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Open Access 2021 | Open Access | Buch

Buchtitelbild

Arbeit in der digitalisierten Welt

Praxisbeispiele und Gestaltungslösungen aus dem BMBF-Förderschwerpunkt

herausgegeben von: Prof. Dr. Wilhelm Bauer, Prof. Dr. Susanne Mütze-Niewöhner, Prof. Dr. Sascha Stowasser, Claus Zanker, Dr. Nadine Müller

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Das vorliegende Open-Access-Buch umfasst Beiträge aus 29 Verbundvorhaben sowie dem begleitenden Verbundprojekt „TransWork“. Im Rahmen des Förderschwerpunkts „Arbeit in der digitalisierten Welt“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurden in den Projekten Entwicklungen im Transformationsprozess der Arbeitswelt analysiert, Lösungsansätze entwickelt und diese wissenschaftlich begleitet. In den Beiträgen werden Einblicke in die erarbeiteten Erkenntnisse und entwickelten Konzepte der Projekte gegeben. Hieraus lassen sich für Akteure aus Politik und Wirtschaft Handlungsempfehlungen ableiten und es ergeben sich neue Forschungsimpulse für die Wissenschaft.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Open Access

Kapitel 1. TransWork – Transformation der Arbeit durch Digitalisierung
Zusammenfassung
Im Rahmen des Beitrags werden die Forschungsergebnisse der TransWork (Transformation der Arbeit durch Digitalisierung) Projektpartner anwendungsorientiert dargestellt. Die fünf TransWork Teilvorhaben stellen Ergebnisse zu den Themen Kompetenzentwicklung, Beherrschung von Komplexität, Produktivitätsmanagement und Gestaltung sowie Regulierung von Arbeit vor. Dabei werden Lösungsansätze, Handlungsempfehlungen und unterstützende Faktoren für betriebliche Normsetzungsakteure und Anwendungsunternehmen aufgezeigt, die dafür genutzt werden können, den Herausforderungen durch Digitalisierung und der Automatisierung innerhalb der Arbeitswelt zu begegnen
Kathrin Schnalzer, Susanne Mütze-Niewöhner, Tim Jeske, Mario Daum, Matthias Lindner, Maike Link, Benedikt Andrew Latos, Olaf Eisele, Claus Zanker, Karin Hamann, Markus Harlacher, Frank Lennings, Bernd Dworschak

Assistenzsysteme und Kompetenzentwicklung

Open Access

Kapitel 2. Arbeits- und prozessorientierte Digitalisierung
Vorgehensweisen, Praxiserfahrungen und Erkenntnisse
Zusammenfassung
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „APRODI – Arbeits- und prozessorientierte Digitalisierung in Industrieunternehmen“ setzte sich zum Ziel, neue Wege der Gestaltung von betrieblichen Informationsräumen und IT-unterstützten Arbeitssystemen zu erproben. Dabei sollten die jeweilige Ausgangssituation und Kultur des Unternehmens, vorhandene und bewährte technische Systeme und die Voraussetzungen, Möglichkeiten und Interessen der Mitarbeitende gleichermaßen berücksichtigt werden. Grundlegend war die Orientierung an einem soziotechnischen Systemverständnis. Die Erkenntnisse aus dem Projekt, empfehlenswerte Vorgehensweisen und Instrumente zur Gestaltung von betrieblichen Digitalisierungsprozessen stehen anderen Unternehmen in einer Toolbox zur Verfügung.
Gabriele Held, Beate Schlink, Jörg Bahlow, Wolfgang Kötter, Sebastian Roth, Alexander Bendel, Erich Latniak, Frank Lennings, Sebastian Terstegen

Open Access

Kapitel 3. Gesundes mobiles Arbeiten mit digitalen Assistenzsystemen im technischen Service (ArdiAS)
Zusammenfassung
Produktbezogene Dienstleistungen sind wichtige Alleinstellungsmerkmale der deutschen Industrie im globalen Wettbewerb. Dazu zählt die professionelle Instandhaltung von komplexen Industrieanlagen. Das Servicepersonal ist bei dieser Tätigkeit mit hohen Anforderungen an technisches Know-how, Handlungskompetenz und Mobilität sowie daraus resultierenden physischen und psychischen Belastungen konfrontiert. Digitale Assistenzsysteme (AS) haben großes Potenzial zur Unterstützung der Beschäftigten und ermöglichen die Interaktion mit tätigkeitsrelevanten Informationen direkt am Arbeitsort. Diese Systeme müssen allerdings so beschaffen sein, dass sie echte Mehrwerte bieten und von den Anwendern akzeptiert werden. Das interdisziplinäre Projekt ArdiAS beschäftigte sich mit der Fragestellung, wie Assistenzsysteme zu gestalten sind, damit Beschäftigte im technischen Service bei ihrer Tätigkeit entlastet werden und der Arbeitsprozess effizienter abläuft.
Rüdiger Mecke, Simon Adler, Daniel Jachmann, Maria Weigel, Steffen Eichholz, Sonja Schmicker, Eric Mewes, Irina Böckelmann, Annemarie Minow, Annette Bergmüller

