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1995 | Buch

VDI-Lexikon Maschinenbau

herausgegeben von: Prof. Dr.-Ing. habil. Heinz M. Hiersig

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : VDI-Buch

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
A
Zusammenfassung
Abbauhammer. Der A., mit dem Preßlufthammer vergleichbar, ist das einfachste maschinelle bergmännische Gewinnungsgerät. Er wird von Hand geführt und war 1956 noch das Hauptgewinnungsmittel mit einem Anteil von ca. 70% an der Gesamtfördermenge der Steinkohle. Als Gewinnungsgerät wurde der A. im Zuge der Mechanisierung der Gewinnung durch Schrämwalze und Kohlenhobel nahezu vollständig ersetzt. Nebenarbeiten, wie z. B. das Zerkleinern von großen Gesteinsbrocken, werden auch heute noch mit dem A. durchgeführt.
Heinz M. Hiersig
B
Zusammenfassung
Backenbrecher. Diese Steinbrecher weisen eine feste und eine vom Antrieb bewegte Brechbacke auf, zwischen denen das Brechgut je nach Arbeitsbewegung vorwiegend drückend, z. T. auch scherend oder mit einer bestimmten Schlagwirkung zerkleinert wird. Sie benötigen zur Überwindung der ungleichmäßigen Beaufschlagung einen → Energiespeicher in Form einer Schwungscheibe. Erforderlich sind besondere Sicherheitseinrichtungen gegen Überlastung. Zudem ist eine Verstellung des rechteckigen Brechraums in moderner Bauweise mittels Hydraulik ermöglicht. Der Zugstangenbrecher (Bild), auch (Doppel)Kniehebel- oder Pendelschwingenbrecher genannt, wirkt mit seiner vom Kurbeltrieb im Langsamlauf unter 400 min−1 über Zugstange und zwei Kniehebel eben pendelnd bewegten Brechbacke überwiegend durch Druck. Bei einer Bauart sind die rechteckigen Brechbacken so geformt und ihr Bewegungsablauf so ausgerichtet, daß die Reibung beim Brechvorgang minimiert wird.
Heinz M. Hiersig
C
Zusammenfassung
CAD (Computer Aided Design). Darunter versteht man die mit Rechnereinsatz verbundene Arbeitstechnik des Konstruierens unter Nutzung entsprechender Geräte (Hardware) und Programme (Software). Ein CAD-Arbeitsplatz (Hardware) besteht i. a. aus:
  • graphischem Bildschirm,
  • Eingabegerät (z. B. Tablett oder Maus für graphische Eingabe und Digitalisierung),
  • alphanumerischem Bildschirm mit Tastatur,
  • Ausgabegeräten für Text und Graphik (Drucker, Plotter),
  • autarkem Arbeitsplatzrechner oder Anschluß an einen Großrechner, jeweils mit geeignetem Massenspeicher.
Heinz M. Hiersig
D
Zusammenfassung
d’Alembert-Lösung der Wellengleichung. Beschreibung der Störungsausbreitung in elastischen Festkörpern, Stäben, Saiten usw. als allgemeine L. d. W. in geschlossener Form (d’A.-L.) oder aus der Überlagerung der harmonischen Eigenschwingungen endlicher Schwingungsprobleme zum allgemeinen Integral (Bernoulli-Lösung).
Heinz M. Hiersig
E
Zusammenfassung
1. physikalischer, chemischer, biologischer. Ein E. ist das immer gleiche, voraussehbare, durch Naturgesetze bedingte Geschehen physikalischen, chemischen oder biologischen Ursprungs.
Heinz M. Hiersig
F
Zusammenfassung
Fachbildeeinrichtung. Die Fachbildung ist ein Teilvorgang bei der Gewebeherstellung (→Webvorgang). Bei der Fachbildung werden die zueinander parallel in Längsrichtung des späteren Gewebes verlaufenden Kettfäden der Bindung entsprechend mustermäßig aus ihrer horizontalen Lage angehoben bzw. abgesenkt. Dies geschieht mit Litzen, denen je ein Kettfaden in das Litzenauge eingezogen wird. Die Litzen werden gruppenweise entweder durch einen Schaft gemeinsam (Schaftmaschine, →Exzentermaschine) oder einzeln durch eine Harnischkordel (→Jacquardmaschine) nach oben oder unten bewegt (Bild). In das so gebildete Fach wird dann in Querrichtung das Schußeintragselement (→Schußeintragsverfahren) den Schuß eintragen können. Die Bindung gibt die Anzahl der unterschiedlich bindenden Kettfäden bzw. Kettfadengruppen vor. Abhängig hiervon erfolgt der Einsatz der entsprechenden F. Mit steigender Komplexität unterscheidet man Exzentermaschinen, Schaftmaschinen und Jacquardmaschinen.
Heinz M. Hiersig
G
Zusammenfassung
Gabelstapler. Sie sind freitragende Flurförderzeuge: Sie nehmen die Last außerhalb der Lastunterstützung auf und unterliegen dem Hebelgesetz, wobei der Drehpunkt des Hebels die Mitte der Vorderachse ist und der Lastarm von Mitte Vorderachse bis zum Mittelpunkt der quadratisch gleich verteilten Last reicht.
