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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

9. Der neue Sinn des Unternehmens

verfasst von : Christian Gündling

Erschienen in: Letzter Aufruf Kundenorientierung

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Ökonomischer Erfolg ist auch möglich, wenn die Unternehmen ihren Sinn darin sehen, definierte Renditen von Kapitalgebern zu erzielen. Wenn Unternehmen lediglich den Output optimieren, ist das zu wenig. Bedingungslose Kundenorientierung und langfristiges Denken braucht Rückgrat. Und oft genug auch die Bereitschaft, sehr lange missverstanden zu werden. Verantwortungsvolles Denken und Handeln, Wertschätzung für Menschen formuliert in einem „Sinn des Unternehmens“ können magnetische Kräfte für Kunden entwickeln und sind der Treibstoff für wirtschaftlichen Erfolg. Im Unterschied zur Mission oder einer Vision hat der Sinn einer kundenorientierten Organisation immer direkten Bezug zum Kunden. Wenn es den Mitarbeitern leicht gemacht wird, sich mit dem Kunden, seinen Wünschen, Motiven und Möglichkeiten zu identifizieren, dann wird die Leidenschaft des Mitarbeiters bei jedem Kundenkontakt und Kundenfeedback aufs Neue entfacht. Ein Perpetuum mobile der Kundenorientierung. Dies bedingt aber eine Vertrauenskultur. Kundenorientierung im Unternehmen zu leben, setzt das notwendige Wissen, das notwendige Können zur Umsetzung, eine hinreichende Kompetenz, die notwendige Motivation, es tatsächlich zu tun und – ganz entscheidend, eine Kultur der Kundenorientierung, voraus. Dies ist die Produktionsfunktion der Kundenorientierung. Es bedarf einer DNA der Kundenorientierung. Echte Kundenorientierung erfordert von vielen Unternehmen einen Kulturwandel. Viele Führungskräfte verlieren im Laufe ihres Berufslebens ihre nach außen wirkenden Ideale und investieren immer mehr in ihre nach innen gerichteten Beziehungen oder in die Karriere. Aber nur mit unternehmerisch tätigen Führungskräften lässt sich ein Changemanagementprozess „Kundenorientierung“ einleiten und umsetzen.

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Fußnoten
1
O. V. (2016), Cisco streicht 5500 Jobs – trotz starken Quartalszahlen. www.​spiegel.​de, http://​www.​spiegel.​de/​wirtschaft/​unternehmen/​cisco-us-netzwerkausruest​er-streicht-5500-jobs-a-1108249.​html, abgerufen am 19.10.2016.
 
2
Eine ausführliche Diskussion der wichtigsten Werke der Innovationsforschung findet sich bei Blättel-Mink, Birgit/Raphael Menez (2015), Kompendium der Innovationsforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, S. 111–127.
 
5
Laloux, Frederic (2015) Reinventing Organizations. Vahlen, München, S. 195 f.
 
7
In seinem jährlichem Brief an die Amazon-Aktionäre erklärt Jeff Bezos sein Verständnis von Kundenbesessenheit. Vgl. Unger, A. (2017), Jeff Bezosʼ Erfolgsgeheimnisse. Diesen Brief des Amazon-Chefs sollte jeder Unternehmer lesen. impulse.de, https://​www.​impulse.​de/​management/​unternehmensfueh​rung/​jeff-bezos-amazon-erfolgsgeheimnis​se/​3564124.​html, abgerufen am 07.12.2017.
 
8
Vgl. Laloux, Frederic (2015), Reinventing Organizations. Vahlen, München, S. 197.
 
9
Veken, Dominic (2016), Join the Movement! In: Zeitschrift für Führung + Organisation, 5, S. 339–341.
 
10
S. Schürmann, Christoph (2016), Erich Sixt: ‚Wer nur Traditionen fortführt, wird nicht überleben‘. WirtschaftsWoche. https://​www.​wiwo.​de/​unternehmen/​mittelstand/​erich-sixt-wer-nur-traditionen-fortfuehrt-wird-nicht-ueberleben/​13608980.​html, abgerufen am 12.07.2017.
 
