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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

Die Reichweite der aus dem ICESCR ableitbaren Pflichten

verfasst von : Adele Kirschner

Erschienen in: Grenzüberschreitende Implikationen eines Menschenrechts auf Wasser?

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Das Kapitel ist der Untersuchung der Reichweite der sich aus dem Pakt ergebenden Pflichten gewidmet. Dabei wird konkret der Frage nachgegangen werden, ob sich aus dem ICESCR sogenannte extraterritoriale Staatenpflichten, d. h. Pflichten über die nationalstaatliche Ebene hinaus, ableiten lassen und wie weit diese reichen. Dies betrifft zum einen die Frage des räumlichen Anwendungsbereichs des Paktes und zum anderen die Frage nach dem Umfang und den Grenzen etwaiger Pflichten. Die Klärung dieser Frage ist notwendige Voraussetzung für die weitere Untersuchung und Konkretisierung von Inhalt und Umfang etwaiger aus dem Recht auf Wasser erwachsender Pflichten und deren Bedeutung für den Umgang mit grenzüberschreitenden Gewässern in Kapitel 4.

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Fußnoten
1
Zur Bezeichnung dieser Pflichten tauchen in der Literatur, als auch in Äußerungen von menschenrechtlichen Vertragsorganen, eine Vielzahl von unterschiedlichen Begriffen auf. Besonders in frühen Abhandlungen, werden diese zumeist mit dem aus dem internationalen Umweltrecht entlehnten Begriff „transnational“ bezeichnet [siehe speziell: Gibney et al., Transnational State Responsibility, Harvard Human Rights Journal 12 (1999), 267 (267 ff.); Skogly/Gibney, Transnational Human Rights Obligations, Human Rights Quarterly 24 (2002), 781 (781 ff.)]. Der CESCR hingegen prägte zunächst den Begriff der „international obligations“ [so z. B. in: CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 30–36]. Andere Untersuchungen bezeichnen diese Pflichten teilweise auch als „universal“ oder „global“ [siehe etwa: Kent, Global Obligations for the Right to Food (2008)]. Mittlerweile scheint sich jedoch die Bezeichnung „extraterritorial“ mehrheitlich durchzusetzen [vgl. Skogly, Beyond Borders (2006), 5, die in früheren Werken noch von „transnational obligations“ sprach, mittlerweile aber den Begriff „extraterritorial“ verwendet; Moyo, Extraterritorial Application of the Right to Water Under the African System for the Protection of Human Rights, in: Chenwi/Soboka-Bulto (Hrsg.), Extraterritorial Human Rights Obligations from an African Perspective (2018), 159. Kritisch: Viñuales, A Human Rights Approach to Extraterritorial Environmental Protection, in: Bhuta (Hrsg.), The Frontiers of Human Rights (2016), 177]. Dasselbe gilt für den CESCR, der in seinem General Comment No. 19 aus 2008 zum ersten Mal ausdrücklich den Terminus „extraterritorial“ verwendete [CESCR, General Comment No. 19 (2008), § 54]. Nichtsdestotrotz besteht Einigkeit über das Konzept der Pflichten, als Pflichten von Staaten gegenüber Individuen außerhalb des eigenen Staatsgebietes. Für eine ausführliche Auseinandersetzung mit den verschiedenen Terminologien siehe: Gibney, Terminology, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of the Economic, Social and Cultural Rights in International Law (2013), 32 (33).
 
2
Dieses territoriale Verständnis der Pflichten lässt sich, zum einen, mit der historischen Entwicklung der Menschenrechte, als einem Mittel gegen willkürliche staatliche Machtausübung erklären [Windfuhr, Obligation in Times of Globalization, in: ders. (Hrsg.), Beyond the Nation State: Human Rights in Times of Globalization (2005), 12; vgl. auch: Coomans, Some Remarks, in: ders./Kamminga (Hrsg.), Extraterritorial Application of Human Rights Treaties (2004), 183 (184)]. Zum anderen, war die Frage nach der extraterritorialen Erstreckung der Paktpflichten zum Zeitpunkt der Aushandlung der internationalen Abkommen auch noch kein Thema [Vandenhole, Extraterritorial Human Rights Obligations, European Journal of Human Rights (2013), 804 (808 ff.)]. Im Übrigen spricht für die rein innerstaatliche Ausrichtung auch der Grundsatz staatlicher Souveränität. In einer Gemeinschaft souveräner Staaten verfügt in der Regel nur der die Territorialhoheit innehabende Staat über die entsprechenden Möglichkeiten und die Macht Rechte zu verwirklichen und zu gewährleisten [Schläppi, Menschenrechte in der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit: Chancen und Grenzen aus völkerrechtlicher Sicht (1998), 217].
 
3
Dasselbe gilt grundsätzlich auch für andere Verträge die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte enthalten, insbesondere CEDAW und CRPD. Ausnahmen stellen die Migrant Workers Convention und die CRC dar, die beide Klauseln zu „jurisdiction“enthalten. Im Hinblick auf die CRC lässt sich dies möglicherweise damit erklären, dass darin teilweise auch Rechte enthalten sind, die sich als bürgerliche und politische Rechte klassifizieren lassen [Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (58)]. Auch die ICERD nimmt auf „jurisdiction“ nur im Hinblick auf bestimmte Rechte bezug (Art. 3, 6, 14).
 
4
In deutschen Übersetzungen dieses Begriffs wird teilweise auch von „Herrschaftsgewalt“ gesprochen [vgl. die deutsche amtliche Übersetzung des ICCPR (BGBl. 1973 II, 1534)], während in der Übersetzung von Art. 1 EMRK der Begriff „Hoheitsgewalt“ verwendet wird (BGBl. 1952 II, 685). Die Begriffe können jedoch als weitestgehend synonym aufgefasst werden. Zur Auslegung des Begriffs in Menschenrechtsverträgen siehe insbesondere: Milanovic, From Compromise to Principle, HRLR 8 (2008), 411 (411 ff.).
 
5
Konkret heißt es in Art. 2 (1) ICCPR: „[e]ach State Party to the present Covenant undertakes to respect and to ensure to all individuals within its territory and subject to its jurisdiction the rights […]“ (Hervorhebung durch die Verfasserin). Nach der Auslegung des CCPR sind „territory“ und „jurisdiction“ aber als alternative und nicht als kumulative Voraussetzung zu verstehen [siehe u. a.: CCPR, Lopez Burgos vs. Uruguay, Saldias de Lopez (on behalf of Lopez Burgos) vs. Uruguay, Merits, 29.07.1981, § 12.3; CCPR, General Comment No. 31 (2004), § 10. Auch der IGH hat sich dieser Auslegung angeschlossen (ICJ, Legal Consequences of the Construction of a Wall in the Occupied Palestinian Territory, Advisory Opinion of 09.07.2004, 179 § 109)]. Siehe im Übrigen auch: Art. 2 (1) ICCPR, Art. 1 EMRK, und Art. 1 (1) ACHR, nach welchen die Vertragsstaaten dazu verpflichtet werden die im Pakt enthaltenen Rechte allen ihrer Hoheitsgewalt (jurisdiction) „unterstehenden“ [Art. 2 (1) ICCPR; Art. 1 (1) ACHR] oder sich darin „befindlichen“ (Art. 1 EMRK) Personen zu gewährleisten.
 
6
Siehe insbesondere die von der Regierung der USA vertretene Auslegung des Passus: CCPR, Summary Record of the 1405th Meeting (1995), § 20.
 
7
Siehe für den ICCPR u. a. CCPR, Lopez Burgos vs. Uruguay, Saldias de Lopez (on behalf of Lopez Burgos) vs. Uruguay, Merits, 29.07.1981, § 12.3; CCPR, General Comment No. 31 (2004), § 10; ICJ, Legal Consequences of the Construction of a Wall in the Occupied Palestinian Territory, Advisory Opinion of 09.07.2004, 179 § 109. Für die ACHR: IACHR, Coard et al. vs. United States, 29.09.1999, § 37; IACHR, Armando Alejandre Jr., Carlos Costa, Mario de la Pena y Pablo Morales vs. Republica de Cuba, 29.09.1999, § 23. Für die EMRK: ECtHR, Loizidou vs. Turkey, Judgement of 18.12.1996, § 62; zurückhaltender in: ECtHR, Banković and others vs. Belgium and others, Judgement of 12.12.2001, § 71; ECtHR, Issa and others vs. Turkey, Judgement of 16.11.2004, §§ 69, 71, 72. Für den IGH: ICJ, Legal Consequences of the Construction of a Wall in the Occupied Palestinian Territory, Advisory Opinion of 09.07.2004, 179 § 109; ICJ, Case Concering Armed Activities on the Territory of the Congo (Democratic Republic of the Congo vs. Uganda), Judgement of 19.12.2005, 243 § 216.
 
8
Siehe etwa für den ICCPR: CCPR, General Comment No. 31 (2004), § 10; IACHR, Armando Alejandre Jr., Carlos Costa, Mario de la Pena y Pablo Morales vs. Republica de Cuba, 29.09.1999, § 37; für den EGMR: ECtHR, Banković and others vs. Belgium and others, Judgement of 12.12.2001, § 71, alternativ verwendete der EGMR auch die Begriffe „authority and control“ [ECtHR, Issa and others vs. Turkey, Judgement of 16.11.2004, §§ 69, 71, 72]. Siehe dazu eingehend und m.w.N.: Milanovic, Extraterritorial Application (2011), 19–53; Gondek, The Reach of Human Rights in a Globalising World (2009), 121–227.
 
9
Vgl. Kanalan, Extraterritoriale Staatenpflichten, AVR 54 (2014), 495 (501). Die Debatte wird stark von der Rechtsprechung des EGMR geprägt. Dieser zeigte sich diesbezüglich lange Zeit sehr zurückhaltend (vgl. insbesondere: ECtHR, Banković and others vs. Belgium and others, Judgement of 12.12.2001, § 71), während der CCPR sowie die IACHR beide auch die Ausübung von „power“ und „authority“ über Personen für das Entstehen von Pflichten grundsätzlich ausreichen lassen, d. h. sie erstrecken den staatlichen Verantwortungsbereich damit auch auf Situationen, die sich außerhalb der staatlichen Territorialhoheit abspielen [vgl. für die ACHR: IACHR, Coard et al. vs. United States, 29.09.1999, § 37; IACHR, Armando Alejandre Jr., Carlos Costa, Mario de la Pena y Pablo Morales vs. Republica de Cuba, 29.09.1999, § 23; für den CCPR: CCPR, Lopez Burgos vs. Uruguay, Saldias de Lopez (on behalf of Lopez Burgos) vs. Uruguay, Merits, 29.07.1981, § 12.3; CCPR, General Comment No. 31 (2004), § 10]. In der jüngeren Rechtsprechung des EGMR gibt es mittlerweile aber ebenfalls Anzeichen für eine dahingehende Lockerung der Kriterien [vgl. ECtHR, Issa and others vs. Turkey, Judgement of 16.11.2004, §§ 69 ff.]. So erweckte der Gerichtshof in diesem Urteil den Anschein, dass er nunmehr die physische Gewalt über Personen auf fremden Territorium, als Ausübung von „effektiver Kontrolle“ i.S.v. Hoheitsgewalt ausreichen lässt [vgl. ebenda: § 71; ähnlich z. B.: ECtHR, Al-Skeini and others vs. United Kingdom, Judgement of 07.07.2011, § 136]. Nicht aus allen Entscheidungen geht allerdings hervor, ob diese personenbezogene Kontrolle als alleiniges Kriterium ausreicht, oder ob dazu noch eine gebietsbezogene Kontrolle erforderlich ist [vgl. ECtHR, Al-Saadoon and Mufdhi vs. United Kingdom, Judgement of 30.06.2009, § 87]. Die Rechtsprechung erweist sich nach wie vor als inkonsistent bzw. ist der EGMR nie offiziell von seinem restriktiven Ansatz in Bankovic abgerückt [siehe dazu insbesondere: Cerone, Out of Bounds (2006), 4 ff. Vgl. auch: Milanovic, Extraterritorial Application (2011), 41 ff. Kritisch auch: von Arnauld, Völkerrecht (2016), 281 Rn. 640]. Eine neuere Entwicklung könnte das Urteil Grey vs. Germany [ECtHR, Grey vs. Germany, Judgement of 22.05.2014] darstellen in dem der EGMR eine Klage von britischen Staatsangehörigen gegen Deutschland zuließ, ohne dabei auf das Kriterium der Hoheitsgewalt überhaupt einzugehen [dazu: Kanalan, Extraterritoriale Staatenpflichten, AVR 54 (2014), 495 (501) und insbesondere: ders., Extraterritoriale Staatenpflichten jenseits der Hoheitsgewalt?, JuWissBlog vom 25.06.2014].
 