Open Access

Kapitel 4. Entwicklung eines digitalen Lehr- und Lernarrangements für das deutsche Handwerk
Zusammenfassung
Das BMBF/ESF Projekt FachWerk entwickelte während der dreijährigen Projektlaufzeit ein multimediales Lehr- und Lernarrangement zur Adoption von Informations- und Kommunikationstechnologien im deutschen Handwerk. Ziel ist die digitalisierte Fachkräftequalifizierung für die zukünftige Arbeitswelt. Im Rahmen des Projekts wurden verschiedene Mega- und Technologietrends sowie Erfolgsfaktoren identifiziert, Bedarfe für zukünftige Qualifikationen definiert, ein konkretes Lehrkonzept gestaltet und darauf basierend die digitale Lehr- und Lernplattform entwickelt, getestet und evaluiert. Die nachhaltige Verwertung der Plattform wird durch assoziierte Partner langfristig sichergestellt. Die Plattform dient somit als ein wichtiger Schritt zur digitalen Transformation des Handwerks.
Patrick Spieth, Christoph Klos, Tobias Röth, Ludger Schmidt, Johannes Funk, Anna Klingauf, Steffi Robak, Moritz Knaut, Maria Klimpel, Lena Heidemann, Friedrich Schüttler, Heiko Gringel

Open Access

Kapitel 5. Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeit im Dienstleistungssektor am Beispiel der Steuerberatung
Ergebnisse des Verbundprojekts KODIMA
Zusammenfassung
Der Beitrag zu KODIMA untersucht einerseits, inwiefern sich die Befunde der bisher betrachteten arbeitspsychologischen Analysen bei Steuerberatungsunternehmen auf andere wissensintensive Dienstleistungsbranchen übertragen lassen. Dabei sind zentrale Fragestellungen der Untersuchung, wie sich die Digitalisierung auf wissensintensive Dienstleistungsbranchen auswirkt, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf die Arbeit in der Branche hat und wie sich die Digitalisierung auf die Tätigkeiten der Beschäftigten auswirkt. Deutlich wird, dass die auf die Steuerberatungsbranche fokussierten KODIMA-Befunde nicht ohne weiteres auf andere Branchen übertragen werden können. Außerdem werden die Ergebnisse der organisations- und führungstheoretischen Analysen präsentiert, die zeigen, dass Digitalisierung von den Führungskräften als komplexer Prozess konsequent gedacht werden muss, der auch die Perspektive der Beschäftigten berücksichtigt.
Virginia Moukouli, Friedemann W. Nerdinger, Philipp K. Görs, Arne Koevel, Anne Traum, Marco Zimmer, Halina Ziehmer

Open Access

Kapitel 6. Gestaltung und Integration erfahrungsbasierter Assistenzsysteme in der Stahlindustrie
Eine Reflexion aus dem Forschungsprojekt StahlAssist
Zusammenfassung
Die Einführung von digitalen Assistenzsystemen erfordert eine Verschränkung auf den Ebenen Mensch-Technik-Organisation. Im Rahmen des Beitrages werden entlang der Anwendungsszenarien aus dem Projekt StahlAssist die entwickelten Lösungen sowie Forschungsergebnisse zusammengefasst und reflektiert. Die Gestaltungs- und Einführungsprozesse trafen bei den Anwendungspartnern unter anderem auf heterogene Rahmenbedingungen sowie Voraussetzungen, die insbesondere für die erfolgreiche Integration neuer Methoden und Technologien wertvolle Erkenntnisse liefern.
Tina Haase, Michael Dick, Mareike Gerhardt, Wilhelm Termath, Benjamin Nakhosteen, Marie Werkhausen, Wilhelm Wellmann, Kevin Tenbergen, Michael Holtmann, Kok-Zin Tse, Tobias Berens, Georg Kolbe, Sascha Wischniewski, Lisa Mehler, Thomas Kirschbaum

Open Access

Kapitel 7. Digitalisierung und Arbeitsorganisation
Wie Assistenzsysteme Gruppenarbeit stärken können (TeamWork 4.0)
Zusammenfassung
TeamWork 4.0 beschäftigt sich mit der Einführung von digitalen Assistenzsystemen und ihren Rückwirkungen auf industrielle Gruppen- und Teamarbeit. Die in den Verbundunternehmen entwickelten und erprobten Assistenzsysteme adressieren jeweils Shopfloor-Herausforderungen, die in industriellen KMU weit verbreitet sind: Das bei der Mahr GmbH entwickelte digitale Dokumentationssystem macht die aus der kundenindividuellen Maschinenfertigung erwachsende Komplexität an Dokumentationen beherrschbar, die bei der Homag AG entwickelte KVP-App erleichtert die Beteiligung der Mitarbeitenden an Verbesserungsprozessen und das bei der Voith AG eingeführte Shopfloor Management-System erhöht die Transparenz von Problemlösungen. Der von TeamWork 4.0 verfolgte beteiligungsorientierte Ansatz stellt sicher, dass die Assistenzsysteme in der Belegschaft über eine hohe Akzeptanz verfügen und die Weiterentwicklung der bestehenden Gruppen- und Teamarbeit unterstützen.
Hajo Holst, Joachim Metternich, Martin Schwarz-Kocher, Thomas Ardelt, Hendrik Brunsen, Yannick Kalff, Nadine Kleine, Yalcin Kutlu, Alyssa Meißner, Marvin Müller, Steffen Niehoff, Bettina Seibold, Robert Sinopoli