Heinz M. Hiersig
H
Zusammenfassung
Hackmaschine. → Landmaschine in der Pflanzenproduktion zur mechanischen Unkrautbekämpfung (Hauptfunktion) sowie zum Lockern des Bodens und zum Aufbrechen von Krusten (Bodenbearbeitungsgeräte). Die Anwendung der H. ist auf Reihenkulturen beschränkt. Von früher gezogenen H. ging man in neuerer Zeit zum →Anbaugerät über, das vom Traktor getragen wird. Sehr gut eignet sich der → Geräteträger, weil hier durch den Zwischenachsanbau bei guter Sicht günstige Voraussetzungen für die Steuerung gegeben sind (Bild 1). Als wichtigste Werkzeuge wendet man die sog. Gänsefußschare an (Bild 2). Bei noch kleinen Pflanzen (z. B. bei der ersten Rübenhacke) sind Schutzscheiben erforderlich, um ein Zuhäufeln zu vermeiden. Die Arbeitsgeschwindigkeiten der H. liegen bei etwa 1–2 m/s steigend mit der Pflanzengröße. Der Energiebedarf ist klein; man fährt oft mit reduzierter Motordrehzahl. Um die Umwelt zu schonen, hat man die H. wieder stärker eingesetzt, da damit chemische Unkrautbekämpfungsmittel eingespart werden. Renius
Heinz M. Hiersig
I
Zusammenfassung
I-Punkt. Am I-Punkt oder Identifikationspunkt, meistens im Wareneingangsbereich eines Lagers angeordnet, wird die Identität der einzulagernden → Ladeeinheit und deren Daten kontrolliert und der Material- und Datenfluß miteinander verknüpft, bevor die Ladeeinheit in das Lager weitergeleitet wird.
Heinz M. Hiersig
J
Zusammenfassung
Jacquardmaschine. J. sind Fachbildeeinrichtungen an Webmaschinen. Den Namen hat die J. von ihrem Erfinder Joseph-Marie Jacquard (1752 bis 1834), der seine Haupterfindung erstmals im Jahre 1805 der Öffentlichkeit vorstellte. Während bei den Schaft-und Exzentermaschinen die Kettfäden gruppenweise gesteuert werden, ermöglicht die J. die Einzelfadensteuerung. Die Information der Karte wird über die Steuernadel auf die Platine übertragen (Bild). Erfaßt das auf- und abgehende Hubmesser den Haken der Platine, so erfolgt durch die Aufwärtsbewegung über Harnischkordel und Litze die Bewegungsübertragung auf den Kettfaden; er geht in das Oberfach. Kommen durch die Steuerung der Karte Platine und Hubmesser nicht in Eingriff, so kann das an der Litze angebrachte Gewicht (oder eine Gummifeder) die Platine mit Harnischkordel und Litze nach unten ziehen, womit der Kettfaden in das Unterfach geht. Die Anzahl der Platinen in einer modernen J. liegt wahlweise bei 448,896,1344,1792 und 2688 und ist abhängig von dem zu fertigenden Gewebe oder Muster.
Heinz M. Hiersig
K
Zusammenfassung
Kabelkran. K. (Bild) werden zum Baustellentransport über große Spannweiten und Höhen oder auch dann eingesetzt, wenn auf dem Bauplatz der Raum zum Aufstellen anderer Krane ungeeignet ist. K. sind Krane mit einer auf einem oder mehreren Drahtseilen (Tragseilen) fahrbaren (Fahrseil) Seillaufkatze, an der das Windwerk eines ein- oder mehrstrangigen Hubseils befestigt ist. Das Tragseil ist zwischen zwei entweder ortsfesten oder senkrecht zur Spannweite schwenkbaren, radial oder parallel verfahrbaren Stützen angeordnet. Die Stützenvarianten sind auch kombinierbar.
Heinz M. Hiersig
L
Zusammenfassung
Lack. L. sind flüssige Substanzgemische (neuerdings auch feste, sog. Pulver-L.), die in dünner Schicht auf Oberflächen von Holz, Metallen, Kunststoffen oder mineralischen Baustoffen aufgebracht werden und nach der Trocknung festhaftende, geschlossene Überzüge (Filme), die Lackierung, ergeben. Andere, gebräuchliche Bezeichnungen für L. sind Anstrichmittel, Beschichtungsstoffe und L.-Farben.
Heinz M. Hiersig
M
Zusammenfassung
Mähdrescher. → Landmaschine zum Mähen und gleichzeitigen Dreschen von Körnerfrüchten, heute überwiegend selbstfahrend (mit eigenem Motor) und großem rasch entleerbarem Korntank. Zeitweise arbeitete man mit angebauten Strohpressen. Bestand in der Bundesrepublik Deutschland etwa 80 000 (1988) mit weiter leicht abnehmender Tendenz.