10
Dies lässt sich einerseits damit erklären, dass es an entsprechenden Entscheidungen fehlt und aufgrund der lange nicht vorhandenen Möglichkeit zur Einreichung von Individualbeschwerden auch überhaupt nicht dazu kommen konnte [Coomans, Progressive Development, in: Windfuhr (Hrsg.), Beyond the Nation State: Human Rights in Times of Globalization (2005), 33 (36). Das OP-ICESCR trat erst am 05.05.2013 in Kraft]. Andererseits reicht auch die Dokumentation von etwaigen Verstößen noch nicht weit zurück. Diese stellen oft auch sehr komplexe Vorgänge dar, nicht selten mit einer Vielzahl an Akteuren, so dass die menschenrechtlichen Auswirkungen von Handlungen oder Unterlassungen eines Staates über nationale Grenzen hinaus nicht so eindeutig zu Tage treten lassen [Windfuhr, Social Watch Report 1 (2001), 44 (44)].
 
11
Eine Ausnahme stellt Art. 14 ICESCR zum Recht auf Grundschulbildung dar. Darin heißt es: „[e]ach State Party to the present Covenant which, at the time of becoming a Party, has not been able to secure in its metropolitan territory or other territories under its jurisdiction compulsory primary education, free of charge, undertakes, within two years, to work out and adopt a detailed plan of action for the progressive implementation, within a reasonable number of years, to be fixed in the plan, of the principle of compulsory education free of charge for all […]“ (Hervorhebung durch die Verfasserin). Der Bezug zum Territorium bzw. Hoheitsgewalt lässt sich hier mit dem konkreten Inhalt der Pflicht einen Aktionsplan zur Umsetzung der Grundschulpflicht aufzustellen erklären. Dies stellt unfraglich primär eine Aufgabe des die Territorialhoheit innehabenden Staates dar und wird anderen Staaten regelmäßig rechtlich als auch tatsächlich gar nicht möglich sein [Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (60)]. Ferner spricht die ausdrückliche Erwähnung im Gegenteil gerade auch für einen ansonsten unbeschränkten räumlichen Anwendungsbereich [ebenda: 58].
 
12
Hervorhebung durch die Verfasserin.
 
13
CESCR, General Comment No. 3 (1990), §§ 13, 14. Vgl. auch: Skogly, Right to Adequate Food, Max Planck Yearbook of United Nations Law 11 (2007), 339 (344 f.).
 
14
Vgl. Skogly, Right to Adequate Food, Max Planck Yearbook of United Nations Law 11 (2007), 339 (346).
 
15
Siehe neben Art. 2 (1) ICESCR insbesondere auch Art.: 11, 15, 22, 23 ICESCR. Siehe auch: CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 13.
 
16
Vgl. Coomans, Extraterritorial Scope of the International Covenant on Economic, Social and Cultural Rights, HRLR 11 (2011), 1 (7); Skogly/Gibney, Transnational Human Rights Obligations, Human Rights Quarterly 24 (2002), 781 (791); Künnemann, ICESCR, in: Coomans/Kamminga (Hrsg.), Extraterritorial Application of Human Rights Treaties (2004), 201 (205); Papp, Schutzpflichten (2013), 118.
 
17
Papp, Schutzpflichten (2013), 63.
 
18
Der IGH spricht in seinem Mauergutachten von „[…] rights which are essentially territorial“ (ICJ, Legal Consequences of the Construction of a Wall in the Occupied Palestinian Territory, Advisory Opinion of 09.07.2004, § 112).
 
19
Siehe: Cerone, Out of Bounds (2006), 20. Nach diesem Pflichtenverständnis erscheint die Regelung des räumlichen Anwendungsbereiches überflüssig.
 
20
von Bernstorff, Menschenrechtswidriges Handeln Transnationaler Unternehmen (2010), 22; Wenzel, Human Rights, Treaties, Extraterritorial Application and Effects, in: MPEPIL, Onlineausgabe, Rn. 2. Vgl. auch: Zerk, Multinationals and Corporates Social Responsibility: Limitations and Opportunities in International Law (2006), 89; unter bezugnahme auf die Praxis des Vertragsausschusses der ICERD [Committee on the Elimination of Racial Discrimination (CERD)] auch: Morris-Take, Rassendiskriminierungskonvention (2015), 195 f.
 
21
Diesen Ansatz reflektieren insbesondere die sogenannten Maastricht Principles on Extraterritorial Obligations of States in the Area of Economic, Social and Cultural Rights (Maastricht Prinzipien) in ihrem Prinzip 9. Diese Prinzipien wurden 2011 von einer Gruppe von Menschenrechtsexperten auf Grundlage der Auslegung verschiedener Quellen des Völkerrechts, insbesondere des Menschenrechtsvölkerrechts ausgearbeitet (vgl. Maastricht Prinzip 6). Die 44 Prinzipien stellen als zusammenfassende Erläuterung und Systematisierung extraterritorialer Pflichten eine Pionierarbeit dar. Bedauerlicherweise bleiben sie im Hinblick auf ihre rechtlichen Grundlagen vage und beziehen sich nur allgemein auf die Quellen internationaler Menschenrechtsnormen (vgl. Maastricht Prinzip 6). Auch wenn dies den Prinzipien einen Teil ihrer Überzeugungskraft nimmt finden sie im akademischen Diskurs und auch in der Praxis doch zunehmende Erwähnung [siehe insbesondere: Annual Report of the Special Rapporteur on the Human Right to Safe Drinking Water and Sanitation (A/68/264), § 46)]. Für eine Kommentierung siehe: de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084. Zur Entstehungsgeschichte siehe: Coomans, Die Verortung der Maastrichter Prinzipien, ZfMR 6 (2012), 27 (28 f.).
 
22
So u. a.: Coomans, Progressive Development, in: Windfuhr (Hrsg.), Beyond the Nation State: Human Rights in Times of Globalization (2005), 33 (35); Report of the Special Rapporteur on the right to food: The role of development cooperation and food aid (A/HRC/10/5), 6 f. Im Ergebnis auch: Vandenbogaerde, Jurisdiction Revisted, HR&ILD 9 (2015), 6 (8 ff.).
 
23
Die Richter schlossen dabei eine räumliche Erstreckung der Paktpflichten auf Sachverhalte im Ausland zwar nicht ausdrücklich aus, sie lasen jedoch das Kriterium der „Hoheitsgewalt“ quasi in den ICESCR hinein. Ferner setzten die Ausübung staatlicher Hoheitsgewalt in engen territorialen Bezug und schränkten die Anwendung damit auf die staatlicher Herrschaftsgewalt unterfallenden extraterritorialen Gebiete ein: „it is not excluded that it [ICESCR] applies both to territories over which a State party has sovereignty and to those over which that State exercises territorial jurisdiction“, ICJ, Legal Consequences of the Construction of a Wall in the Occupied Palestinian Territory, Advisory Opinion of 09.07.2004, § 112.
 
24
Cerone, Out of Bounds (2006), 20. Zu einer grundlegenden Kritik am einem rein territorialen Verständnis der Paktrechte siehe: Craven, The Violence of Dispossession: Extra-Territoriality and Economic, Social, and Cultural Rights, in: Baderin/McCorquodale (Hrsg.), Economic, Social and Cultural Rights in Action (2007), 71 ff.
 
25
Vgl. Cerone, Out of Bounds (2006), 20; Milanovic, Extraterritorial Application (2011), 209 ff.
 
26
Cerone, Out of Bounds (2006), 20. Ebenso: Alston/Quinn, States Parties’ Obligations, Human Rights Quarterly 9 (1987), 156 (184). In einem besonderen Maß von staatlichen Leistungen abhängig sind hingegen die Gewährleistungspflichten zu, siehe dazu: Kap. 2 C.II.3 supra und Kap. 4 C. infra.
 
27
Die Möglichkeiten der Kontrolle und Einflussnahme auf den Sachverhalt reichen damit nicht so weit wie auf eigenem Territorium [vgl. Cerone, Out of Bounds (2006), 20]. Zu den tatsächlichen und rechtlichen Grenzen extraterritorialer Pflichtenerfüllung siehe Abschn. B. dieses Kapitels infra.
 
28
von Bernstorff, Menschenrechtswidriges Handeln Transnationaler Unternehmen (2010), 22; Wenzel, Human Rights, Treaties, Extraterritorial Application and Effects, in: MPEPIL, Onlineausgabe, Rn. 2. In diese Richtung auch: den Heijer/Lawson, Concept of Jurisdiction, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 153 (185).
 
29
World Conference on Human Rights 14-15.06.1993, Vienna Declaration and Programme of Action (1993).
 
30
Ebenda § 5; den Heijer/Lawson, Concept of Jurisdiction, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 153 (182 f.).
 
31
Vgl. § 5 Vienna Declaration and Programme of Action (1993).
 
32
Zerk, Multinationals and Corporates Social Responsibility: Limitations and Opportunities in International Law (2006), 89.
 
33
Twomey, Human Rights-Based Approaches to Development: Towards Accountability, in: Baderin/McCorquodale (Hrsg.), Economic, Social and Cultural Rights in Action (2007), 45 (46); Narula, International Financial Institution, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: the Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights in International Law (2013), 114 (123 f.).
 
34
CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 1, 3.
 
35
Coomans, Progressive Development, in: Windfuhr (Hrsg.), Beyond the Nation State: Human Rights in Times of Globalization (2005), 33 (36).
 
36
Wenzel, Human Rights, Treaties, Extraterritorial Application and Effects, in: MPEPIL, Onlineausgabe, Rn. 5.
 
37
Vgl. Ebenda; Morris-Take, Rassendiskriminierungskonvention (2015), 196.
 
38
Vgl. Künnemann, Fourteen Misconceptions (2014), 14 f., 22. Alston/Quinn, States Parties’ Obligations, Human Rights Quarterly 9 (1987), 156 (175 ff.), unter Verweis auf entsprechende Äußerungen von Staatvertretern im Rahmen der Aushandlung des ICESCR.
 
39
So insbesondere die IACHR im Hinblick auf die ACHR, die ebenfalls keine allgemeine Jurisdiktionsklausel enthält: IACHR, Victor Saldaño vs. Argentina, 11.03.1999, § 20 f.; IACHR, Armando Alejandre Jr., Carlos Costa, Mario de la Pena y Pablo Morales vs. Republica de Cuba, 29.09.1999, § 37. Siehe für den ICCPR z. B. u. a. CCPR, Lopez Burgos vs. Uruguay, Saldias de Lopez (on behalf of Lopez Burgos) vs. Uruguay, Merits, 29.07.1981, § 12.3; Für die EMRK z. B.: ECtHR, Loizidou vs. Turkey, Judgement of 18.12.1996, § 62.
 
40
Siehe z. B.: CESCR, General Comment No. 4 (1991), § 13; CESCR General comment No. 8 (1997), § 10; CESCR, General Comment No. 14 (2000), §§ 12 (b), 51; CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 12 (b), 31, 44.
 
41
International Convention on the Elimination of All Forms of Racial Discrimination, UNTS Vol. 660, 195 (vom 07.03.1966, in Kraft getreten am 04.01.1969).
 
42
Dies auch im Hinblick auf Vertragsrechte die nicht direkt an die Ausübung von „jurisdiction“ anknüpfen [Morris-Take, Rassendiskriminierungskonvention (2015), 188 f.]. Vgl. ferner auch: CERD, Concluding Observations Israel (2017), § 32; CERD, Concluding Observations USA (2008), § 24. Siehe dazu ferner auch: Morris-Take, Rassendiskriminierungskonvention (2015), 134–154 m.w.N. Vgl. auch: „[…] neither Article 2 nor Article 5 of ICERD […] contain a specific territorial limitation […] these provisions of ICERD generally appear to apply, like other provisions of instruments of that nature, to the actions of a state party when it acts beyond its territory“ [ICJ, Application of the International Convention on the Elimination of All Forms of Racial Discrimination (Georgia vs. Russian Federation), Provisional Measures, Order of 15.10.2008, § 109].
 
