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1997 | Buch

Strategien mittelständischer Welt- und Europamarktführer

verfasst von: Eckart Schmitt

Verlag: Gabler Verlag

Buchreihe : neue betriebswirtschaftliche forschung (nbf)

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Über dieses Buch

Mittelständische Unternehmen spielen in der deutschen Wirtschaft eine große Rolle. Insbesondere im internationalen Wettbewerb nehmen sie erstaunlich oft marktführende Positionen ein. Im Widerspruch zu dieser Tatsache beschäftigt sich die wissenschaftliche Strategie- und Marketingforschung allenfalls am Rande mit diesen Firmen. Die strategische Forschung ist vorwiegend auf große Unternehmen ausgerichtet und bezieht von dort, zum Teil indirekt über Berater, ihre wesentli­ chen Impulse. Die Merkmale der Strategie und die diesbezüglichen Verhaltens­ weisen mittelständischer Unternehmen wurden bisher kaum untersucht. Schmitt weicht von diesem Muster ab. Er identifiziert eine große Zahl mittelstän­ discher Firmen, die in ihren Märkten auf der europäischen oder gar der globalen Ebene No. 1- oder No. 2-Positionen besetzen und untersucht deren Strategien im Lichte der modernen strategischen Literatur. Theoretischer wie empirischer Ansatz spielen bei seinem Vorgehen eine etwa gleichgewichtige Rolle. Eine Vielzahl neuer Erkenntnisse und bisher nicht erkannter Besonderheiten wird zutage gefördert. Ihnen kommt sowohl für die zukünftige Forschung auf dem Gebiet der Marketing­ und Wettbewerbsstrategie als auch für die unternehmerische Praxis Bedeutung zu.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
In der Dekade von 1986–1995 führte Deutschland fünf mal die Liste der Länder mit den höchsten Exportzahlen an (Statistisches Jahrbuch, verschiedene Jahrgänge). Für 1995 bietet sich eine besonders eindrucksvolle Bilanz, wenn man ihrer Berechnung nicht die absoluten Außenhandelszahlen, sondern die der tatsächlichen Leistung besser entsprechenden Pro-Kopf Werte zugrunde legt: Im Vergleich mit den anderen führenden Exportnationen USA, Japan, Frankreich, Großbritannien und Italien liegt Deutschland hier mit Abstand auf dem ersten Platz (vgl. Tabelle 1.1). Diese Tatsache gilt üblicherweise als Beleg für die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft (vgl. z. B. Koch 1991, 8, van der Linde 1992, Porter 1991a; für eine grundsätzliche Kritik am Konzept des Wettbewerbs zwischen Nationen vgl. jedoch Krugman 1994).
Eckart Schmitt
2. Der Untersuchungsgegenstand
Zusammenfassung
Für eine Untersuchung der mittelständischen Welt- und Europamarktführer aus dem Blickwinkel der Strategischen Unternehmensführung sprechen zwei Aspekte:
1.
Die Strategieforschung hat im Vergleich zu anderen wirtschaftswissenschaftlichen Teildisziplinen besonders große praktische Bedeutung. Als Beleg für diese These führt Meyer (1991) die Intensität des Dialogs zwischen Theorie und Praxis an (vgl. auch die Sammelbände von Henzler 1988 und Riekhof 1994, die einen solchen Dialog dokumentieren). Ein Grund für das Interesse der Unternehmenspraxis an der Strategieforschung liegt darin, daß sie die Entscheidungen des Topmanagements in den Vordergrund rückt (vgl. Hambrick 1989). Montgomery, Wernerfelt und Balakrishnan (1989) weisen richtigerweise darauf hin, daß heute die Praxis die Theorie oft stärker beeinflußt, als es umgekehrt der Fall ist. Die Praxisrelevanz der Strategischen Unternehmensführung (hier verstanden als Lehre, ein Unternehmen strategisch zu führen; vgl. z. B. Hinterhuber 1980) kommt den Zielen der vorliegenden Arbeit entgegen.
 
2.
Der Strategiebegriff ist äußerst vielschichtig. Das läßt sich teilweise darauf zurückführen, daß die Strategieforschung in hohem Maße interdisziplinär ist: Sie greift u. a. auf industrieökonomische (vgl. z. B. Caves 1980, Porter 1981), organisationale (vgl. z. B. Miles und Snow 1978) und historische (vgl. z. B. Chandler 1962) Konzepte zurück. Dies spiegelt sich in der Heterogenität der Forschungsströmungen wider: Shrivastava (1987) unterscheidet 23 verschiedene Forschungsrichtungen, die unter den Oberbegriff Strategieforschung fallen. Die Vielschichtigkeit des Strategiebegriffs äußert sich auch in der Verwendung so unterschiedlicher Begriffe wie z. B. Internationalisierungsstrategien, Marketingstrategien, strategisches Personalmarketing oder strategische Frühaufklärung. Die Strategische Unternehmensführung bietet daher einen geeigneten Bezugsrahmen für die hier angestrebte breite Betrachtung der mittelständischen Welt- und Europamarktführer.
 