Projekt- und Teamarbeit in der digitalisierten Arbeitswelt

Open Access

Kapitel 8. Gestaltung der Arbeit mit Kollaborationsplattformen
Ergebnisse aus dem Verbundvorhaben CollaboTeam
Zusammenfassung
Kollaborationsplattformen ermöglichen die orts- und zeitunabhängige Zusammenarbeit. In CollaboTeam wurden betriebliche Einsatzmöglichkeiten erprobt und Empfehlungen entwickelt. Der Beitrag präsentiert Erfahrungen der Verbundpartner und ein Modell zur Arbeit mit Kollaborationsplattformen, das (1) umschreibt, wie Unternehmen strategische Ziele für die Plattform-Nutzung formulieren; wie sie (2) in einer Analyse der Passung von „people-task-technology“ den Handlungsbedarf für die Arbeitsgestaltung identifizieren und (3) daraus Handlungsbedarf für sechs Gestaltungsfelder entwickeln: Lernen/Entwicklung, Führung/Betreuung, Technik/Räume, Anpassung/Change, Werte/Kultur, Zusammenarbeit/Regeln. Zentral für die Arbeitsgestaltung sind iterative Lern-, Weiterentwicklungs- und Aushandlungsprozesse zwischen Akteuren. Die damit verbundenen Herausforderungen können nur mit einem auf diese Prozesse ausgerichteten sozio-technischen Ansatz der Arbeitsgestaltung bewältigt werden.
Thomas Hardwig, Stefan Klötzer, Alfred Mönch, Tobias Reißmann, Carsten Schulz, Marliese Weißmann

Open Access

Kapitel 9. Alles agil, alles gut?
Warum Gute Arbeit auch in der agilen Welt kein Automatismus ist
Zusammenfassung
Agile Projektarbeit zieht in immer mehr Branchen Interesse auf sich. Gemeint sind damit unterschiedliche Ansätze (z. B. Scrum), die auf selbstorganisiertes Arbeiten im Team setzen und Nähe zum Kunden versprechen. Agiles Arbeiten birgt für Beschäftigte neben mehr Handlungsspielräumen auch Risiken wie psychische Belastungen. Das Projekt diGAP erforschte, wie Gute agile Projektarbeit unter Bedingungen der Digitalisierung ermöglicht und praxistauglich unterstützt werden kann. Gestützt auf Befragungen, Interviews und Beobachtungen sowie Workshops mit Beschäftigten wurden entscheidende Aspekte agiler Projektarbeit herausgearbeitet. Auf Basis dieser Ergebnisse wurden Gestaltungsfelder, Maßnahmen und Modelle für Gute agile Arbeit entwickelt.
Judith Neumer, Manuel Nicklich, Amelie Tihlarik, Christian Wille, Sabine Pfeiffer

Open Access

Kapitel 10. GADIAM
Gesundes Arbeiten mit vernetzten digitalen Arbeitsmitteln: Lösungen zur Prävention von Fremd- und Selbstüberforderung bei entgrenzter Wissens- und Innovationsarbeit
Zusammenfassung
Der Einsatz vernetzter digitaler Arbeitsmittel erhöht den Anteil komplexer Wissens- und Innovationsarbeit. Überforderung durch inadäquate fremd- oder selbstgesetzte Zeitvorgaben erhöht das Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigungen. Für komplexe Wissens- und Innovationsarbeit existiert kein Verfahren zur Zeitbedarfsermittlung. Ziel des Verbundprojekts GADIAM ist die Entwicklung eines Verfahrens zur Ermittlung nachhaltiger Zeitbedarfe für komplexe Wissens- und Innovationsarbeit. Dafür wird das partizipative Verfahren zur Zeitbedarfsermittlung von Debitz et al. (2012) auf komplexe Wissens- und Innovationsarbeit übertragen und in einem zweischrittigen Fallstudiendesign weiterentwickelt. Im Ergebnis wurde ein aus fünf Schritten bestehendes Verfahren zur Ermittlung nachhaltiger Zeitbedarfe für komplexe Wissens- und Innovationsarbeit samt Rechnungsmodell zur monetären und nichtmonetären Bewertung der Ergebnisse sowie eine Handlungsanleitung und ein Schulungskonzept entwickelt.
Michael Gühne, Melanie Mischer, Tim Lukas Kirsch, Ulrike Pietrzyk, Thomas Günther, Winfried Hacker

Open Access

Kapitel 11. KAMiiSo
Digitale Hilfsmittel für Kommunikation und Methodeneinsatz in der standortübergreifenden Produktentwicklung
Zusammenfassung
Moderne Produkte werden zunehmend durch verteilte Teams aus unterschiedlichen Engineering-Domänen entwickelt. Es resultieren komplexe Produktentwicklungsprozesse, die geplant werden müssen. Zur Strukturierung und Parallelisierung dieser Prozesse, Kommunikation zwischen den Stakeholdern und Unterstützung bei Entwicklungsaufgaben können Methoden und (Software)Tools eingesetzt werden. Um die Effektivität in der Entwicklung zu erhöhen, müssen diese Methoden und Tools allerdings zielgerichtet ausgewählt und in den Prozess integriert werden. Außerdem sind Kompetenzen im Umgang mit den Methoden und Tools sowie die Kommunikation und Entwicklung in den verteilten, interdisziplinären Teams notwendig. Zur Lösung dieser Probleme werden im vorliegenden Kapitel Konzepte sowie softwarebasierte Tools vorgestellt, die den Entwickler und Projektmanager bei der Projektplanung- und Durchführung unterstützen und zu einer kooperativen Produktentwicklung führen. In Arbeitsszenarien wird die Leistungsfähigkeit der Konzepte und Tools demonstriert.
Julian Baschin, Thomas Vietor, Victoria Zorn, Simone Kauffeld, Tim Claus Bardenhagen, Christoph Spielmann, Michael Guse