43
ICJ, Case Concering Armed Activities on the Territory of the Congo (Democratic Republic of the Congo vs. Uganda), Judgement of 19.12.2005, § 216.
 
44
ICJ, Legal Consequences of the Construction of a Wall in the Occupied Palestinian Territory, Advisory Opinion of 09.07.2004, § 112.
 
45
Art. 2 OP-ICESCR.
 
46
den Heijer/Lawson, Concept of Jurisdiction, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 153 (184).
 
47
Vandenhole, Extraterritorial Human Rights Obligations, European Journal of Human Rights (2013), 804 (818 ff.). In diesem Sinne auch: von Arnauld, Freiheit und Regulierung in der Cyberwelt: Transnationaler Schutz der Privatsphäre aus Sicht des Völkerrechts – Thesenpapier (2015); Viñuales, A Human Rights Approach to Extraterritorial Environmental Protection, in: Bhuta (Hrsg.), The Frontiers of Human Rights (2016), 177 (197, 199).
 
48
Vandenhole, Extraterritorial Human Rights Obligations, European Journal of Human Rights (2013), 804 (820).
 
49
Maastricht University/IComJ, Maastricht Principles on Extraterritorial Obligations of States in the Area of Economic, Social and Cultural Rights (vom 28.09.2011), abrufbar: https://​www.​etoconsortium.​org/​en/​mainnavigation/​library/​maastricht-principles/​ (zuletzt abgerufen 24.09.2019). Siehe dazu bereits Fn. 21 supra.
 
50
Hervorhebung durch die Verfasserin.
 
51
Narula, International Financial Institution, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: the Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights in International Law (2013), 114 (125); dies., Columbia Journal of Transnational Law 44 (2005), 691 (728 ff.).
 
52
Skogly/Gibney, Transnational Human Rights Obligations, Human Rights Quarterly 24 (2002), 781 (790 f.); Papp, Schutzpflichten (2013), 119; den Heijer/Lawson, Concept of Jurisdiction, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 153 (184).
 
53
Vgl. Papp, Schutzpflichten (2013), 118 f. Siehe dazu insbesondere auch: Abschn. A.II.1. infra.
 
54
den Heijer/Lawson, Concept of Jurisdiction, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 153 (191); Papp, Schutzpflichten (2013), 122.
 
55
Vandenhole, Extraterritorial Human Rights Obligations, European Journal of Human Rights (2013), 804 (819); Narula, International Financial Institution, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: the Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights in International Law (2013), 114 (125); Bulto, Towards rights-duties congruence, NQHR 29 (2011), 491 (500).
 
56
So im Hinblick auf extraterritoriale Schutzpflicht: von Bernstorff, Menschenrechtswidriges Handeln Transnationaler Unternehmen (2010), 23.
 
57
Bulto, Towards rights-duties congruence, NQHR 29 (2011), 491 (500).
 
58
Siehe zu den Begriffen bereits Abschn. A.I.3. dieses Kapitels.
 
59
Vgl. Boyle, Human Rights and the Environment: Where Next?, European Journal of International Law 23 (2012), 613 (638).
 
60
Vandenbogaerde, Jurisdiction Revisted, HR&ILD 9 (2015), 6 (9); den Heijer/Lawson, Concept of Jurisdiction, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 153 (183, 186); Narula, Right to Food, Columbia Journal of Transnational Law 44 (2005), 691 (734).
 
61
Siehe z. B. Kap. 4 A.III.a. infra.
 
62
Vandenbogaerde, Jurisdiction Revisted, HR&ILD 9 (2015), 6 (10); Cerone, Out of Bounds (2006), 27.
 
63
Vgl. insbs. ECtHR, Al-Skeini and others vs. United Kingdom, Judgement of 07.07.2011, § 136.
 
64
Viñuales, A Human Rights Approach to Extraterritorial Environmental Protection, in: Bhuta (Hrsg.), The Frontiers of Human Rights (2016), 177 (197 f.), der zwar darauf hinweist, dass sich auch in der strengen Rechtsprechung des EGMR mittlerweile Anhaltspunkte dafür finden, die Beurteilung der Ausübung von Kontrolle und damit Jurisdiktion an die Beherrschung einer Gefahrenquelle durch einen Staat zu stützen. So habe es der EGMR im Urteil Issa and others vs. Turkey (ECtHR, Issa and others vs. Turkey, Judgement of 16.11.2004, § 71) für ausreichend erachtet, dass ein Staat unter der faktischen Kontrolle eines Akteurs „Kontrolle“ ausübe, dennoch müsste man auch hier im Blick behalten, dass das Gericht sich hier ebenfalls auf physische Kontrolle von Personen durch diese Akteure im Ausland bezog. In diesem Sinne ferner auch: Russel, The human right to water in a transboundary context, in: McCaffrey et al. (Hrsg.), Research Handbook on International Water Law (2019), 255 (267).
 
65
Ahnlich Skogly, Beyond Borders (2006), 87; Papp, Schutzpflichten (2013), 119, 122 f.
 
66
Ebenso: Papp, Schutzpflichten (2013), 122 f. der richtigerweise darauf hinweist, dass der ICESCR in Art. 14 ICESCR eine Ausnahme enthält. Die Einführung einer Grundschulpflicht soll nur in „metropolitan territory or territories under its jurisidiction“ gefördert werden. Aus der sich aber im Umkehrschluss ergebe „[…] dass sämtliche andere Pflichten eben nicht territorial bzw. jurisdiktionell beschränkt […]“ seien [ebenda: 118]. Vgl. auch Vandenbogaerde, der betont, dass sich die räumliche Reichweite einer Pflicht anhand ihres Inhalts und nicht anhand von allgemeinen Grundsätzen der Zurechnung menschenrechtlicher Pflichten bestimmt werden sollte: Vandenbogaerde, Jurisdiction Revisted, HR&ILD 9 (2015), 6 (10 f.).
 
67
Papp, Schutzpflichten (2013), 123. Vgl. auch: Milanovic, From Compromise to Principle, HRLR 8 (2008), 411 (415); ECOSOC, Third Session Report OP-ICESCR Working Group (E/CN.4/2006/47), § 54. Zur Kritik am beschränkten Ansatz des OP-ICESCR siehe: Skogly, Causality, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 233 (265). Im Übrigen ist zu betonen, dass für Art. 2 OP-ICESCR zumindest der weitere Begriff der „jurisdiciton“ und nicht „territory“ gewählt wurde und eine erweiterte Auslegung des Begriffs durch den CESCR, angesichts seiner Äußerungen zu extraterritorialen Pflichten in zahlreichen General Comments (siehe z. B. CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 30–36; CESCR, General Comment No. 19 (2008), § 54), nicht ausgeschlossen erscheint [Russel, The human right to water in a transboundary context, in: McCaffrey et al. (Hrsg.), Research Handbook on International Water Law (2019), 255 (265, 267)]. In keinem der bisher 25 vom CESCR entschiedenen Fälle hat sich der Ausschuss, soweit ersichtlich, mit dem Thema der extraterritorialen Anwendung des ICESCR auseinandergesetzt (abrufbar: https://​juris.​ohchr.​org/​en/​search/​results?​Bodies=​9&​sortOrder=​Date, zuletzt abgerufen am: 10.09.2019).
 
68
Maastricht Prinzip 9. Vgl. den Heijer/Lawson, Concept of Jurisdiction, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 153 (191); Vandenhole, EU and Development, in: Salomon et al. (Hrsg.), Casting the Net Wider: Human Rights, Development and New Duty-Bearers (2007), 85 (90); Viñuales, A Human Rights Approach to Extraterritorial Environmental Protection, in: Bhuta (Hrsg.), The Frontiers of Human Rights (2016), 177 (197, 207 f.).
 
69
So zutreffend: Vandenhole, Extraterritorial Human Rights Obligations, European Journal of Human Rights (2013), 804 (820).
 
70
Ebenda.
 
71
Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (58).
 
72
Papp, Schutzpflichten (2013), 119, der aber auch anführt, dass „(…) die Ausmaße dieser Festlegung [den Staaten] zum Ratifizierungszeitpunkt [vielleicht] nicht deutlich waren“; Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (58).
 
73
Vgl. Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (58). Wobei sich zumindest aus den travaux préperatoires in dieser Hinsicht kein entsprechend eindeutiger Rückschluss ziehen lässt (vgl. die Zusammenfassung der Diskussion der Delegierten: Report of the Third Committee (vom 05.12.1957), UN Doc. A/3764, abegedruckt in: Saul (Hrsg.), The International Covenant on Economic, Social and Cultural Rights: Travaux Preparatoires, Vol. II (2016), 2139–2142).
 
74
Vgl. Annotations on the Text of the Draft International Convenants on Human Rights, abegedruckt in: Saul (Hrsg.), The International Covenant on Economic, Social and Cultural Rights: Travaux Preparatoires, Vol. II (2016), 1533 (1539, 1545), wobei sich in dieser Hinsicht auch schon damals zwei Lager gegenüber standen (vgl. ebenda).
 
75
In diesem Sinne auch: Papp, Schutzpflichten (2013), 119.
 
76
Vgl. Annotations on the Text of the Draft International Convenants on Human Rights, abegedruckt in: Saul (Hrsg.), The International Covenant on Economic, Social and Cultural Rights: Travaux Preparatoires, Vol. II (2016), 1533 (1539, 1545). Zwar flammte die Diskussion um die Justiziabilität der Rechte immer wieder auf, dabei standen sich aber meist zwei Lager kosequent gegenüber (vgl. Riedel et al., The Development of Economic, Social and Cultural Rights in: ders. (Hrsg.), Economic, Social and Cultural Rights in International Law: Contemporary Issues and Challenges (2014), 3 (6 f.); Coomans, Some Remarks, in: ders./Kamminga (Hrsg.), Extraterritorial Application of Human Rights Treaties (2004), 183 (185).
 
77
Vgl. insbesondere die Äußerungen des französischen Delegierten Cassin, 410th Meeting (29.01.1952) in: Saul (Hrsg.), The International Covenant on Economic, Social and Cultural Rights: Travaux Preparatoires, Vol. I (2016), 1301–1304. In diesem Sinne auch: Alston/Quinn, States Parties’ Obligations, Human Rights Quarterly 9 (1987), 156 (170 f.).
 
78
Vgl. den kommentierten Entwurf der Berichterstatterin der Open-ended Working Group, der auf die einzelnen Standpunkte der Staaten Bezug nimmt, (HRC Draft Optional Protocol (A/HRC/6/WG.4/2), 15). Siehe ferner auch: ECOSOC, Third Session Report of the OP-ICESCR Working Group (E/CN.4/2006/47), 8–10 und ECOSOC, First Session Report of the OP-ICESCR Working Group (E/CN.4/2004/44), vereinzelt sprachen sich Staatenverteter zwar für strenge Zulässigkeitskriterien für das Individualbeschwerdeverfahren aus, allerdings wurde auch hier auf die existierenden anderen Beschwerdeverfahren Bezug genommen (ebenda: § 62). Soweit ersichtlich brachten primär nur NGOs die Thematik, vor allem im Vorfeld der Verhandlungen, ausdrücklich zur Sprache (CESCR Day of General Discussion on the OP-ICESCR (E/C.12/1996/SR.47), § 44).
 
79
Vgl. auch: Milanovic, From Compromise to Principle, HRLR 8 (2008), 411 (415).
 
80
Papp, Schutzpflichten (2013), 123. Vgl. auch: Milanovic, From Compromise to Principle, HRLR 8 (2008), 411 (415); ECOSOC, Third Session Report of the OP-ICESCR Working Group (E/CN.4/2006/47), § 54. Zur Kritik am beschränkten Ansatz des OP-ICESCR siehe: Skogly, Causality, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 233 (265).
 