11
Scholz, Christian/Joachim Zentes (2015), Schizo-Wirtschaft. Campus Verlag, Frankfurt am Main, S. 174.
 
12
Becker, Lisa (2017), Nachhilfe von den Kumpels aus dem Internet. www.​faz.​net. Abgerufen am 06.03.2017.
 
13
Ebenda.
 
14
Kotler, Philip (2015), Confronting Capitalism, AMACOM, Nashville, S. 21 f.
 
15
Ähnliche Analogien habe ich in einer Diskussion aufgenommen. Eine Originalquelle kann ich leider beim besten Willen nicht nachliefern.
 
16
Glattes, Karin (2018), Wow-Momente erzeugen. In: managerSeminare, 227, S. 37–40.
 
17
Natürlich gibt es auch Kundenerfahrungen, die für den Kunden positiv sind, die er aber dennoch kein weiteres Mal erleben möchte. Beispiele hierfür sind Bedienungsfehler, notwendige Nachfragen oder Reklamationen.
 
18
S. Plesterniks, Ingo (2017), Erkenntnisse der Verhaltensökonomie. In: Arbeit und Arbeitsrecht, Heft 7. S. 420–423.
 
19
Conrad, Christian A. (2018), Neue Manager braucht das Land. www.​welt.​de. abgerufen am 21.01.2018.
 
20
S. https://​www.​de-adp.​com, abgerufen am 08.08.2017.
 
21
Fink, Verena (2017), Die Service-Transformation. In: absatzwirtschaft, 11. S. 36.
 
22
O. V. (2002), Der Kunde als Freund. Ein Textilversandhaus ist in Sachen Kundenorientierung Pionier. In: QZ, 3, S. 199–201.
 
23
Ebenda.
 
24
Janßen, Annika (2016), Nur verkaufen kann jeder. In: Markt und Mittelstand, 7/8, S. 72.
 
25
Brechtel, Detlev (2016), Ständig unter Strom. In: acquisa, 3, S. 60 f.
 
26
Pelz, Waldemar (2017), Mit Lob werden Mitarbeiter dressiert. In: managerSeminare, S. 16–17.
 
27
O. V. (2017), Wohlbefinden am Arbeitsplatz – glückliche Mitarbeiter leisten mehr. GENIOS WirtschaftsWissen, abgerufen am 18.04.2017.
 
28
O. V. (2016), Interview mit Hirnforscher Gerald Hüther: „Erst die Arbeit macht uns zu Menschen“. In: faz.net, Dezember, abgerufen am 11.11.2017.
 
29
S. zum Folgenden auch Plesterniks, Ingo (2017), Erkenntnisse der Verhaltensökonomie. In: Arbeit und Arbeitsrecht. Heft 7, S. 420–423.
 
30
Vgl. Kap. 6, Abschn. 6.​4.​9.
 
31
Vgl. Gladwell, Malcolm (2014), The Tipping Point, Goldmann, München, S. 190.
 
32
Meck, Georg (2017), F. a. S. Exklusiv: VW-Chef kritisiert Betroffene des Dieselskandals. faz.net, abgerufen am 10.01.2017.
 
33
Kotler, P. (2015), Confronting Capitalism, AMACOM, Nashville, S. 81.
 
34
Vgl. Steinert, Carsten (2011), Zum Stellenwert der Personalführung in deutschen Unternehmen. In: rer. pol. Zeitschrift der Frankfurter Wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft, Heft 2, S. 10–12.
 
35
Schein, Edgar H. (2016), Humble Inquiry. Carl Auer Verlag, Heidelberg, S. 135.
 
36
Ebenda, S. 120.
 
37
Schreyögg, Georg/Jochen Koch (2014), Grundlagen des Managements. Gabler, Wiesbaden, S. 330.
 
38
S. zum Folgenden auch Plesterniks, Ingo (2017), Erkenntnisse der Verhaltensökonomie. In: Arbeit und Arbeitsrecht, Heft 7, S. 420–423.
 
39
Ebenda.
 
40
Vgl. Fischer, Peter/Kathrin Asal/Joachim I. Krueger (2013), Urteilen und entscheiden. In: Dieselben, Sozialpsychologie für Bachelor. Springer, Heidelberg, S. 41.
 
41
Petit, Claudine (2016), Reif für Phase vier?. In: Lead digital, S. 22. dem gibt es nichts hinzu zufügen.
 
42
Vgl. ebenda.
 
43
Vgl. Sommer, Sarah (2016), Weil alles anders bleibt. In: WirtschaftsWoche, Heft 26, S. 40–42.
 
44
Maier, Angela (2015), Auf Empfehlung des Hauses. In: manager magazin, Heft 12, S. 19.
 
45
Disch, Wolfgang K. A. (2016), Innovation neu denken – von Schumpeter lernen. gem-online.de, https://​www.​gem-online.​de/​pdf/​forschung/​Studie_​Von_​Schumpeter_​lernen.​pdf, abgerufen am 08.08.2017.
 