Open Access

Kapitel 12. Selbstständiges Arbeiten in der digitalen Fabrik
Zusammenfassung
Im Projekt SOdA haben Wissenschaft und Praxispartner gemeinsam erforscht und erprobt, wie man das Zusammenspiel von Digitalisierung und Arbeitsorganisation so gestaltet, dass die Selbstständigkeit von Beschäftigten gefördert und gute Arbeitsbedingungen mit Innovativität und Produktivität verbunden werden können. Das Projekt basiert auf der Erkenntnis, dass die Potenziale der Industrie 4.0 in kooperativen Arbeitsstrukturen am effektivsten mit selbstständig arbeitenden Beschäftigten verwirklicht werden. Zugleich berücksichtigen die Gestaltungsmaßnahmen von SOdA, dass strukturelle Veränderungen in der unternehmerischen Nutzung von Beschäftigtenautonomie auch neue Typen von arbeitsbezogenen Belastungen und Konflikten hervorbringen können.
Sarah Nies, Nick Kratzer, Beatriz Casas, Josef Reindl, Jörg Stadlinger, Philipp Jost, Gerd Ohl, Dieter Holletschke

Open Access

Kapitel 13. Modelle ressourcenorientierter und effektiver Führung digitaler Projekt- und Teamarbeit – vLead
Zusammenfassung
Das Projekt vLead untersuchte Belastungen und Ressourcen digitaler Projekt- und Teamarbeit für Führungskräfte, Beschäftigte und Unternehmen und wie Kompetenzen, Innovations- und Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Work-Life -Balance gefördert werden können. Hierzu wurden Instrumente ressourcenorientierter und effektiver Führung digitaler Projekt- und Teamarbeit partizipativ entwickelt und erprobt. Mit den online Tools OrgaCheck und TeamCheck, dem Screeningfragebogen für operative Führungskräfte, sowie dem Handbuch Kompass – Zeit und Vertrauen liegen erprobte Instrumente zur Analyse der Situation und zur Ableitung konkreter Maßnahmen zur Förderung der digitalen Zusammenarbeit und Führung auf Unternehmens-, Team- und individueller Ebene vor, mit zahlreichen und vielfältigen praktischen Handlungsempfehlungen, Checklisten, sowie Umsetzungsbeispielen. Das online Tool IdeaCheck unterstützt, angelehnt an das Stage-Gate-Konzept in der Produktentwicklung, Innovationsprozesse im Unternehmen.
Conny H. Antoni, Erich Latniak, Ulrike Hellert

Produktivitätsmanagement

Open Access

Kapitel 14. Mit dem InAsPro-Transformationskonzept die Digitalisierung planen
Zusammenfassung
Mit dem Ziel, produzierende Unternehmen methodisch bei der Digitalisierung ihrer Arbeitssysteme zu unterstützen, wurde im BMBF-Verbundforschungsprojekt InAsPro (Integrierte Arbeitssystemgestaltung in digitalisierten Produktionsunternehmen) ein anwenderorientiertes, modulares Transformationskonzept entwickelt und in einer webbasierten IT-Anwendung, dem Digitalisierungsplaner, umgesetzt und öffentlich zugänglich gemacht. Kernbestandteile des Transformationskonzepts sind die vier Konzeptbausteine Reifegradmodell, Digitalisierungsstrategie, Technologieatlas und Digitalisierung des Arbeitssystems. Mithilfe dieses InAsPro-Transformationskonzepts können die Unternehmen ganzheitliche Digitalisierungszustände im Hinblick auf Technologie, Organisation und das eigentliche Arbeitssystem bestimmen und individualisierte Digitalisierungsstrategien, -lösungen und -umsetzungsmaßnahmen erarbeiten.
Tobias Ehemann, Mona Tafvizi Zavareh, Jens C. Göbel, Stephanie Dupont, Klaus J. Zink, Carina Siedler, Jan C. Aurich

Open Access

Kapitel 15. Integration digitaler Assistenzsysteme für die industrielle Montage
Zusammenfassung
Mit der zunehmenden Digitalisierung von Herstellungsverfahren ändern sich auch in industriellen Produktionsumgebungen die Arbeitsinhalte und das Arbeitsumfeld der Beschäftigten. Die Diversifikation von Produkten erhöht die Komplexität in der Produktion, wodurch die Anforderungen an die Beschäftigten steigen. Unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Mitarbeitenden und der betrieblichen Interessen stellt sich die Frage, wie eine leistungsförderliche Arbeitsplatzgestaltung aussehen soll. In Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie entwickelt und erprobt das Forschungsprojekt IntAKom (Intelligente Aufwertung der manuellen und teilautomatisierten Arbeit durch den Einsatz digitaler Kommunikationstechnologie) konstruktive Ansätze guter digitaler Assistenz in der Produktion.
Thimo Keller, Christian Bayer, Joachim Metternich, Stephanie Schmidt, Mehrach Saki, Oliver Sträter