81
Papp, Schutzpflichten (2013), 119.
 
82
Zwar bleibt abzuwarten wie das Kriterium der Hoheitsgewalt hier vom CESCR letztlich ausgelegt wird. Stand September 2019, hat sich der CESCR soweit ersichtlich noch nicht mit der Thematik auseinandergesetzt [vgl.: https://​juris.​ohchr.​org/​en/​search/​results?​Bodies=​9&​sortOrder=​Date (zuletzt abgerufen am 28.09.2018)]. Für den Kontext grenzüberschreitender Ressourcen würde sich die Diskrepanz zwischen Geltungskraft und Durchsetzbarkeit unter Umständen auch gar nicht bemerkbar machen. Bei einem – in der Tendenz des CESCR wahrscheinlich – wohl eher weit angelegtem Verständnis von Hoheitsgewalt kann nämlich, angesichts der gegenseitigen Abhängigkeit und Einflussmöglichkeit, die Erfüllung der Voraussetzung von „Kontrolle“ oder „Herrschaft“ über die Rechtsträger in anderen Staaten zumindest nicht abgestritten werden.
 
83
Vgl. Art. 10 (1) und 11 (2) OP-ICESCR. In diesem Sinne auch: Courtis/Sepulveda, Are Extraterritorial Obligations Reviewable under the Optional Protocol to the ICESCR?, NJHR 27 (2009), 54 (59 ff.); Russel, The human right to water in a transboundary context, in: McCaffrey et al. (Hrsg.), Research Handbook on International Water Law (2019), 255 (268).
 
84
Papp, Schutzpflichten (2013), 123. In diesem Sinne auch: Vandenbogaerde, Jurisdiction Revisted, HR&ILD 9 (2015), 6 (26, 30 ff.).
 
85
Vgl. Vandenbogaerde, Jurisdiction Revisted, HR&ILD 9 (2015), 6 (24 f.)
 
86
Ebenso: Papp, Schutzpflichten (2013), 124; Skogly/Gibney, Transnational Human Rights Obligations, Human Rights Quarterly 24 (2002), 781 (290 f.); Künnemann, Fourteen Misconceptions (2014), 10.
 
87
In der deutschen Übersetzung des Paktes wird von „Zusammenarbeit“ gesprochen. Zwar scheint der Begriff der „Kooperation“ näher am authentischen englischen Begriff der „cooperation“ zu liegen, aus Gründen der Einheitlichkeit soll in dieser Arbeit aber der deutsche Begriff der „Zusammenarbeit“ gebraucht werden.
 
88
Siehe dazu insbesondere: Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (62 ff.); Alston/Quinn, States Parties’ Obligations, Human Rights Quarterly 9 (1987), 156 (187).
 
89
Vgl. ECOSOC, Third Session Report of the OP-ICESCR Working Group (E/CN.4/2006/47), § 82.
 
90
Vienna Convention on the Law of Treaties (vom 23.05.1969, in Kraft getreten am 27.01.1980), UNTS Vol. 1115, 331. Die VCLT wurde zwar zeitlich nach dem CESCR abgeschlossen und trat auch erst später in Kraft, sie gilt jedoch größtenteils als Ausdruck Völkergewohnheitsrecht weshalb die Auslegungsregeln auch für die Auslegung älterer Verträge herangezogen werden können [ICJ, Case concerning the Gabčíkovo-Nagymaros Project (Hungary vs. Slovakia), Judgement of 25.09.1997, 46].
 
91
Art. 31 (I) VCLT. Nach Art. 31 II VCLT gilt eine Auslegung zu vermeiden welche die Umsetzung des Vertrages gefährden oder gar überflüssig erscheinen lassen [Dörr, Art. 31 VCLT, in: ders./Schmalenbach (Hrsg.), Vienna Convention on the Law of Treaties: a Commentary (2012), 521 (Rn. 53)].
 
92
Kälin/Künzli, Menschenrechtsschutz (2013), 40 Rn. 101; Shelton, International Human Rights Law (2014), 110. Grundlegend insbesondere: ECtHR, Tyrer vs. The United Kingdom, Judgement of 25.04.1978, § 31.
 
93
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 304; Bulto, Extraterritorial Application (2014), 151; Sepulveda, Obligations of International Assitance and Cooperation, NQHR 24 (2006), 271 (279); Papp, Schutzpflichten (2013), 115.
 
94
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 304.
 
95
Zum Begriff der Kooperation/Zusammenarbeit im Völkerrecht allgemein siehe: Wolfrum, Cooperation, International Law of, in: MPEPIL, Onlineausgabe, Rn. 2.
 
96
Craven, International Covenant (1995), 147; Künnemann, ICESCR, in: Coomans/Kamminga (Hrsg.), Extraterritorial Application of Human Rights Treaties (2004), 201 (203); Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (63).
 
97
Craven, International Covenant (1995), 147.
 
98
Art. 11, 15, 22 und 23 ICESCR.
 
99
Khalfan, Development Cooperation, in: Langford/Russel (Hrsg.), The Right to Water Theory, Practice and Prospects (2017), 396 (401).
 
100
Craven, International Covenant (1995), 147.
 
101
Vgl. Karimova, International Assistance and Cooperation, in: Riedel et al. (Hrsg.), Economic, Social and Cultural Rights in International Law: Contemporary Issues and Challenges (2014), 163 (172).
 
102
Ebenda: 172 ff.
 
103
Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (63 f.). Entsprechend heißt es in der Präambel, dass es Verhältnisse zu schaffen gilt, „[…] whereby everyone may enjoy his economic, social and cultural rights“ und die Staaten sich im Sinne der UN-Charta zum „[…] universal respect for, and observance of, human rights and freedoms“ verpflichten (Absätze 4 und 5).
 
104
Sofern von Pflichten zur Zusammenarbeit die Rede ist werden diese, wie herausgearbeitet, als Oberbegriff für die im ICESCR enthaltenen Verweise auf „international assistance and cooperation“ verwendet.
 
105
Eine gegenteilige Auslegung würde Art. 2 (1) ICESCR, welcher das Wesen der Pflichten allgemein für alle im Pakt verankerten Rechte formuliert (vgl. CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 9), seines Inhalts berauben, was im klaren Widerspruch zum Grundsatz effektiver Vertragsauslegung steht [Skogly, The Obligation of International Assistance and Co-operation, in: Bergsmo (Hrsg.), Human Rights and Criminal Justice for the Downtrodden: Essays in Honour of Asbjørn Eide (2003), 403 (410)].
 
106
Vgl. CESCR, General Comment No. 3 (1990), §§ 13, 14; Skogly, The Obligation of International Assistance and Co-operation, in: Bergsmo (Hrsg.), Human Rights and Criminal Justice for the Downtrodden: Essays in Honour of Asbjørn Eide (2003), 403 (408).
 
107
Klee, Progressive Verwirklichung (2000), 141; Gibney et al., Harvard Human Rights Journal 12 (1999), 267 (267); Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 308. In diesem Sinne auch: Milanovic, Extraterritorial Application (2011), 215.
 
108
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 307; Klee, Progressive Verwirklichung (2000), 141; Vgl. auch: CCPR, Lopez Burgos vs. Uruguay, Saldias de Lopez (on behalf of Lopez Burgos) vs. Uruguay, Merits, 29.07.1981, § 12.3: „it would be unconscionable […] to permit a State party to perpetrate violations of the Convenant on the territory of another State, which violations it could not perpetrate on ist own“; IACHR, Coard et al. vs. United States, 29.09.1999, § 37.
 
109
So geht etwa aus Art. 23 ICESCR unmissverständlich hervor, dass es im Hinblick auf das Ziel der Verwirklichung der Paktrechte auch positive Pflichten zur Gewährung technischer Hilfe über die nationalstaatliche Ebene hinaus geben kann (vgl. CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 13. Ferner heißt es hier in § 14: „in the absence of an active programme of international assistance and cooperation on the part of all those States that are in a position to undertake one, the full realization of economic, social and cultural rights will remain an unfulfilled aspiration in many countries“).
 
110
Skogly/Gibney, Transnational Human Rights Obligations, Human Rights Quarterly 24 (2002), 781 (791). Vgl. auch: Khalfan, Development Cooperation, in: Langford/Russel (Hrsg.), The Right to Water Theory, Practice and Prospects (2017), 396 (400).
 
111
Vgl. Khalfan, Development Cooperation, in: Langford/Russel (Hrsg.), The Right to Water Theory, Practice and Prospects (2017), 396 (401).
 
112
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 348.
 
113
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 309. Vgl. auch Stoll, Art. 56, in: Simma et al. (Hrsg.), The Charter of the United Nations: A Commentary (2012), 1603 (Rn. 29): „[…] cooperation is not a one-direction interaction […]“.
 
114
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 308.
 
115
Siehe dazu speziell Abschn. B.II. dieses Kapitels infra.
 
116
Charter of the United Nations (vom 26.06.1945, in Kraft getreten am 24.10.1945), UNCIO Vol. 15, 335.
 
117
Dörr, Art. 31 VCLT, in: ders./Schmalenbach (Hrsg.), Vienna Convention on the Law of Treaties: a Commentary (2012), 521 (Rn. 92–94).
 
118
Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (53 ff.); Skogly/Gibney, Transnational Human Rights Obligations, Human Rights Quarterly 24 (2002), 781 (786); Wolfrum, Art. 1 Commentary, in: Simma et al. (Hrsg.), The Charter of the United Nations: A Commentary (2012), 107 (Rn. 26, 37).
 
119
Art. 1 (3) UN-Charta: „To achieve international co-operation in solving international problems of an economic, social, cultural, or humanitarian character, and in promoting and encouraging respect for human rights and for fundamental freedoms for all without distinction as to race, sex, language, or religion;“.
 
120
Obgleich in deutschen Textfassung von „verpflichten“ die Rede ist, so sind die authentischen englischen und französischen Textfassungen weniger direkt, dort ist von „[a]ll Members pledge themselves“ und „[l]es Membres sengagent […]à agir“ die Rede.
 
121
Wolfrum/Riedel, Art. 55 (c), in: Simma et al. (Hrsg.), The Charter of the United Nations: A Commentary (2012), 1565 (Rn. 8); von Bernstorff, Menschenrechtswidriges Handeln Transnationaler Unternehmen (2010), 26. In diesem Sinne auch: Khalfan, Development Cooperation, in: Langford/Russel (Hrsg.), The Right to Water Theory, Practice and Prospects (2017), 396 (403). Vgl. ferner auch: CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 13.
 
122
Teilweise wird zwar argumentiert, dass die in Art. 55 UN-Charta niedergelegten Ziele sich lediglich an die UN als Organisation richten, weshalb die Vertragsstaaten schwerlich Adressat einer entsprechenden Pflicht sein könnten. Ferner gehe Art. 56 UN-Charta im Wortlaut auch nur von einer Pflicht zur Zusammenarbeit „mit“ der Organisation aus. Eine eigenständige Kooperationspflicht für die Mitgliedstaaten außerhalb der UN, d. h. allein unter den Mitgliedstaaten lasse sich daraus folglich nicht begründen [siehe dazu m.w.N. insbesondere: Stoll, Art. 56, in: Simma et al. (Hrsg.), The Charter of the United Nations: A Commentary (2012), 1603 (Rn. 11 ff.); Wolfrum, Art. 1 Commentary, in: Simma et al. (Hrsg.), The Charter of the United Nations: A Commentary (2012), 107 (Rn. 4)]. Dem kann entgegengesetzt werden, dass die Aufnahme des Artikels vor allem aber vor dem Hintergrund erfolgte in der Charta auch Pflichten für die Vertragsstaaten in Bezug auf wirtschaftliche, soziale und menschenrechtliche Belange zu verankern. Es steht folglich außer Zweifel, dass damit Pflichten für die Mitgliedstaaten begründet werden sollten, weshalb sie auch selbstständige Anstrengung in dieser Hinsicht unternehmen dürfen können sollten [Stoll, Art. 56, in: Simma et al. (Hrsg.), The Charter of the United Nations: A Commentary (2012), 1603 (Rn. 16, 29)]. Siehe dazu ferner: Skogly, Beyond Borders (2006), 76 ff.; Papp, Schutzpflichten (2013), 126 ff.
 