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N
Zusammenfassung
Nachlauf → Radführung
Heinz M. Hiersig
O
Zusammenfassung
Obenfräse → Silofräsen
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P
Zusammenfassung
Pack-Behälter → Container
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Q
Zusammenfassung
Qualitätsregelung → Leistungsregelung (Verbrennungsmotor)
Heinz M. Hiersig
R
Zusammenfassung
Rad (Kraftfahrzeug). Bauarten: Scheibenräder aus Stahlblech, Felge und Radschüssel verschweißt. Verbindung mit Nabe (mit Bremstrommel oder -scheibe häufig ein Bauteil) durch 3–5 Schrauben. Zentrierung durch Kugelköpfe oder Kegel an den Schraubenköpfen oder Muttern bzw. Mittenzentrierung.
Heinz M. Hiersig
S
Zusammenfassung
Sachmerkmal. S. sind Eigenschaften, die Objekte unabhängig von ihrem Umfeld (Herkunft, Verwendungsfall usw.) kennzeichnen. Sie dienen als Grundlage für die → Klassifizierung von Produkten. Sie sind ein Hilfsmittel zur Speicherung und zum Wiederauffinden von Gegenständen, Teilen und Verfahren.
Heinz M. Hiersig
T
Zusammenfassung
Tachogenerator. Gerät zum Messen von Drehzahlen. Es handelt sich um einen kleinen elektrischen Generator, der an einer Maschinenwelle angekoppelt wird und eine drehzahlproportionale Spannung abgibt.
Heinz M. Hiersig
U
Zusammenfassung
Überdeckung (Zahnräder). Zwei Zahnräder befinden sich abwechselnd mit einem oder mehreren aufeinanderfolgenden Zahnpaaren gleichzeitig im Eingriff. Die Ü. gibt dabei an, wieviel Zahnpaare im Mittel gleichzeitig im Eingriff sind.
Heinz M. Hiersig
V
Zusammenfassung
VAD-Anlage. Eine Vacuum-Arc-Degassing-A. (VAD-A.) ist ein technisches System, das nach dem →VAD-Verfahren arbeitet. Solche A. sind meist mit einem Vakuum-Behandlungsgefäß ausgerüstet, in dem die mit Schmelze gefüllten Pfannen vor der Behandlung eingesetzt werden (Bild). Der Deckel des Behandlungsgefäßes trägt den Aufbau für die 3 einzeln regulierbaren Graphitelektroden. Er ist außerdem mit Legierungsschleusen ausgerüstet und hat eine Einrichtung zur Entnahme von Analysenproben sowie zur Temperaturmessung. Das die Schleusen bedienende Legierungssystem muß leistungsfähig sein, weil es ein wesentliches Ziel des VAD-Verfahrens ist, größere Legierungsmengen unter Vakuum zugeben zu können. Ein Schauloch ermöglicht die Beobachtung der Schmelze während der Behandlung. Zwischen dem Deckel und der → Pfanne befindet sich ein an dem Deckel aufgehängter, feuerfest beispielsweise mit Tonerdesteinen ausgekleideter Hitzeschild. An einer Seite des Deckels ist die zu den Vakuumpumpen führende Absaugleitung angeschlossen. Die → Pumpen müssen so ausgelegt sein, daß der Druck im Bereich zwischen 250 mbar und 1 bar konstant gehalten werden kann.
Heinz M. Hiersig
W
Zusammenfassung
Wägeanlage. Wägeanlagen (Bild) werden zur Gewichtsbestimmung der dosierten Komponenten in Mischanlagen eingesetzt und können nach der Art des Meßgefäßes unterschieden werden in Behälterwaagen und Bandwaagen. Sie arbeiten in der Mehrzahl nach gewichtsmäßiger Dosierung, für die nach DIN 1045 eine Genauigkeit von ± 3 % der abgemessenen Menge gefordert wird. Die gewichtsmäßige Abmessung ist meist mit dem absatzweise vorzunehmenden Mischvorgang verbunden. Dabei geschieht die Zuteilung entweder getrennt in Einzelwaagen oder durch additives Wägen in einem einzigen Behälter (Mehrkomponenten- bzw. Gattierungswaagen). Die Dosierverschlüsse werden elektromagnetisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigt. Die Dauer des Wägevorgangs beeinflußt die Mischerspiele, Bedienung und Genauigkeit. Als Wägeeinrichtung kommen überwiegend vierpunktgelagerte mechanische oder elektromechanische bzw. Hybridwaagen zum Einsatz. Diese können stationär oder ortsveränderlich innerhalb der → Betonbereitungsanlage eingebaut sein.
Heinz M. Hiersig
Z
Zusammenfassung
Zähnezahl Verhältnis → Verzahnungsgeometrie (allgemein)
Heinz M. Hiersig
Metadaten
Titel
VDI-Lexikon Maschinenbau
herausgegeben von
Prof. Dr.-Ing. habil. Heinz M. Hiersig
Copyright-Jahr
1995
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-57850-2
Print ISBN
978-3-642-63378-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-57850-2