Open Access

Kapitel 16. Arbeit 4.0 in der Produktentstehung mit IviPep
Identifizierung und ganzheitliche Umsetzung von Szenarien digitalisierter Arbeit
Zusammenfassung
Technologien der Digitalisierung haben großes Potenzial, die Art und Weise, wie wir wirtschaften und arbeiten, grundlegend zu verändern. Vor allem in der Produktentstehung verspricht die Digitalisierung ein hohes Nutzenpotenzial. Das Projekt „Instrumentarium zur Gestaltung individualisierter virtueller Produktentstehungsprozesse in der Industrie 4.0“ (IviPep) hat das Ziel der menschengerechten Gestaltung der digitalen Arbeitswelt bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung der Produktentstehung. In dem vorliegenden Beitrag werden ausgehend von der Zielsetzung die Ergebnisse des Forschungsvorhabens beschrieben. Hierzu werden sowohl die elementaren Forschungsergebnisse, als auch die Anwendungsbeispiele der Partnerunternehmen vorgestellt. Abschließend wird das Instrumentarium beschrieben. Das Verbundprojekt wurde im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert (Förderkennzeichen 01FI16133).
Marc Foullois, Anna-Lena Kato-Beiderwieden, Lisa Mlekus, Günter W. Maier, Sascha Jenderny, Carsten Röcker, Oliver Dietz, Matthias Pretzlaff, Oliver Huxdorf, Friedrich von Dungern, Dieter Bräutigam, Lars Seifert, Roman Dumitrescu

Open Access

Kapitel 17. Informatorische Assistenzsysteme
Steigerung der Produktivität durch Minderung der mentalen Beanspruchung
Zusammenfassung
Im Verbundprojekt Montexas4.0 wird das Potenzial von informatorischen Assistenzsystemen in der manuellen Montage im Hinblick auf eine Steigerung der betrieblichen Produktivität durch eine Reduzierung der mentalen Beanspruchung untersucht. Hintergrund dieses Ansatzes bildet die zunehmende Komplexität von Montageprozessen infolge wachsender Variantenvielfalt, die Montagebeschäftigte dazu zwingt, auf der Basis hoher Wachsamkeit permanent Entscheidungen zwischen auszuwählenden Teilen, Werkzeugen und Arbeitsmethoden zu treffen. Diese Situation löst Unsicherheit aus und führt über zunehmende Fehlerwahrscheinlichkeit und Zeitverluste zu einer Verringerung der betrieblichen Arbeitsproduktivität. Die dadurch steigende kognitive oder mentale Beanspruchung soll durch informatorische Assistenzsysteme reduziert werden, indem passende Informationen in leicht aufzunehmender und zu verarbeitender Weise angeboten werden. Es wird aufgezeigt, wie mentale Beanspruchungen erfasst werden können und vor welchen Problemen eine valide Messung mittels objektiver Verfahren steht.
Dominic Bläsing, Manfred Bornewasser, Sven Hinrichsen

Open Access

Kapitel 18. Einfach mal anders gucken?!
Neue Perspektiven auf alte Probleme: Sicherheitskultur in Industrie 4.0
Zusammenfassung
Der Beitrag beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz für die digitale Transformation unter Einbezug der Kulturperspektive in kleinen und mittleren Unternehmen, die den Anforderungen einer Industrie 4.0 gerecht wird. Das vorgestellte Vorgehen, die SiTra4.0-Roadmap, ist das wesentliche Ergebnis des Forschungsprojekts “Nachhaltige Sicherheitskultur als Transformationsansatz für Industrie 4.0 in KMU” (SiTra4.0). Beschrieben werden zunächst die einzelnen Schritte der Roadmap und deren Einsatz in der Praxis. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick auf fortlaufende Forschungsarbeiten sowie dem Arbeitskreis für Sicherheit in Industrie 4.0.
Anna Borg, Achim Buschmeyer, Claas Digmayer, Cornelia Hahn, Eva-Maria Jakobs, Johanna Kluge, Jonathan Reinartz, Jan Westerbarkey, Martina Ziefle

Open Access

Kapitel 19. SynDiQuAss – Synchronisierung von Digitalisierung, Qualitätssicherung und Assistenzsystemen
Zusammenfassung
Als Ergebnis des Förderprojektes SynDiQuAss liegt ein partizipatives und praktisch evaluiertes Vorgehensmodell zur Integration von digitalen Assistenzsystemen an Montagearbeitsplätzen in KMU mit produktionstechnischem Hintergrund vor. Als normatives Rahmenwerk wurde zu Beginn ein gemeinsames Commitment der Projektpartner unter besonderer Berücksichtigung der Interessen der betroffenen WerkerInnen verabschiedet, welches durch regelmäßige Evaluationen die Akzeptanz und den Systemnutzen der entwickelten Lösungsansätze absichert. Anhand prototypischer Anwendungsszenarien wurden Methoden für systematische Auswahl und Applikation kognitiver und physischer Assistenzsysteme an bisher nicht automatisierten Montagearbeitsplätzen entwickelt. Eine zentrale Software implementiert das formale Modell der digitalisierten Montageanweisung, mit der die Assistenzsystemfunktionalitäten für jeden Montageschritt gesteuert werden, und realisiert die Schnittstelle zur Anbindung anderer Unternehmensbereiche. Das modulare Aufbaukonzept wurde in einem spezifizierten Demonstratorarbeitsplatz umgesetzt und in den beteiligten Industriepartnern mit deren MitarbeiterInnen evaluiert.
Tobias Rusch, Michael Hueber, Florian Kerber, Robin Sochor, Klaus Fink, Hermann Klug, Benedikt Stelzle, Massimo Romanelli