46
Ebenda.
 
47
S. zum Folgenden auch Eidenschink, Klaus (2015), Erfolg ist keiner der Namen Gottes. wirtschaft & weiterbildung, 27. S. 14–15.
 
48
Vgl. Weber, Winfried (2016), Peter Drucker. Management-Gurus gibt es wie Sand am Meer. Aber nur ein Original. Eine Hommage. https://​www.​brandeins.​de/​archiv/​2016/​vorbilder/​peter-drucker-management-guru/​, abgerufen am 09.08.2017.
 
49
Ebenda.
 
50
Maassen, Oliver (2014), Führungskräfteentwicklung: Aufsteigen, aber am Boden bleiben, wirtschaft & weiterbildung, https://​www.​haufe.​de/​personal/​hr-management/​fuehrungskraefte​entwicklung-aufsteigen-aber-am-boden-bleiben_​80_​286304.​html, abgerufen am 8. März 2018.
 
51
Die folgenden Gedanken haben einen Rahmen gefunden, als ich eine Rezension eines Buches von einem Neurochirurgen las. Wie ist es, ein Chirurg zu sein? Auf jeden Fall fühlt es sich ganz anders an, als ein Chirurg zu werden. Als der britische Neurochirurg Henry Marsh noch in der Ausbildung war, hatte er eine tiefe persönliche Verbundenheit zu seinen Patienten. Er litt mit ihnen, freute sich mit ihnen und sprach stets offen über alle Chancen und Risiken. Nach der Ausbildung änderte sich die Beziehung zu seinen Patienten. Das lag daran, dass er nun Verantwortung für das Schicksal dieser Menschen übernehmen musste. Hand in Hand mit dieser Verantwortung kam auch die Furcht vor dem Versagen. Wenn wir vielleicht bald das Leben einer Person ruinieren, möchten wir sie vorher lieber nicht allzu genau kennenlernen. Die Patienten wurden für Marsh zu einer Quelle der Angst. Um deren Gefühle nicht zu nahe an sich heran zu lassen, baute er einen hohen inneren Schutzwall auf. Marsh hat diese Wandlung in seinen Erinnerungen Um Leben und Tod beschrieben. „Selten hat ein Arzt zudem so klar formuliert, dass die vermeintliche medizinische Kunst in Wahrheit ein Handwerk ist, das sich zwar perfektionieren lässt, dessen Gelingen jedoch auch von der Tagesform abhängt, mitunter auch von Zufall und Glück. Der Arzt, so Marshs Fazit, ist nicht Gott, sondern Mensch – mithin fehlbar.“ https://​www.​aerztezeitung.​de/​panorama/​article/​901873/​buchtipp-reflektionen-neurochirurgen.​html. Abgerufen am 08.08.2018.
 
52
Vgl. Conrad, Christian A. (2018) Neue Manager braucht das Land. In: www.​welt.​de, http://​hd.​welt.​de/​Wirtschaft-edition/​article167907814​/​Neue-Manager-braucht-das-Land.​html, abgerufen am 21.01.2018.
 
53
Eine ausführliche Diskussion dieser Regel findet sich in Kap. 7, Abschn. 7.​4.​5 und bei Daniel Kahneman; vgl. Kanhemann, Daniel (2011), Schnelles Denken, langsames Denken. Siedler eBooks, München, S. 97.
 
54
Ebenda.
 
55
Göldner, Igor (2015), Die Leute wollen wissen, wo etwas herkommt. In: Märkische Allgemeine, 30.12.2015, S. 8.
 
56
Kahneman, Daniel (2011), Schnelles Denken, langsames Denken. Siedler eBooks, München, S. 97.
 
57
S. Mihm, Oliver (2015), Banken droht Bedeutungsverlust. In: die bank, Heft 8, S. 33–35.
 
58
Kotler, Philip (2015), Confronting Capitalism. AMACOM, Nashville.
 
Metadaten
Titel
Der neue Sinn des Unternehmens
verfasst von
Christian Gündling
Copyright-Jahr
2018
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-21773-0_9