandersetzung mit den neuen Verhaltensweisen europäisch agierender Handelsunternehmungen und die Entwicklung geeigneter Strategien ist gerade für die Markenartikelindustrie von zentraler Bedeutung. Die wissenschaftliche Behandlung des Verhältnisses zwischen Industrie und Handel im internationalen Kontext befindet sich noch im Anfangsstadium. Empirische Untersuchungen mit dem Ziel des anwendungsorientierten Er­ kenntnisgewinns fehlen weitgehend. Frau Otzen-Wehmeyer analysiert im Rahmen ihrer Arbeit die strategischen Ansatzpunkte und alternativen Vorgehensweisen, die Markenartikel­ herstellern zur Verbesserung ihrer relativen Wettbewerbsposition prinzi­ piell zur Verfügung stehen. Aufbauend auf einer Situationsanalyse erfasst sie die konkrete Problemkonstellation für multinationle Markenartikler und leitet ein Szenario für die zukünftigen Entwicklungen internationaler Hersteller-Handelsbeziehungen ab. Auf der Grundlage einer Experten­ befragung untersucht sie, mit welchen Strategien und Lösungsansätzen die Markenartikler auf die zunehmende Internationalisierung im Handel rea­ gieren. Anschliessend geht sie der Frage nach, inwieweit die Markenartikel­ industrie den ihnen zur Verfügung stehenden Handlungsspielraum aus­ schöpfen und ob diese Strategien die Hersteller in eine möglichst günstige Ausgangsposition für die Zukunft bringen. Die vorliegende Arbeit führt die empirisch gewonnenen Ergebnisse und die vielfältigen Teilerkenntnisse des vertikalen Marketing und des Key-Account­ Managements sinnvoll zusammen und vermittelt Wissenschaft und Praxis wertvolle Einsichten.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
A. Einführung: Problemstellung, Zielsetzung und Vorgehen
Zusammenfassung
Mit der Realisierung des europäischen Binnenmarktes haben sich die Wettbewerbsbedingungen der Markenartikelhersteller und der Handelsunternehmen tiefgreifend verändert. So zwingt der durch die Binnenmarktinitiative forcierte Abbau der physischen, fiskalischen und technischen Barrieren alle Marktteilnehmer zu einer verstärkten Internationalisierung ihrer Aktivitäten. Die westeuropäische Ernährungsindustrie befindet sich seit Mitte der 80er Jahre in einem Internationalisierungprozess. Insbesondere Markenartikelhersteller streben eine flächendeckende Distribution ihrer Sortimente in Europa an. Auch der Lebensmittelhandel erschliesst seit den 70er Jahren die westeuropäischen Märkte durch grenzüberschreitende Filialisierungs- und Franchising-Konzepte sowie durch Zusammenarbeit in europäischen Einkaufszentralen.
Eva Otzen-Wehmeyer
B. Theoretische Grundlagen
Zusammenfassung
Bei der Distribution von Konsumgütern sind die Hersteller in hohem Masse auf die Erfüllung absatzwirtschaftlicher Leistungen durch den Handel angewiesen. I.d.R. produzieren die Hersteller die Waren selbständig und der Handel vertreibt die Waren in eigener Regie an den Endverbraucher. Nur aus dem Zusammenwirken der Leistungen von Hersteller und Handel wird die Markt- und Konsumreife der herstellereigenen Produkte erreicht1. Erst in der Verkaufsstelle des Handels kann der potentielle Endkunde in direkten Kontakt zu den physischen und kommunikativen Elementen des integrierten Angebots von Hersteller und Handel treten und seine Kaufentscheidungen in Kaufakte umsetzen2.
Eva Otzen-Wehmeyer
C. Situationsanalyse: Beschreibung und Analyse der Schlüsselentwicklungen im strategischen Beziehungsfeld Hersteller — Handel
Zusammenfassung
Gegenstand dieses Abschnittes ist es, einen Einblick in die Schlüsselentwicklungen der Hersteller-Handels-Beziehung in Europa zu vermitteln. Die strukturellen Entwicklungen (Struktur-und Konzentrationsdynamik) auf der Hersteller- und Handelsebene beeinflussen sich gegenseitig und können nicht losgelöst von den Entwicklungen auf der Konsumentenseite gesehen werden. Aus diesem Grunde werden im folgenden die Entwicklungslinien auf allen drei Ebenen, also Konsument, Hersteller und Handel analysiert.