Gestaltung vernetzt-flexibler Arbeit

Open Access

Kapitel 20. Empowerment in der agilen Arbeitswelt
ein Schlüssel für die nachhaltige Gestaltung neuer Arbeitsformen
Zusammenfassung
Das konsequente Empowerment der Beschäftigten ist der Schlüssel für den langfristigen Erfolg agiler und humaner Arbeitswelten und muss in der Unternehmenspraxis einen zentralen Stellenwert einnehmen. Das ist das zentrale Ergebnis des Projekts „Empowerment in der digitalen Arbeitswelt“ (EdA). Gelingen kann Empowerment mit einem ganzheitlichen Ansatz und wenn seine Rahmenbedingungen beteiligungsorientiert gestaltet werden. Der im Projekt entwickelte Empowerment-Index umfasst die relevanten Dimensionen von Empowerment in der agilen Arbeitswelt und unterstützt Unternehmen dabei, zentrale Ansatzpunkte für Gestaltungsmaßnahmen zu identifizieren.
Andreas Boes, Katrin Gül, Tobias Kämpf, Thomas Lühr

Open Access

Kapitel 21. Hierda – Humanisierung digitaler Arbeit durch Cowork-Spaces
Zusammenfassung
Das Verbundprojekt Humanisierung digitaler Arbeit durch Cowork-Spaces (Hierda) beschäftigt sich mit neuen Formen der Arbeit, konkret dem Coworking. Ziel des Projektes war zunächst die Analyse von Formen der Coworking-Spaces. Anschließend wurden Instrumente entwickelt, mit denen Treiber und Barrieren in Coworking-Spaces gestärkt respektive entfernt werden können. Dabei steht die Humanisierung der digitalen Arbeit im Vordergrund. Für dieses Ziel arbeiten Partner aus Wissenschaft und Praxis Hand in Hand zusammen. Anschließend erfolgt die Implementierung der Instrumente zunächst bei den Projekt- und Umsetzungspartnern, später bei Coworking-Spaces und Unternehmen in ganz Deutschland. Durch eine begleitende Evaluation der Instrumente werden am Ende Best Practices abgeleitet.
Ricarda B. Bouncken

Open Access

Kapitel 22. Internes Crowdsourcing in Unternehmen
Erkenntnisse und Projektergebnisse aus dem Forschungsprojekt ICU
Zusammenfassung
Die grundlegende Idee von internem Crowdsourcing (IC) ist, den innerbetrieblichen Wissensaustausch und die Interaktion im Unternehmen zu mobilisieren und zu stärken. Das Lösen von Problemstellungen durch bereichs- und fachübergreifendes Denken und kollaborative Handlungskompetenzen für die Zusammenarbeit sowohl zwischen den Beschäftigten untereinander als auch zwischen Unternehmensführung und Beschäftigten soll mit dem Verfahren auf direkte Weise gefördert werden. Vorhandenes explizites, aber vor allem auch personengebundenes implizites Fach- und Erfahrungswissen kann durch die Anwendung von internem Crowdsourcing schnell im Unternehmen abgerufen und für die Entwicklung von Lösungen, Prozessen und Entscheidungen genutzt werden. Insbesondere durch das niedrigschwellige Erproben neuer Kommunikations- und Kollaborationsmöglichkeiten kann internes Crowdsourcing einen wichtigen Beitrag zu einer veränderten, arbeitnehmerfreundlichen und agileren Unternehmenskultur für die digitalisierte Arbeitswelt leisten.
Marco Wedel, Hannah Ulbrich, Jakob Pohlisch, Edgar Göll, André Uhl, Neslihan Iskender, Tim Polzehl, Welf Schröter, Florian Porth

Open Access

Kapitel 23. Erreichbarkeitsmanagement im Unternehmen
Schaffung unterbrechungsfreier Regenerationsphasen durch organisatorische und technische Maßnahmen zur Einschränkung ständiger Erreichbarkeit
Zusammenfassung
Durch die Verbreitung von Smartphones und Laptops sind viele Arbeitnehmer ständig erreichbar und in der Lage, ortsunabhängig zu arbeiten. Dies führt zu dem Problem, dass die Grenze zwischen Freizeit und Arbeit verschwimmt und dass für viele Arbeitnehmer unterbrechungsfreie Regenerationsphasen zur Seltenheit werden. Das Forschungsprojekt SANDRA verfolgt den Ansatz des Erreichbarkeitsmanagements, wobei die ständige Erreichbarkeit sowohl durch organisatorische Maßnahmen als auch durch eine technische Lösung, einen Erreichbarkeitsassistenten für Smartphones, zurückgedrängt werden soll. Im Projekt wurden interdisziplinär Stakeholder-Präferenzen in Interviews sowie einer Breitenbefragung erhoben. Das Projekt wurde rechtswissenschaftlich begleitet, wobei rechtliche Empfehlungen in die Entwicklung der Maßnahmen einflossen. Die Maßnahmen wurden in zwei Anwenderunternehmen erprobt und werden in der Evaluation per HRV-basierter Stressmessung auf ihre Wirksamkeit überprüft.
Daniel Grießhaber, Uwe Laufs, Johannes Maucher, Nadine Miedzianowski, Zofia Saternus, Katharina Staab