123
Stoll, Art. 56, in: Simma et al. (Hrsg.), The Charter of the United Nations: A Commentary (2012), 1603 (Rn. 29). Ebenso: Skogly, Beyond Borders (2006), 76; Papp, Schutzpflichten (2013), 193; von Bernstorff, Menschenrechtswidriges Handeln Transnationaler Unternehmen (2010), 26.
 
124
Stoll, Art. 56, in: Simma et al. (Hrsg.), The Charter of the United Nations: A Commentary (2012), 1603 (Rn. 1).
 
125
Vgl. Shelton, International Human Rights Law (2014), 90 f; de Schutter, International Human Rights Law (2010), 14 f.
 
126
So wurde bereits im Zuge der Aushandlung der UN-Charta vorgeschlagen einen Katalog individueller Rechte in die Charta aufzunehmen. Dieser fand zwar letztlich keinen Eingang in den Entwurf von Dumberton Oaks sondern wurde in Form der UDHR als seperate Erklärung verabschiedet [Wolfrum, Art. 1 Commentary, in: Simma et al. (Hrsg.), The Charter of the United Nations: A Commentary (2012), 107 (Rn. 26)].
 
127
Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (54 f., 57).
 
128
Ebenda: 56.
 
129
Ebenda.
 
130
Ebenda: 56 f.
 
131
CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 14.
 
132
Declaration on the Right to Development (A/RES/41/128), Art. 2 (1).
 
133
Ebenda: Art. 3 (1): „States have the primary responsibility for the creation of national and international conditions favourable to the realization of the right to development.“
 
134
Ebenda: Art. 3 (3). Siehe ferner auch: Declaration on the Establishment of a New International Economic Order (A/RES/3201(S-VI)).
 
135
Windfuhr, Social Watch Report 1 (2001), 44 (46); Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 318. Vgl. auch: Skogly, Beyond Borders (2006), 140.
 
136
Ebenso: Windfuhr, Social Watch Report 1 (2001), 44 (46).
 
137
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 321; Hamm, Menschenrechte: Ein Grundlagenbuch (2003), 41 ff. Kritisch: Skogly, Beyond Borders (2006), 139 f.
 
138
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 318. Dazu ferner: Scharpenack, Recht auf Entwicklung (1996), 145 f.
 
139
Art. 2 (1) ICCPR. Siehe Einleitung zu Abschn. A.I.1. dieses Kapitels supra.
 
140
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 318; Vandenhole, EU and Development, in: Salomon et al. (Hrsg.), Casting the Net Wider: Human Rights, Development and New Duty-Bearers (2007), 85 (88); Skogly/Gibney, Transnational Human Rights Obligations, Human Rights Quarterly 24 (2002), 781 (790).
 
141
Während CEDAW überhaupt keinen Verweis auf Hoheitsgewalt enthält, knüpft ICERD allein die Pflichten in Art. 3 (zur Ausmerzung von Apartheid) und Art. 6 (zur Rechtschutzgarantie) an die Ausübung von Hoheitsgewalt.
 
142
Siehe etwa: Art. 24 (Recht auf Gesundheit), Art. 26 (Recht auf soziale Sicherheit) und Art. 28 (Recht auf Bildung) CRC. Siehe dazu ferner: Vandenhole, Economic, Scial and Cultural Rights in the CRC, The International Journal of Children’s Rights 17 (2009), 23 (26 ff.); Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (58).
 
143
Siehe: Art. 4, Art. 17 (b), Art. 21 (e), Art. 22 (2), Art. 23 (4), Art. 24 (4), 28 (3) CRC.
 
144
CRC Committee, General Comment No. 5 (2003), § 60. Siehe ferner: Art. 4 Satz 2 CRC.
 
145
Recognizing the importance of international co-operation for improving the living conditions of children in every country, in particular in the developing countries“ (vorletzter Absatz der Präambel CRC).
 
146
Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (56).
 
147
Vgl. ebenda: 78, 80 f.
 
148
Ähnlich auch: Art. 23 (4), 17, 22 (2), 28 (3) CRC.
 
149
Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (81).
 
150
Vgl. ebenda: 67, 78. Bedeutend für das Gewicht dieser Entwicklung ist auch der Umstand, dass das CRC 196 Vertragsstaaten und damit mehr hat als der ICESCR mit 170 [vgl.: http://​indicators.​ohchr.​org/​ (zuletzt abgerufen am 28.08.2018)].
 
151
Optional Protocol to the Convention on the Rights of the Child on the Sale of Children, Child Prostitution and Child Pornography (vom 25.05.2000, in Kraft getreten am 18.01.2002), UNTS Vol. 2171, 227.
 
152
Siehe insbesondere: CRC Committee, General Comment No. 16 (2013), § 40. Hier spricht der Vertragsausschuss des CRC selbst von in dem Zusatzprotokoll vorhandenen „extraterritorial obligations“.
 
153
Art. 10 (3) Optional Protocol to the Convention on the Rights of the Child on the Sale of Children, Child Prostitution and Child Pornography.
 
154
Art. 10 (3) Optional Protocol to the Convention on the Rights of the Child on the Sale of Children, Child Prostitution and Child Pornography (Hervorhebung durch die Verfasserin).
 
155
Der Ausschuss des CRC hat daraus bereits negative als auch positive extraterritoriale Pflichten hergeleitet (CRC Committee, General Comment No. 16 (2013), §§ 40, 44). Siehe dazu: Vandenhole, Extraterritorial Human Rights Obligations, European Journal of Human Rights (2013), 804 (823).
 
156
Convention on the Rights of Persons with Disabilities (vom 13.12.2006, in Kraft getreten am 03.05.2008), UNTS Vol. 2515, 3.
 
157
Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (58).
 
158
Hervorhebung durch die Verfasserin. Die Aufnahme des Artikels, sowie seine direkte Sprache lassen sich insbesondere vor dem Hintergrund erklären, dass die weitgehende Mehrheit von Menschen mit Behinderungen heutzutage in Entwicklungsländern lebt und oft noch in einem viel höheren Maß unter Armut und mangelndem Zugang zu lebensnotwendigen Bedürfnissen wie Nahrung, Wasser, Kleidung und Unterkunft leidet, als Menschen ohne Behinderung [UN Commission for Social Development, Mainstreaming disability in the development agenda (E/CN.5/2008/6), § 2. So: Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (78)]. Darüber hinaus finden Pflichten zur Zusammenarbeit in Entsprechung zu Art. 2 (1) ICESCR noch allgemein in Art. 4 (2) CRPD Erwähnung: „[w]ith regard to economic, social and cultural rights, each State Party undertakes to take measures to the maximum of its available resources and, where needed, within the framework of international cooperation, with a view to achieving progressively the full realization of these rights, without prejudice to those obligations contained in the present Convention that are immediately applicable according to international law“.
 
159
Hervorhebung durch die Verfasserin.
 
160
Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (81).
 
161
Die CRPD enthält neben wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten auch bürgerliche und politische, vgl. Art. 4 (1) und (2) CRPD.
 
162
Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (81 f.); Vandenhole, EU and Development, in: Salomon et al. (Hrsg.), Casting the Net Wider: Human Rights, Development and New Duty-Bearers (2007), 85 (91 f.); Skogly, „Extraterritoriality“, in: Joseph/McBeth (Hrsg.), Research Handbook on International Human Rights Law (2010), 71 (81 f.).
 
163
Vgl. Skogly, „Extraterritoriality“, in: Joseph/McBeth (Hrsg.), Research Handbook on International Human Rights Law (2010), 71 (81 f.). Obgleich die CRPD mit 180 Vertragstaaten einige mehr als die 170 des ICESCR umfasst, sind diese, bis auf wenige Ausnahmen, aber weitestgehend deckungsgleich [vgl.: https://​treaties.​un.​org/​Pages/​ViewDetails.​aspx?​src=​TREATY&​mtdsg_​no=​IV-3&​chapter=​4&​clang=​_​en und https://​treaties.​un.​org/​Pages/​ViewDetails.​aspx?​src=​TREATY&​mtdsg_​no=​IV-15&​chapter=​4&​clang=​_​en (zuletzt abgerufen am 28.08.2019)].
 
164
Art. 14 (1) OP-ICESCR: „The Committee shall transmit, as it may consider appropriate, and with the consent of the State Party concerned, to United Nations specialized agencies, funds and programmes and other competent bodies, its views or recommendations concerning communications and inquiries that indicate a need for technical advice or assistance, along with the State Party’s observations and suggestions, if any, on these views or recommendations.
 
165
Art. 14 (2) OP-ICESCR: „The Committee may also bring to the attention of such bodies, […] any matter arising out of communications […] which may assist them in deciding […] on the advisability of international measures likely to contribute to assisting States Parties in achieving progress in implementation of the rights recognized in the Covenant.
 
166
Mahon, Progress at the Front, HRLR 8 (2008), 617 (638).
 
167
Die Einrichtung basiert auf der Praxis anderer Verträge [ebenda]. Siehe insbesondere Art. 26 OP-CAT und Art. 79 Rome-Statute.
 
168
Mahon, Progress at the Front, HRLR 8 (2008), 617 (638 f.).
 
169
Siehe etwa: ECOSOC, Second Session Report of the OP-ICESCR Working Group (E/CN.4/2005/52), § 76; ECOSOC, Third Session Report of the OP-ICESCR Working Group (E/CN.4/2006/47), §§ 78, 82.
 
170
Mahon, Progress at the Front, HRLR 8 (2008), 617 (638).
 
171
Vgl. IIDH/IComJ, OP-ICESCR Commentary (2010), 107.
 
172
Ebenso: Khalfan, Development Cooperation, in: Langford/Russel (Hrsg.), The Right to Water Theory, Practice and Prospects (2017), 396 (404 f.). Die ILC legt den Begriff der nachfolgenden Übung nach Art. 31 (3) (b) VCLT eng aus und fasst darunter nur nachfolgende Praxis der Vertragsstaaten, weshalb Äußerungen des CESCR nach der ILC lediglich als ergänzendes Auslegungsmittel nach Art. 32 VCLT herangezogen werden könnten [vgl. ILC, Yearbook of the International Law Commission (2018), 11 (14)].
 
173
Dort werden sie allerdings noch als „international obligations“ bezeichnet. Wie erwähnt, verwendet der CESCR mittlerweile auch den Begriff „extraterritorial“ [CESCR, General Comment No. 19 (2008), § 54].
 
174
CESCR, General Comment No. 12 (1999), §§ 36–39. So ebenfalls: Mahon, Progress at the Front, HRLR 8 (2008), 617 (639).
 
175
CESCR, General Comment No. 12 (1999), § 36.
 
176
So heißt es in § 36: „States parties should recognize the essential role of international cooperation and comply with their commitment to take joint and separate action to achieve the full realization of the right to adequate food. In implementing this commitment, States parties should take steps to respect the enjoyment of the right in other countries, to protect that right, to facilitate access to food and to provide necessary aid whenever required“ (Hervorhebung durch die Verfasserin).
 
177
Vgl. CESCR, General Comment No. 12 (1999), §§ 38, 39.
 
178
Ebenda: § 36.
 
179
Siehe: CESCR, General Comment No. 14 (2000), §§ 38–42; CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 30–36; CESCR, General Comment No. 19 (2008), §§ 52–56; CESCR, General Comment No. 21 (2009), §§ 56–59; CESCR, General Comment No. 22 (2016), §§ 50–53; CESCR, General Comment No. 23 (2016), §§ 66–73; CESCR, General Comment No. 24 (2017), §§ 29–37.
 
180
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 31.
 
181
Ebenda: § 33, 34.
 
182
Ebenda: §§ 35, 36.
 
183
So insbesondere in: CESCR, General Comment No. 12 (1999), § 36. Langford et al. weisen allerdings darauf hin, dass der CESCR im allgemeinen nicht besonders konsequent im Umgang mit Hilfsverben ist und deren Verwendung damit schwer zu beurteilen sei [Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (101, 103, 107)].
 
184
CESCR, General Comment No. 12 (1999), § 36.
 
185
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 30. Dieselbe Beobachtung lässt sich auch im Hinblick auf die einzelnen Pflichtenebenen anstellen. Während in General Comment No. 12 z. B. im Hinblick auf die Achtungspflicht noch von „[…] should take steps to respect […]“ (CESCR, General Comment No. 12 (1999), § 36) die Rede ist, spricht der CESCR in General Comment No. 15 bereits von „[…] have to respect […]“ (CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 53).
 