Eckart Schmitt
3. Die Anatomie des Unternehmenserfolgs
Zusammenfassung
In Kapitel 2.1 haben wir präzisiert, welcher Strategiebegriff unserer Untersuchung zugrundeliegt, und erklärt, daß wir die Inhalte realisierter Strategien betrachten. Diese Inhalte werden durch n-Tupel potentieller Erfolgsfaktoren beschrieben — wobei wir unter dem Begriff Erfolgsfaktor sämtliche Quellen des Unternehmenserfolgs zusammenfassen. Unsere Ausführungen haben präzisiert, was wir unter Strategien verstehen. Abgesehen von der Diskussion der beiden „Erfolgsfaktoren“ Unternehmensgröße und Marktführerschaft in Kapitel 2.2 bzw. 2.3 haben wir bislang die Frage weitgehend ausgeklammert, welche Strategien besonders erfolgversprechend sind. Die Beantwortung dieser Frage ist das Ziel dieses 3. Kapitels.
Eckart Schmitt
4. Methodik und Datengrundlage der empirischen Untersuchung
Zusammenfassung
Die theoretischen Überlegungen aus den vorangegangenen Kapiteln zeigen, daß vielfältige Ansatzpunkte für eine empirische Untersuchung der mittelständischen Welt- und Europamarktführer existieren. Bei der Konzeption unserer Untersuchung mußte daher, vereinfacht gesprochen, zwischen zwei extremen Wegen gewählt werden:
  • • entweder eine tiefe Untersuchung eines Themenkreises (z. B. „die Bedeutung des Unternehmers als Erfolgsfaktor der mittelständischen Welt- und Europamarktführer“),
  • • oder eine — im Vergleich weniger tiefe — Untersuchung mehrerer Themenkreise.
Eckart Schmitt
5. Empirische Befunde zu Marktführerschaft und Erfolg der mittelständischen Welt- und Europamarktführer
Zusammenfassung
Als Marktführer wird in der Regel das Unternehmen auf einem Markt bezeichnet, das über den größten absoluten Marktanteil verfügt (vgl. z. B. Poth 1989, Buzzell und Gale 1987). Der absolute Marktanteil eines Unternehmens ist sein mengenoder wertmäßiger Anteil am Marktvolumen, bezogen auf eine bestimmte Periode (Fuchs 1963, 133).
Eckart Schmitt
6. Empirische Befunde zu den Strategien der mittelständischen Welt- und Europamarktführer
Zusammenfassung
Als mittelständische Welt- und Europamarktführer vermarkten die Hidden Champions ihre Produkte per definitionem international. Internationalität ist daher ein wesentliches Kennzeichen ihrer Strategien. Dies bestätigte sich schon bei der Darstellung der Kriterien, nach denen sie ihre Märkte abgrenzen: Regionale Gesichtspunkte spielen dabei eine besonders geringe Rolle (vgl. Tabelle 5.11 auf S. 128). Obwohl Internationalität in Kapitel 3.4 nicht gesondert als Erfolgsfaktor ausgewiesen wurde (aus gutem Grund, wie Kapitel 6.1.1.2 zeigen wird), ist die Internationalität der mittelständischen Welt- und Europamarktführer daher ein wesentlicher Bestandteil unserer Untersuchung ihrer Strategien.
Eckart Schmitt
7. Zusammenfassung und Implikationen der empirischen Untersuchung
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit hat ihren Ausgangspunkt am Phänomen der mittelständischen Welt- und Europamarktführer genommen und sich das Ziel gesetzt, die Strategien dieser Unternehmen zu untersuchen. Unsere Ergebnisse basieren auf einer schriftlichen Befragung, die wir im Jahr 1994 bei 122 deutschen mittelständischen Welt- und Europamarktführern durchgeführt haben. Im folgenden fassen wir zentrale Ergebnisse der empirischen Untersuchung zusammen und diskutieren ihre Implikationen für die Unternehmenspraxis sowie Ansatzpunkte für weitere betriebswirtschaftliche Forschungsvorhaben.
Eckart Schmitt
Backmatter
Metadaten
Titel
Strategien mittelständischer Welt- und Europamarktführer
verfasst von
Eckart Schmitt
Copyright-Jahr
1997
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-663-07890-6
Print ISBN
978-3-409-12834-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-07890-6