Open Access

Kapitel 24. Social Business in der Praxis
Mit welchen Herausforderungen zu rechnen ist
Zusammenfassung
Das Ziel des Verbundprojektes SB:Digital war es, die Potenziale sozialer Netzwerke, Medien und Technologien zur Gestaltung guter digitaler Arbeit innerhalb von Unternehmen und Wertschöpfungspartnerschaften zu untersuchen. Neben wissenschaftlich konzeptuellen Arbeiten, stand dabei die Realisierung von vier Pilotanwendungen im Fokus. Der vorliegende Beitrag dient dazu, die aus der Implementierung der Pilotprojekte gewonnenen Erkenntnisse aufzuarbeiten, indem die zuvor im jeweiligen Projekt formulierten Ziele einem “Realitätscheck” unterzogen werden. Diese Lehren aus der Implementierung sollen insbesondere Praktikern die Möglichkeit zu geben, sich bereits in einem frühen Stadium der eigenen Social Business-Transformation etwaige Barrieren bewusst zu machen und darauf reagieren zu können.
Christian Zinke-Wehlmann, Julia Friedrich, Mandy Wölke, Vanita Römer

Arbeitsgestaltung im digitalen Veränderungsprozess

Open Access

Kapitel 25. Digitalisierung der Arbeitswelt kommunaler Energieversorger
Zusammenfassung
Ziel des Verbundprojekts AKTIV-kommunal war die Entwicklung, pilothafte Umsetzung und Evaluierung einer integrierten Toolbox für die digitale Transformation kommunaler Energieversorger. In drei integriert bearbeiteten Teilprojekten standen die Digitalisierung von Arbeitsprozessen, digitale Arbeitsmodelle sowie Digital Leadership im Mittelpunkt der Projektaktivitäten. Dabei bildeten jeweils ein Forschungspartner und ein Anwendungsunternehmen ein Tandem, um zu wissenschaftlich fundierten und praxistauglichen Ergebnissen zu gelangen. Der Projektbeirat, dem namhafte Vertreter/-innen aus Unternehmen, von Verbänden, der Sozialpartner und weitere Wissenschaftler angehörten, gab zusätzliche Impulse für die Projektarbeit. Im vorliegenden Beitrag werden die zentralen Ergebnisse von AKTIV-kommunal vorgestellt. Darüber hinaus werden Hinweise zu den im Projektverlauf erstellten Transfermaterialien gegeben und erfolgt ein Ausblick auf zukünftige Forschungsaktivitäten.
Margret Borchert, Simone Martinetz, Bernd Bienzeisler, Olaf Mohr, Marie-Christine Fregin, Ines Roth, Sascha Becker, Katharina Schmidt, Matthias Straub, Sonja Luise Troch

Open Access

Kapitel 26. Digitalisierung der Arbeitssicherheit auf Baustellen
Zusammefassung
Die digitale Transformation der Bauindustrie ist bereits in vollem Gang. Für die Planung und Umsetzung des Arbeitsschutzes in Bauprojekten werden die digitalen Möglichkeiten aktuell noch nicht konsequent genutzt. DigiRAB entwickelt smarte Prozesse und Technologien für das sichere Arbeiten auf Baustellen. Hierzu gehören (1) digitales Planen der Arbeitssicherheit, (2) pro-aktives Warnen, Melden und Auswerten von Beinahe-Unfällen in Echtzeit und (3) personalisiertes Schulen und Lernen in der Gefahrenerkennung.
Jochen Teizer, Markus König, Thomas Herrmann, Markus Jelonek, Stephan Embers, Caner Kazanci, Samed Bükrü, Olga Golovina, Ian Quirke, Edgar Glasner, Oliver Daum, Jens Richter, Jochen Hanff, Eleni Kikidi, Daniel Hecker, Raimo Vollstädt, Wolfgang Bücken

Open Access

Kapitel 27. DigiTraIn 4.0: Ein Beratungskonzept für die Transformation in eine digitale Arbeitswelt
Zusammenfassung
Das Projekt DigiTraIn 4.0 hat ein Beratungskonzept entwickelt und erprobt, das Unternehmen bei der erfolgreichen Digitalisierung ihrer Arbeitswelt unterstützt. Das Beratungskonzept basiert auf vier anwendungsorientierten Instrumenten: Der Digitalisierungsatlas bildet die Digitalisierung der Arbeitswelt in all ihren Dimensionen ab und ermöglicht es, die Notwendigkeit sowie Chancen und Risiken der Veränderungen zu verstehen. Hierauf aufbauend können Unternehmen mit dem Digitalisierungsindex ihren aktuellen Ist-Digitalisierungsgrad der Arbeitswelt individuell bestimmen. Der individuelle Digitalisierungsgrad dient als Ausgangspunkt für den Digitalisierungskompass, der es dem Unternehmen ermöglicht, die Soll-Vorstellung der digitalen Arbeitswelt zu illustrieren und eine unternehmensspezifische Transformationsagenda abzuleiten. Der Beratungsprozess und die Entwicklung der zentralen Instrumente werden in diesem Beitrag dargestellt.
Stephan Kaiser, Arjan Kozica, Bianca Littig, Madlen Müller, Ricarda Rauch, Daniel Thiemann