186
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 34. Vgl. auch: Mechlem, Treaty Bodies and the Interpretation of Human Rights, Vanderbilt Journal of Transnational Law 35 (2008), 905 (936–940).
 
187
Siehe Art. 16, 17 ICESCR.
 
188
CESCR, Reporting Guidelines (E/C.12/2008/2, Annex), 5, Nr. 9. Siehe auch die Besprechung bei: Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (107).
 
189
CESCR, Reporting Guidelines (E/C.12/2008/2, Annex), 5, Nr. 9.
 
190
Ebenda: 3, Nr. 3 (c).
 
191
Kürzlich ausdrücklich in: CESCR, Concluding Observations Argentina (2018), § 13.
 
192
Siehe etwa: CESCR, Concluding Observations Netherlands (2017), § 9; CESCR, Concluding Observations Sweden (2016), §§ 11, 12; CESCR, Concluding Observations United Kingdom (2016), § 15; CESCR, Concluding Observations China (2014), § 12 (a); CESCR, Concluding Observations Austria (2013), § 11 (a); CESCR, Concluding Observations Belgium, (2013) § 22.
 
193
Siehe etwa: CESCR, Concluding Observations Germany (2018), §§ 12, 13, 15; CESCR, Concluding Observations Austria (2013), § 11; CESCR, Concluding Observations Belgium (2013), § 22; CESCR, Concluding Observations Norway, (2013), § 6; CESCR, Concluding Observations Germany (2012), §§ 9, 11; CESCR, Concluding Observations Switzerland (2010), § 24.
 
194
Siehe etwa: CESCR, Concluding Observations Germany, (2018), § 8; CESCR, Concluding Observations New Zealand (2018), § 16; CESCR, Concluding Observations Spain (2018), § 8, 9 (b); CESCR, Concluding Observations Korea (2017), §§ 17 f.; CESCR, Concluding Observations Australia (2017), § 14; CESCR, Concluding Observations Canada (2016), § 16; CESCR, Concluding Observations Norway (2013), § 6; CESCR, Concluding Observations China (2004), § 13.
 
195
Siehe etwa: UN MDG-Roadmap (2000), Goal No. 8; Monterrey Consensus (2002); Addis Ababa Action Agenda (2015), § 51.
 
196
Siehe etwa: CESCR, Concluding Observations Canada, (2016), § 12; CESCR, Concluding Observations France (2016), §§ 7, 8; CESCR, Concluding Observations Austria (2013), § 10; CESCR, Concluding Observations Italy (2004), § 15; CESCR, Concluding Observations Spain (2004), §§ 10, 27.
 
197
Vgl. Khalfan, Development Cooperation, in: Langford/Russel (Hrsg.), The Right to Water Theory, Practice and Prospects (2017), 396 (405).
 
198
Kürzlich etwa: CESCR, Concluding Observations 15th Annual Activity Report, §§ 9, 10. Vgl. ferner die Zusammenstellung in: The Global Initiative for Economic, ETO Working Paper (2015), 6–9.
 
199
So etwa in: CESCR, Concluding Observations United Kingdom (2016), § 15; CESCR, Concluding Observations Germany (2012), § 9; CESCR, Concluding Observations Switzerland (2010), § 24.
 
200
So werden Staaten meist nur „aufgefordert“ bestimmte Maßnahmen umzusetzen, die Rede ist von „recommends“ „urges“ „calls […] to ensure“ [vgl. die Übersicht bei: The Global Initiative for Economic, ETO Working Paper (2015), 6–9].
 
201
Vgl. CESCR, Concluding Observations Switzerland (2010), § 24. Siehe etwa im Hinblick auf die Einhaltung von extraterritorialen Schutzpflichten: CESCR, Concluding Observations China (2004), : „the committee is concerned about the lack of adequate and effective measures adopted to ensure that chinese companies […] respect economic, social and cultural rights […] when operating abroad […] recommends that the State party […] adopt appropriate legislative and administrative measures to ensure the legal liability of companies […] operating in or managed from the State party’s territory regarding violations of […] rights in the context of their projects abroad“ (§ 13). Wobei der CESCR hier im Hinblick auf konkrete Umsetzungsempfehlungen vage bleibt.
 
202
Siehe etwa bei: Skogly, The Obligation of International Assistance and Co-operation, in: Bergsmo (Hrsg.), Human Rights and Criminal Justice for the Downtrodden: Essays in Honour of Asbjørn Eide (2003), 403 (408 ff.).
 
203
Siehe: GA, 11th Session, Third Committee, Draft International Covenant on Human Rights, 742nd Meeting (vom 25.01.1957), UN Doc. A/C.3/SR.742; GA, 11th Session, Third Committee, Draft International Covenant on Human Rights, 743rd Meeting (vom 28.01.1957), UN Doc. A/C.3/SR.743, § 16. Siehe dazu insbesondere und m.w.N.: Alston/Quinn, States Parties’ Obligations, Human Rights Quarterly 9 (1987), 156 (187 f.).
 
204
So insbesondere Aussagen der Vertreter der USA und Frankreich bei den Vertragsverhandlungen zu verstehen (vgl. GA, 11th Session, Third Committee, Draft International Covenant on Human Rights, 742nd Meeting (vom 25.01.1957), UN Doc. A/C.3/SR.742; GA, 11th Session, Third Committee, Draft International Covenant on Human Rights, 743rd Meeting (vom 28.01.1957), UN Doc. A/C.3/SR.743, § 16). Zum ganzen ferner: Sepulveda, Obligations of International Assistance and Cooperation, NQHR 24 (2006), 271 (278); Alston/Quinn, States Parties’ Obligations, Human Rights Quarterly 9 (1987), 156 (187 f.).
 
205
Skogly, The Obligation of International Assistance and Co-operation, in: Bergsmo (Hrsg.), Human Rights and Criminal Justice for the Downtrodden: Essays in Honour of Asbjørn Eide (2003), 403 (408 f.) m.w.N.
 
206
Vgl. ECOSOC, Third Session Report of the OP-ICESCR Working Group (E/CN.4/2006/47), §§ 78, 82.
 
207
Skogly, The Obligation of International Assistance and Co-operation, in: Bergsmo (Hrsg.), Human Rights and Criminal Justice for the Downtrodden: Essays in Honour of Asbjørn Eide (2003), 403 (407 ff.).
 
208
Vgl. ECOSOC, Third Session Report of the OP-ICESCR Working Group (E/CN.4/2006/47), §§ 78, 82.
 
209
Alston/Quinn, States Parties’ Obligations, Human Rights Quarterly 9 (1987), 156 (188 f.).
 
210
Vgl. Art. 32 VCLT.
 
211
Die Bezeichnung wird hier und im Folgenden zur Verdeutlichung der Perspektive des Rechtsträgers verwendet.
 
212
In diesem Sinne bereits auch: Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 348; Skogly, Beyond Borders (2006), 98.
 
213
Langford et al., Extraterritorial Duties, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 51 (64).
 
214
Auf eine weitere, den Äußerungen des CESCR entsprechende, zusätzliche Einteilung in Pflichten im multilateralen Kontext, wird dabei verzichtet. Diese zusätzliche Dimension ändert nur den Kontext aus dem eine Pflicht betrachtet wird, nicht aber den wesentlichen Inhalt der verschiedenen Kategorien ab.
 
215
Vgl. auch Maastricht Prinzip 10: „The State’s obligations to respect, protect and fulfil economic, social and cultural rights extraterritorially does not authorize a State to act in violation of the UN Charter and general international law“.
 
216
Papp, Schutzpflichten (2013), 229 f. Nach dem Grundsatz haben alle Staaten zumindest formell gleiche Rechte und Pflichten [Epping, Der Staat, in: Ipsen et al. (Hrsg.), Völkerrecht (2018), 76 (205)].
 
217
Vgl. Epping, Der Staat, in: Ipsen et al. (Hrsg.), Völkerrecht (2018), 76, (206); Heintschel von Heinegg, Vom ius ad bellum zum isu contra bellum, in: Ipsen et al. (Hrsg.), Völkerrecht (2018), 1131 (1149 f.); Delbrück/Wolfrum, Völkerrecht (2002), 812. Die souveränen Rechte begrenzen sich streng genommen gegenseitig [Mann, The Doctrine of Jurisdiction, Recueil des Cours 111 (1964), 9 (15)].
 
218
Ebenso: Papp, Schutzpflichten (2013), 229 ff.
 
219
Ausgehend von einem Verständnis des Völkerrechts als verfasste und wertegebunde Ordnung, wird vertreten, dass den Menschenrechten als „fundamentale Normen“ dieser Ordnung ein besonderes Gewicht gegenüber anderen Materien des Völkerrechts zu kommt [vgl. dazu etwa: Dupuy, Taking International Law Seriously, GYIL 50 (2007), 375 (386 f.); de Wet, The International Constitutional Order, International and Comparative Law Quarterly 55 (2006), 51 (57 ff.) m.w.N. Sowie auch: Thouvenin/Tomuschat, The Fundamental Rules of the International Legal Order (2006)]. Inwiefern nun aber sich gegenüberstehende „fundamental Normen“ im Einzelfall gegeneinander abzuwägen sind ist fraglich. Die Ansicht ordnet die Menschenrechte etwa nicht pauschal der Grundsatz der souveränen Staatengleichheit über.
 
220
Papp, Schutzpflichten (2013), 230 f.
 
221
Vgl. von Arnauld, Völkerrecht (2016), 132 Rn. 310; de Schutter, International Human Rights Law (2010), 48.
 
222
Kunig, Völkerrecht und staatliches Recht, in: Graf Vitzthum/Proelß (Hrsg.), Völkerrecht (2016), 61 (Rn. 157); Shelton, International Human Rights Law (2014), 119 f.
 
223
von Arnauld, Völkerrecht (2016), 121 Rn. 285.
 
224
Als ius cogens Normen angesehen sind unter anderem das Gewaltverbot, das Verbot des Völkermordes, das Sklavereiverbot [Für das Gewaltverbot: ICJ, Case Concerning Military and Paramilitary Activities in and against Nicaragua (Nicaragua vs. United States of Ameria), Judgement of 27.06.1986, 100, § 190; für das Verbot des Völkermordes: ICJ, Application of the Convention on the Prevention and Punishment of the Crime of Genocide (Bosnia and Herzegovina vs. Serbia and Montenegro), Judgement of 26.02.2007, 99; allgemein ferner auch: von Arnauld, Völkerrecht (2016), 121 Rn. 288.] Im Hinblick auf den Bestand und Inhalt von ius cogens ist im Einzelnen vieles umstritten [siehe dazu z. B.: Stein et al., Völkerrecht (2017), 48 Rn. 150 m.w.N.].
 
225
Heintschell von Heinegg, Ungültigkeit von Verträgen, in: Ipsen et al. (Hrsg.), Völkerrecht: ein Studienbuch (2018), 504 (518 f.); Shelton, International Human Rights Law (2014), 118; Stein et al., Völkerrecht (2017), 376 Rn. 1000. In diesem Sinne bereits: Dissenting Oppinion of Judge Tanaka, South-West Africa Cases (Ethiopia vs. South Africa; Liberia vs. South Africa), Second Phase, Judgement of 18.07.1966, 298.
 
226
Der Verstoß gegen eine ius cogens Norm macht einen völkerrechtlichen Vertrag nichtig (vgl. Art. 53 und Art. 64 VCLT).
 
227
Vgl: von Arnauld, Völkerrecht (2016), 122 Rn. 289.
 
228
Delbrück/Wolfrum, Völkerrecht (2002), 711; Stein et al., Völkerrecht (2017), 47 Rn. 147.
 
229
Auch wenn ius cogens vom konzeptionellen Standpunkt aus betrachtet ein hierarchisches Element in der Völkerrechtsordnung etabliert und auch in der Literatur viele von einer entsprechend durch die Menschenrechte hierarchisch geprägten Struktur des Völkerrechts ausgehen [vgl. etwa: von Arnauld, Völkerrecht (2016), 120 Rn. 285; de Wet, The International Constitutional Order, International and Comparative Law Quarterly 55 (2006), 51 (57 ff.); Cassese, International Law (2005), 198 ff.; kritisch: Kadelbach/Kleinlein, Überstaatliches Verfassungsrecht, AVR 44 (2006), 235 (253 ff.)], so zeichnet die nationale und internationale Rechtsprechung und Praxis – von vereinzelten Ausnahmen abgesehen – doch ein eher gegenteiliges Bild ab [vgl. die Untersuchung bei: de Wet/Vidmar, Conflicts between international paradigms, Global Constitutionalism 2 (2013), 196 (199 ff.)].
 