Eva Otzen-Wehmeyer
D. Problemdiagnose, Entwicklungsanalyse und -prognose
Zusammenfassung
In Kapitel D wird der Versuch unternommen, die in Kapitel C herausgearbeiteten Entwicklungslinien auf der Konsumenten-, Handels- und Industrieebene zusammenzuführen. Auf diese Weise kann festgestellt werden, welche Markenartikelhersteller in welchem Ausmass von der internationalen Konzentrations- und Kooperationsentwicklung im Handel betroffen sind (Abschnitt D.1). Darüber hinaus können die relevanten Problembereiche, die mit der Internationalisierung im europäischen Lebensmittelhandel verbunden sind und die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem fundamentalen Wandel in der Hersteller — Handelsbeziehung führen werden, diagnostiziert werden (Abschnitt D.2). Für multinationale Markenartikelhersteller wird sich je nach Handelssystemtyp eine unterschiedliche Problemlage ergeben. Um der Differenziertheit der möglichen Problemlagen gerecht zu werden, wird in einem weiteren Schritt die Problemrelevanz im Hinblick auf die unterschiedlichen Handelssystemtypen diskutiert.
Eva Otzen-Wehmeyer
E. Strategisches Verhalten der Markenartikelhersteller in Phase 4 der Hersteller — Handelsbeziehung
Zusammenfassung
Die Ausführungen in Abschnitt C.4 verdeutlichen, dass sich der Lebensmittelhandel in Europa dynamisch weiterentwickelt. Die Euro-Accounts befinden sich in einem Zustand der Bewegung — einige wandeln sich mit hoher Geschwindigkeit, andere mit kleineren Entwicklungsschüben — einige sind bereits leistungsfähiger als andere. Die Entwicklungsanalyse und -prognose in Abschnitt D.3 legen nahe, dass sich die national geprägte Hersteller-Handelsbeziehung im Zeitablauf zu einer supranationalen Geschäftsbeziehung wandeln wird. Die Phasendarstellung verdeutlicht weiterhin, dass sich die Hersteller-Handelsbeziehung zum Zeitpunkt der Untersuchung in einem Übergangsstadium (Phase 4) befindet, in dem nationale Transaktionen vorherrschen und sich nur vereinzelt operative Durchsetzungsaktivitäten auf supranationaler Ebene entwickeln. Aus dem Grund können in diesem Abschnitt lediglich strategische Verhaltensweisen der multinationalen Markenartikelindustrie, die charakteristisch für Phase vier sind, dargestellt werden.
Eva Otzen-Wehmeyer
F. Evaluation des strategischen Verhaltens der multinationalen Markenartikelhersteller
Zusammenfassung
Im folgenden soll das strategische Verhalten der an der explorativen Untersuchung teilnehmenden Markenartikler, anhand der im Theorieteil herausgearbeiteten Kriterien zur Verbesserung der relativen Wettbewerbsposition unter intensiven vertikalen Wettbewerbsbedingungen, evaluiert werden1. Strategien, die diesen Kriterien standhalten, statten den Hersteller im vertikalen Wettbewerbsverhältnis mit Handlungsspielraum für die Realisierung seiner Distributionsziele aus. In der konkreten Problemsituation der multinationalen Markenartikelindustrie spielen noch weitere Kriterien, nämlich langfristig wirkendes Problemlösungspotential, Durchsetzungsfähigkeit gegenüber dem Handelspartner und ökonomische Effizienz, eine Rolle2. Das bedeutet, dass das strategische Verhalten der befragten Markenartikler nicht nur kurzfristig, d. h. vor dem Hintergrund der in Phase vier gültigen Problemkonstellation, beurteilt werden darf. Vielmehr spielt bei der Bewertung der Strategien eine Rolle, ob die gewählten Strategien die Hersteller in eine möglichst günstige Ausgangsposition für die Situationskonstellation in Phase fünf bringt.
Eva Otzen-Wehmeyer
Backmatter
Metadaten
Titel
Internationales vertikales Marketing
verfasst von
Eva Otzen-Wehmeyer
Copyright-Jahr
1996
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-95408-4
Print ISBN
978-3-8244-6309-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-95408-4