Open Access

Kapitel 28. Game of Roster – GamOR
Spielifizierte kollaborative Dienste-Plattform für Pflegeberufe
Zusammenfassung
Der Pflegeberuf wird als wenig attraktiv wahrgenommen: physische Belastungen, Schichtdienst, vergleichsweise geringes Gehalt sind – neben weiteren Faktoren – dafür ausschlaggebend. Negative Auswirkungen von Schichtarbeit können dadurch reduziert werden, dass das Autonomieerleben der Mitarbeitenden erhöht wird. Ziel ist, dass sie nicht weiter das Gefühl haben, dass (neben ihrem Berufsleben auch) über ihr Privatleben verfügt wird. Pflegekräfte selbst sollen gestalten. Diesen Gestaltungsspielraum adressiert das Verbundprojekt GamOR: mithilfe einer kollaborativen, d. h. gemeinschaftlichen, und zugleich digitalisierten Dienstplanung soll die Autonomie und damit auch die Zufriedenheit der Pflegekräfte erhöht werden.
Annette Blaudszun-Lahm, Vanessa Kubek, Harald Meyer auf’m Hofe, Nadine Schlicker, Sebastian Velten, Alarith Uhde

Open Access

Kapitel 29. Digitalisierung der Arbeit in der ambulanten Pflege
Gestaltung eines sozio-technischen Veränderungsprojekts im Verbundprojekt KoLeGe
Zusammenfassung
Die Digitalisierung dringt mit der Einführung digitaler Tourenbegleiter in die ambulante Pflege in die Arbeit von Pflegekräften vor, die zuvor meist noch wenig Erfahrung mit digital gestützter Arbeit hatten. Pflegearbeit ist hier durch eine berufskulturelle Prägung gekennzeichnet, deren Kern in der persönlichen Interaktionsbeziehung liegt. Um digitale Technik erfolgreich in die ambulante Pflege einführen zu können, ist ihre Integrationsfähigkeit in die Pflegearbeit aus Perspektive der Pflegekräfte zentral: Digitale Technik sollte Pflegearbeit unterstützen, darf sie aber nicht stören oder mit guter Pflege unvereinbar sind. Und v. a. sollte die Digitalisierung der Pflegearbeit angesichts zunehmend belastender Arbeitsbedingungen auch die Arbeitsqualität der Pflegekräfte verbessern. Das Verbundprojekt KoLeGe hat in der ambulanten Pflegepraxis Lösungen erarbeitet, wie digitale Tourenbegleiter unter Berücksichtigung der Bedarfe von Pflegekräften gut in die Praxis eingeführt werden können.
Peter Bleses, Jens Breuer, Britta Busse, Andreas Friemer, Kristin Jahns, Rebecca Kludig, Stephanie Raudies

Open Access

Kapitel 30. Digitalisierung und Logistik
Ergebnisse aus dem BMBF-Verbundprojekt „Gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung für digitalisierte Dispositions- und Dokumentationsaufgaben in der Logistik“ (Pro-DigiLog)
Zusammenfassung
Das BMBF-geförderte Verbundprojekt „Gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung für digitalisierte Dispositions- und Dokumentationsaufgaben in der Logistik“ (Pro-DigiLog) betrachtete die Digitalisierung der Arbeit in der Logistikbranche und deren Auswirkungen auf die Beschäftigten und Unternehmen.
Im Kapitel fassen die Autoren die Ergebnisse des Forschungsprojektes zusammen, indem sowohl eine ingenieurwissenschaftliche Entwicklung im Rahmen des Projekts beschrieben wird als auch eine aus dem Projekt resultierende Diskussion. Dabei werden die Besonderheiten der Logistik und die Bedeutung der Digitalisierung dargestellt. Mit der beispielhaften Beschreibung eines Dokumentationsprozesses in einem Pilotunternehmen wird ein Verfahren aufgezeigt, wie sich Dokumentationsprozesse in der Logistik kostengünstig digitalisieren lassen. Ferner wird mithilfe von sieben Thesen zur Digitalisierung in der Logistik und den Möglichkeiten gesundheitsförderlicher Arbeitsgestaltung ein Resümee gezogen.
Alexandra Schmitz, Fuyin Wei, Hans Uske, Bernd Noche
Metadaten
Titel
Arbeit in der digitalisierten Welt
herausgegeben von
Prof. Dr. Wilhelm Bauer
Prof. Dr. Susanne Mütze-Niewöhner
Prof. Dr. Sascha Stowasser
Claus Zanker
Dr. Nadine Müller
Copyright-Jahr
2021
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-62215-5
Print ISBN
978-3-662-62214-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-62215-5

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