230
Siehe Abschn. A.II.3.a. supra.
 
231
Skogly/Gibney, Transnational Human Rights Obligations, Human Rights Quarterly 24 (2002), 781 (786). Vgl. auch: Art. 103 UN-Charta: „In the event of a conflict between the obligations of the Members of the United Nations under the present Charter and their obligations under any other international agreement, their obligations under the present Charter shall prevail.
 
232
Vgl. Zemanek, New Trends in the Enforcement of erga omnes Obligations, Max Planck yearbook of United Nations law 4 (2000), 1 (3); Leiæ/Paulus, Article 103, in: Simma et al. (Hrsg.), The Charter of the United Nations: a Commentary (2012), 2110 Rn. 1 f.; Bernhardt, Article 103, in: Simma et al. (Hrsg.), The Charter of the United Nations: a Commentary (2002), 1297 Rn. 13 f.
 
233
Vgl. ICJ, Case concerning the Barcelona Traction, Light and Power Company, Limited (Belgium vs. Spain), Second Phase, Judgement of 05.02.1970, 32, §§ 33–34. Vgl. Bianchi, Human Rights and the Magic of Jus Cogens, European Journal of International Law 19 (2008), 491 (494).
 
234
Siehe etwa: ICJ, Case concerning the Barcelona Traction, Light and Power Company, Limited (Belgium vs. Spain), Second Phase, Judgement of 05.02.1970, 32, § 33–34; ICJ, Case concerning East Timor (Portugal vs. Australia), Judgement of 30.06.1995, 90, § 29; ICJ, Legal Consequences of the Construction of a Wall in the Occupied Palestinian Territory, Advisory Opinion of 09.07.2004, §§ 155–160.
 
235
Kadelbach/Kleinlein, Überstaatliches Verfassungsrecht, AVR 44 (2006), 235 (252).
 
236
Vgl. Schläppi, Menschenrechte in der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit: Chancen und Grenzen aus völkerrechtlicher Sicht (1998), 217; Tams, Erga Omnes Obligations (2005), 111.
 
237
Insbesondere ist fraglich, mit welchen Mitteln überhaupt auf die Verletzung von erga omnes Normen reagiert werden darf [siehe dazu etwa: Stein et al., Völkerrecht (2017), 239 Rn. 641].
 
238
Im Ergebnis auch: Skogly, The Obligation of International Assistance and Co-operation, in: Bergsmo (Hrsg.), Human Rights and Criminal Justice for the Downtrodden: Essays in Honour of Asbjørn Eide (2003), 403 (115); Papp, Schutzpflichten (2013), 179.
 
239
Vgl. de Wet/Vidmar, Conflicts between international paradigms, Global Constitutionalism 2 (2013), 196 (199 ff.). Insbesondere im Zusammenhang mit der Zulässigkeit von humanitären Interventionen auch: Donnelly, State Sovereignty (2004), 16.
 
240
Vgl. Besson, Sovereignty, in: MPEPIL, Onlineausgabe, Rn. 130–140. Im Gegenteil betont Besson richtigerweise: „[…] it is wrong to oppose sovereignty to human rights […]; without sovereignty, many human rights-related developments […] would not have taken place and without the role human rights played in their creation, many of today’s sovereign States would not exist. Of course, this is not to say that sovereignty cannot be in tension with human rights.“ [ebenda: Rn. 50].
 
241
Vgl. Donnelly, State Sovereignty (2004), 16. In diesem Sinne auch: Ruiz Fabri, Human Rights and State Sovereignty: Have the Boundaries been Significantly Redrawn?, in: Alston/Macdonald (Hrsg.), Human Rights, Intervention and the Use of Force (2008), 33 (84).
 
242
CESCR, General Comment No. 14 (2000), § 38; CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 33; CESCR, General Comment No. 19 (2008), § 54.
 
243
Ebenso: Papp, Schutzpflichten (2013), 233 f.
 
244
Stein et al., Völkerrecht (2017), 237 Rn. 635; Delbrück/Wolfrum, Völkerrecht (2002), 784, 798.
 
245
Zielger, Domaine Réservé in: MPEPIL, Onlineausgabe, Rn. 1; Shaw, International Law (2003), 574.
 
246
Delbrück/Wolfrum, Völkerrecht (2002), 804. So bereits auch der Ständige Internationale Gerichtshof: „the question whether a certain matter is or is not solely within the domestic jurisdiction of a State is an essentially relative question; it depends upon the development of international relations“ [PCIJ, Nationality Decrees Issued in Tunis and Morocco, Advisory Opinion of 07.02.1923, 24].
 
247
Zielger, Domaine Réservé in: MPEPIL, Onlineausgabe, Rn. 9 f.; Brownlie, Public International Law (2003), 287.
 
248
ICJ, Case Concerning Military and Paramilitary Activities in and against Nicaragua (Nicaragua vs. United States of Ameria), Judgement of 27.06.1986, § 205.
 
249
Kunig, Intervention, Prohibition of, in: MPEPIL, Onlineausgabe Rn. 3; Delbrück/Wolfrum, Völkerrecht (2002), 804 f.
 
250
Ebenda; Stein et al., Völkerrecht (2017), 242 Rn. 644.
 
251
Siehe etwa: Stein et al., Völkerrecht (2017), 238 f. Rn. 639 ff; Delbrück/Wolfrum, Völkerrecht (2002), 807; Schmalenbach, Multinationale Unternehmen und Menschenrechte, Archiv des Völkerrechts 39 (2001), 57 (75).
 
252
Vgl. Skogly/Gibney, Transnational Human Rights Obligations, Human Rights Quarterly 24 (2002), 781 (786 f.).
 
253
Vgl. Ruiz Fabri, Human Rights and State Sovereignty: Have the Boundaries been Significantly Redrawn?, in: Alston/Macdonald (Hrsg.), Human Rights, Intervention and the Use of Force (2008), 33 (53 ff.); Papp, Schutzpflichten (2013), 287 f.
 
254
Vgl. Skogly, Beyond Borders (2006), 81 f.
 
255
Vgl. Peters, Die Anwendbarkeit der EMRK in Zeiten komplexer Hoheitsgewalt, AVR 48 (2010), 1 (15).
 
256
Vgl. von Arnauld, Völkerrecht (2016), 145 Rn. 337.
 
257
Meng, Extraterritoriale Jurisdiktion (1994), 71, 116 ff. Vgl. auch: Crawford, Brownlie’s Principles of Public International Law (2019), 440; von Arnauld, Völkerrecht (2016), 144, Rn. 337; Kunig, Intervention, Prohibition of, in: MPEPIL, Onlineausgabe Rn. 6, 22–27; Mann, The Doctrine of Jurisdiction, Recueil des Cours 111 (1964), 9 (127 ff.).
 
258
Crawford, Brownlie’s Principles of Public International Law (2019), 440; Entsprechend auch: Meng, Extraterritoriale Jurisdiktion (1994), 87.
 
259
So die überwiegende Meinung: Epping, Der Staat, in: Ipsen et al. (Hrsg.), Völkerrecht (2018), 76 (117 f.); Papp, Schutzpflichten (2013), 236 f. (jeweils m.w.N.). Papp weist ferner darauf, dass sich der Streit im Ergebnis nicht auswirke, da beide Ansätze letztlich auf das Erfordernis eines „genuine link“ abstellen [ebenda: 236 f.]. Siehe bereits auch: PCIJ, S.S. Lotus (France vs. Turkey), Judgement of 07.09.1927, 19 f.
 
260
PCIJ, S.S. Lotus (France vs. Turkey), Judgement of 07.09.1927, 19 f.
 
261
Epping, Der Staat, in: Ipsen et al. (Hrsg.), Völkerrecht (2018), 76 (118 f.); ICJ, Case concerning the Barcelona Traction, Light and Power Company, Limited (Belgium vs. Spain), Second Phase, Judgement of 05.02.1970, § 105; ICJ, Nottebohm Case (Liechtenstein vs. Guatemala), Second Phase, Judgement of 06.04.1955, 23 ff.
 
262
Im Wesentlichen sind anerkannt: Das Personalitätsprinzip, welches Staaten als Ausdruck ihrer Personalhoheit das Recht gibt Regelungen in Bezug auf eigene Staatsangehörige – natürliche sowie juristische Personen – zu erlassen. Das zivilrechtliche Wirkungsprinzip nach dem ein Staat zur Regelung von Auslandssachverhalten mit Auswirkungen auf das eigene Territorium befugt sein soll, sowie das wiederum im Strafrecht angewandte Schutzprinzip, das die Reglung von Auslandssachverhalten zum Schutz staatlicher Interessen gestattet. Anzuführen ist schließlich noch das Weltrechtsprinzip das jedem Staat die strafrechtliche Verfolgung von völkerrechtlichen Verbrechen gestattet [siehe dazu im Einzelnen: Stein et al., Völkerrecht (2017), 228 ff. Rn. 611 ff.; Epping, Der Staat, in: Ipsen et al. (Hrsg.), Völkerrecht (2018), 76 (118 f.); Crawford, Brownlie’s Principles of Public International Law (2019), 440 ff.].
 
263
Meng, Extraterritoriale Jurisdiktion (1994), 551; Schmalenbach, Multinationale Unternehmen und Menschenrechte, Archiv des Völkerrechts 39 (2001), 57 (75 f.). Meng weist insbesondere darauf hin, dass zwar streng genommen von der bloßen Regelung eines Sachverhalts, noch keine direkte Zwangswirkung ausgehe, denn obwohl der regulierende Staat auf die Steuerung des Verhaltens der sich auf fremden Staatsgebiet befindlichen Regelungsadressaten abziele, erfolge der eigentlich Eingriff in die vom Interventionsverbot geschütze Entscheidungsfreiheit eines Staates seine Rechtsordnung selbst zu bestimmen und durchzusetzen, erst durch die, zumeist mit dem Erlass einer Regelung einhergehende, auf den Regelungsadressaten wirkende „Persuasionskraft“ der Regelung [dazu ausführlich: Meng, Extraterritoriale Jurisdiktion (1994), 71 f., 82 ff., 87, 89].
 
264
Papp, Schutzpflichten (2013), 231 f.
 
265
Im Hinblick auf die Erfüllung extraterritorialer Schutzpflichten ebenso: Ebenda, 280.
 
266
ICJ, Case concerning the Barcelona Traction, Light and Power Company, Limited (Belgium vs. Spain), Second Phase, Judgement of 05.02.1970, § 32; ICJ, Case Concerning Military and Paramilitary Activities in and against Nicaragua (Nicaragua vs. United States of Ameria), Judgement of 27.06.1986, § 100.
 
267
Papp, Schutzpflichten (2013), 280 ff., der darauf hinweist, dass eine entsprechende Möglichkeit der Pflichtenerfüllung, im Zuge der Erläuterung von extraterritorialen Pflichten auch von keinem der regionalen und internationalen Menschenrechtsgremien angeführt wird. Eine Ausnahme könnte allenfalls der auch von Papp diskutierte Extremfall einer humanitären Intervention bilden. Die Zulässigkeit einer militärischen Intervention zum Schutz einer fremden Bevölkerung vor massiven Menschenrechtsverletzungen ist im Völkerrecht allerdings Gegenstand starker Kontroverse und gilt keinesfalls als gefestigte Ausnahme zum Gewaltverbot [siehe dazu m.w.N. etwa: Stein et al., Völkerrecht (2017), 304 ff. Rn. 812 ff.]. Es ist mithin bereits sehr fraglich, ob die humanitäre Intervention als Ausnahme zum Gewaltverbot entsprechende Handlungen überhaupt zu rechtfertigen vermag. Dasselbe gilt für die, eng mit der Diskussion um die Zulässigkeit einer humanitären Intervention verwandte, Frage nach der Existenz einer sogenannten „responsibility to protect“ [Shelton, International Human Rights Law (2014), 281 f; Stein et al., Völkerrecht (2017), 309 Rn. 823a, 191 ff. Rn. 520a ff. Siehe dazu ferner auch: Vashakmadze, Responsibility to Protect, in: Simma et al. (Hrsg.), The Charter of the United Nations: A Commentary (2012), 1201; Krajewski, Völkerrecht (2017), 225 ff.; Crawford, Brownlie’s Principles of Public International Law (2019), 729–731]. Das Bestehen einer solchen Pflicht zum Schutz einer notleidenden Bevölkerung wird insbesondere im Zusammenhang mit großen Naturkatastrophen diskutiert in denen ein Staat seiner Bevölkerung nicht ausreichend hilft [Stein et al., Völkerrecht (2017), 191 Rn. 520a. Siehe dazu insbesondere auch: Matz-Lück, Solidarität, Souveränität und Völkerrecht, in: Hestermeyer et al. (Hrsg.), Coexistence, Cooperation and Solidarity: Liber Amicorum Rüdiger Wolfrum (Vol. I) (2012), 141 (149 ff.)].
 
268
Papp, Schutzpflichten (2013), 279.
 
269
Epping, Der Staat, in: Ipsen et al. (Hrsg.), Völkerrecht (2018), 76 (118 f.).
 
270
Ebenso: Papp, Schutzpflichten (2013), 228 f.; Geiger, Grundgesetz und Völkerrecht (2013), 292.
 
271
Papp, Schutzpflichten (2013), 111.
 
272
Stahl, Schutzpflichten (2012), 321.
 
273
Stahl, Schutzpflichten (2012), 319, 321 (die sich dabei allerdings auf Schutzpflichten im rein territorialen Kontext bezieht). In diesem Sinne auch: Papp, Schutzpflichten (2013), 228 f.
 
274
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 351. Vgl. Klee, Progressive Verwirklichung (2000), 104 f.; sowie im Hinblick auf Schutzpflichten im territorialen Kontext: vgl. Künzli, Rigidität und Flexibilität (2001), 234, 239 ff. Ebenso auch der CESCR u. a. in: CESCR, General Comment No. 14 (2000), § 39; CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 34; CESCR, General Comment No. 19 (2008), § 55.
 
275
Vandenhole/Benedek, Extraterritorial Obligations, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 332 (337). In diesem Sinne auch: Salomon et al., New Duty-Bearers, in: dies. (Hrsg.), Casting the Net Wider: Human Rights, Development and New Duty-Bearers (2007), 15.
 
276
Vgl. Abschn. A.II.6. supra.
 
277
Die Bezeichnung wird hier und im Folgenden wiederrum aus der Perspektive des Rechtsträgers und in Abgrenzung zum „Territorialstaat“ (siehe bereits: Fn. 211 supra) verwendet.
 
278
Dazu ausführlich: Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299.
 
279
Vgl. ebenda: 307 ff.
 
280
Vgl. Vandenhole/Benedek, Extraterritorial Obligations, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 332 (334 ff.).
 
281
So auch: Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (300).
 
282
Siehe Abschn. A.II.6 dieses Kapitels supra. Ebenso ferner: Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (340); Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 357; Craven, International Covenant (1995), 144.
 
283
Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (329).
 
284
Vandenhole/Benedek, Extraterritorial Obligations, in: in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 332 (335); Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (330 f.); Salomon et al., New Duty-Bearers, in: dies. (Hrsg.), Casting the Net Wider: Human Rights, Development and New Duty-Bearers (2007), 15; Coomans, Some Remarks, in: Coomans/Kamminga (Hrsg.), Extraterritorial Application of Human Rights Treaties (2004), 198. Teilweise werden extraterritoriale Pflichten – insbesondere in älterer Literatur – auch als subsidiäre oder sekundäre Pflichten bezeichnet. Diese Begrifflichkeiten implizieren jedoch eine gewisse Hierarchie die insbesondere auf Ebene der weniger von staatlichen Ressourcen abhängigen Achtungspflichten nicht durchgehend greift [Vandenhole/Benedek, Extraterritorial Obligations, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 332 (335); Salomon et al., New Duty-Bearers, in: dies. (Hrsg.), Casting the Net Wider: Human Rights, Development and New Duty-Bearers (2007), 15]. Vgl. Abschn. B.II.1. supra.
 
285
Siehe vor allem: Vandenhole/Benedek, Extraterritorial Obligations, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 332 (335 ff.). Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (301).
 
286
Vandenhole/Benedek, Extraterritorial Obligations, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 332 (335 ff.). Ähnlich auch bereits: Alston, Ships Passing in the Night, Human Rights Quarterly 27 (2005), 755 (778).
 
287
Vandenhole/Benedek, Extraterritorial Obligations, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 332.
 
288
Ebenda: 335; Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (323, 331).
 
289
Vandenhole/Benedek, Extraterritorial Obligations, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 332 (338).
 
290
Ebenda: 339.
 
291
Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (304).
 
292
Ebenda: 304 f. Vgl. auch dem Grundsatz nach auch: Art. 47 (1) DARS, nach dem bei einer Mehrzahl verantwortlicher Staaten für ein völkerrechtswidriges Handeln, im Sinne einer Gesamtschuld, jeder Staat einzeln für das Handeln zur Verantwortung gezogen werden. Die DARS finden allerdings nur im zwischenstaatlichen Verhältnis Anwendung (vgl. Art. 2 DARS).
 
293
Vandenhole/Benedek, Extraterritorial Obligations, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 332 (335, 357).
 
294
Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (330 f.).
 
295
Vandenhole/Benedek, Extraterritorial Obligations, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 332 (337).
 
296
Ebenda: 338 f. Vgl. Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (331).
 
297
Ebenda: 323, 331.
 
298
Siehe z. B.: CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 14; CESCR, General Comment No. 14 (2000), § 45; CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 34. Vgl. ferner auch die Besprechung in Abschn. A.II.4. supra.
 
299
de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1149).
 
300
ILC, Draft Articles on Responsibility of States for Internationally Wrongful Acts (vom 09.08.2001), A/RES/56/83. Nach allgemeiner Ansicht lassen sich die DARS trotz ihrer zwischenstaatlichen Geltung (vgl. Art. 2 DARS) auch im Menschenrechtsvölkerrecht anwenden [Shelton, International Human Rights Law (2014), 107 ff.; McCorquodale/Simons, Responsibility Beyond Borders, The Modern Law Review 70 (2007), 598 (601 f.)]. Dies trifft auch auf die Praxis von menschenrechtlichen Spruchkörper zu [vgl. etwa: IACtHR, Velásquez Rodríguez vs. Honduras, Judgement of 29.07.1988, § 164]. Diese Anwendung wird allerdings zunehmend auch hinterfragt [vgl. Skogly, Causality in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 233 (234); Gibney, Litigating Transnational Obligations, in: Vandehole (Hrsg.), Challenging territoriality in human rights law: building blocks for a plural and diverse duty-bearer regime (2015), 90 (91 f.). Vgl. ferner bereits auch: Pisillo Mazzeschi, The Marginal Role of the Individual, Italian Yearbook of International Law 14 (2004), 47 (47 ff.)].
 
301
Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (304 f.).
 
302
Die Verantwortlichkeit des genötigten Staates wird gemäß Art. 19 DARS zwar nicht verdrängt, in der Regel wird dieser sich aber mit dem Vorwand der höheren Gewalt nach Art. 23 DARS rechtfertigen können [ILC, Yearbook of the International Law Commission II (Part Two) (2001), 31 (70)].
 
303
Vgl. ebenda: 69.
 
304
Ebenso: Vandenhole/Benedek, Extraterritorial Obligations, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 340.
 
305
Ebenda.
 
306
Ebenda: 340 f.; Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (331).
 
307
Dazu bereits: Abschn. B.I. supra.
 
308
Vandenhole/Benedek, Extraterritorial Obligations, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 342; Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (323); Künnemann, ICESCR, in: Coomans/Kamminga (Hrsg.), Extraterritorial Application of Human Rights Treaties (2004), 201 (222 f.). Siehe hierzu ferner: Kap. 4 C.II.2.c. infra.
 
309
CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 14; CESCR, General Comment No. 14 (2000), § 45; CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 34. Vgl. ferner auch die Besprechung in Abschn. A.II.4. supra.
 
310
Dazu: Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (323).
 
311
Ebenda: 324 ff.
 
312
Eine Frage, die im Übrigen auch im Völkerrecht allgemein bisher noch wenig Beachtung gefunden hat. Den völkerrechtlichen Regeln der Staatenveranwortlichkeit ist ein System gemeinsamer Verantwortung für völkerrechtliche Delikte bisher (noch) weitestgehend fremd. Siehe dazu insbesondere: Nollkaemper/Dov, Shared Responsibility in International Law, Michigan Journal of International Law 34 (2013), 359 (359 ff.).
 
313
Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (322); Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 341 f.
 
314
Vgl. Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 311, 359.
 
315
Siehe auch: Kap. 4 C.III.2.b. infra.
 
316
Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (324 ff.). Der CESCR wendet zur Beurteilung der individuellen Leistungsfähigkeit den sogenannten „reasonableness“-Maßstab zurück (vgl. Art. 8 (4) OP-ICESCR), der seinen Ursprung wie erwähnt insbesondere im süd-afrikanischen Verfassungsrecht findet (siehe dazu insbesondere: Brand/Heyns, Socio-Economic Rights (2005), 43–53).
 
317
Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (322); Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 350; Windfuhr, Social Watch Report 1 (2001), 44 (47).
 
318
Sofern sich diese aber allgemein auf die Einhaltung ihrer internationalen Pflichten zur Zusammenarbeit unter dem ICESCR berufen, werden diese aufgrund des im Hinblick auf die staatliche Ressourcenallokation weiten Ermessensspielraums im konkreten Fall wohl kaum zur Verantwortung gezogen werden können [Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (323); Reimann, Ernährungssicherheit im Völkerrecht (2000), 169].
 
319
Vgl. de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1149). Ähnlich: Kaufmann et al., SKMR-Bericht (2016), 80.
 
320
de Schutter et al., Commentary to the Maastricht Principles, Human Rights Quarterly 34 (2012), 1084 (1151).
 
321
Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (301).
 
322
Ebenda: 307 f.
 
323
Ebenda: 329.
 
324
Duchstein, Benchmarking Verfahren (2010), 349.
 
325
Sofern die Paktstaaten in dieser Hinsicht frei entscheiden dürften, würden die Pflichten zur Zusammenarbeit des Paktes ins Leere laufen. Im Übrigen bliebe auch kein Raum für eine Abwägung, da ein Staat sich unter Berufung auf seine Freiheit im Hinblick auf die Allokation von Ressourcen, der territorialen Rechtsverwirklichung immer den Vorrang einräumen könnte [Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (324, 329). In diesem Sinne auch: Alston/Quinn, States Parties’ Obligations, Human Rights Quarterly 9 (1987), 156 (177 f.)]. Siehe ferner auch: Kap. 4 C.II.2.b. infra.
 
326
Windfuhr, Social Watch Report 1 (2001), 44 (47). Vgl. auch: CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 9.
 
327
CESCR, Statement on „maximum available resources“ (E/C.12/2007/1), § 10. Ebenso: Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (307).
 
328
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 19; CESCR, General Comment No. 19 (2008), § 42; CESCR, Statement on „maximum available resources“ (E/C.12/2007/1), § 9. Siehe ferner auch: Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (324 f.).
 
329
CESCR, Statement on „maximum available resources“ (E/C.12/2007/1), § 10.
 
330
Vgl. Alston/Quinn, States Parties’ Obligations, Human Rights Quarterly 9 (1987), 156 (180).
 
331
Vgl. Lehn, Nachhaltiger Umgang, in: ders. et al. (Hrsg.), Wasser – die elementare Ressource: Materialienband (1996), 8 (12).
 
332
Vgl. Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (308 f.).
 
333
Vgl. ebenda: 309.
 
Metadaten
Titel
Die Reichweite der aus dem ICESCR ableitbaren Pflichten
verfasst von
Adele Kirschner
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-60773-2_3