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2010 | Buch

Fördern im Mathematikunterricht der Primarstufe

verfasst von: Prof. Dr. Petra Scherer, Prof. Dr. Elisabeth Moser Opitz

Verlag: Spektrum Akademischer Verlag

Buchreihe : Mathematik Primarstufe und Sekundarstufe I + II

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Über dieses Buch

Der Umgang mit Lernschwierigkeiten und Lernschwächen stellt eine der großen Herausforderungen für den Mathematikunterricht aller Schulstufen dar.

Im ersten Teil befasst sich das Buch mit grundsätzlichen Überlegungen zum Mathematikunterricht, u. a. auch mit der Rolle der Lehrperson, und gibt einen ausführlichen Überblick über die Thematik mathematischer Lernschwierigkeiten und -schwächen. Mit Ausführungen zur Diagnostik, zur Ablösung vom zählenden Rechnen oder zum Einsatz von Arbeitsmitteln und Veranschaulichungen werden wichtige Bereiche eines fördernden Mathematikunterrichts praxisnah dargestellt. Anschließend erfolgen für ausgewählte zentrale Inhalte der Bereiche Arithmetik, Geometrie und Sachrechnen konkrete Fördervorschläge.

Das Buch wendet sich hauptsächlich an Studierende für das Lehramt im Primarbereich, aber auch an Studierende für das Lehramt Förderschule sowie an alle Lehrkräfte in diesen Bereichen, die sich zum Thema „Fördern im Mathematikunterricht" fortbilden wollen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Forschungsergebnisse zur Situation des Mathematikunterrichts
Zusammenfassung
Im vorliegenden Kapitel wollen wir zunächst einen Blick ›von außen‹ auf den Mathematikunterricht werfen, um die Ausgangssituation für die Thematik ›Förderung‹ zu klären. Wir werden dazu Ergebnisse nationaler wie internationaler Vergleichsstudien heranziehen, da diese einerseits einen allgemeinen Eindruck geben, andererseits in großem Maße die Bildungspolitik und Prozesse in Schule und Unterricht beeinflussen. Hinsichtlich der mathematischen Inhalte steht im Folgenden der Primarstufenbereich im Fokus, da dort die Grundlagen für viele mathematische Lernprozesse geschaffen werden und darüber hinaus die fehlenden Grundlagen für viele Schwierigkeiten im Sekundarstufenbereich verantwortlich sind (vgl. u. a. Kap. 6).
Petra Scherer, Elisabeth Moser Opitz
2. Personenkreis
Zusammenfassung
Wenn von besonderer Förderung im Mathematikunterricht die Rede ist, muss geklärt werden, wer besondere Förderung erhalten soll bzw. wer auf besondere Förderung angewiesen ist. Sind es Kinder mit erheblichen Schwierigkeiten beim Mathematiklernen, lernschwache Kinder, Kinder mit einer mathematischen Lernstörung, mit einer Rechenstörung oder Dyskalkulie oder Kinder mit einer Lernbehinderung bzw. Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf? Bezeichnen die verschiedenen Begriffe unterschiedliche Gruppen von Schülerinnen und Schülern, und benötigen diese auch unterschiedliche Fördermaßnahmen? Diese Fragen sind nicht einfach zu beantworten, da Schwierigkeiten beim Mathematiklernen viele Namen haben und die Bezeichnungen je nach Quelle und Sichtweise auch unterschiedlich verwendet werden. Das trifft nicht nur auf die deutschsprachige, sondern auch auf die englischsprachige Literatur zu. Dort sind die Begriffe mathematical disabilities, learning disabilities in mathematics, learning difficulties in mathematics, academically low achieving students in mathematics, mathematically disabled children oder slow learners gebräuchlich. Auch diese Begriffe werden uneinheitlich verwendet (Mazzocco 2005, 319).
Petra Scherer, Elisabeth Moser Opitz
3. Kompetenzen der Lehrenden
Zusammenfassung
Das aktuelle Verständnis von Lernen und Lehren ist durch eine konstruktivistische Grundposition gekennzeichnet (vgl. von Glasersfeld 1994), bei der Eigenaktivität und -verantwortung sowie die Selbstorganisation im Vordergrund stehen. Diese Sichtweise betrifft dabei nicht nur den Mathematikunterricht, sondern kann als interdisziplinäres Paradigma gesehen werden (vgl. Schmidt 1987).
Petra Scherer, Elisabeth Moser Opitz
4. Diagnostik im Mathematikunterricht
Zusammenfassung
In Kap. 2 wurde einerseits die Schwierigkeit der Diagnose von schwachen Mathematikleistungen angesprochen und andererseits auf die Bedeutung der Erfassung der konkreten mathematischen Kompetenzen und Schwierigkeiten der Schülerinnen und Schüler hingewiesen. Insbesondere das Letztere erfordert von den Lehrkräften diagnostische Kompetenzen und die Auseinandersetzung mit diagnostischen Fragestellungen. In Kap. 3.2.2 wurden diesbezüglich der Umgang mit Fehlern sowie Kriterien, die diagnostische Methoden und Instrumente zu erfüllen haben, bereits angesprochen: ›Kompetenzorientierung vs. Defizltorientierung‹, ›Prozessorientierung vs. Produktorientierung‹ und ›qualitative vs. quantitative Erkenntnisse‹. Diese Themen werden hier aufgenommen und in den Kontext von Überlegungen zum Thema Diagnostik gestellt. Nach Ausführungen grundsätzlicher Art zu Begriffen und verschiedenen Diagnosekonzepten werden Anforderungen an die Instrumente und die Durchführung von diagnostischen Verfahren dargestellt. Abschließend stellen wir die Methode der Fehleranalyse anhand eines Fallbeispiels vor.
Petra Scherer, Elisabeth Moser Opitz
5. Förderung
Zusammenfassung
Die Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Lernschwächen ist eine zentrale Aufgabe der Schule, die etwa auch im Schulgesetz von Nordrhein-Westfalen festgehalten ist (MSW 2009, § 1, 2, 50). Dies stellt für Lehrpersonen eine große Herausforderung dar. Wie soll es gelingen, einerseits für die Klasse die Erreichung der Ziele des Lehrplans zu gewährleisten und andererseits Kinder individuell zu fördern bzw. Lücken aufzuarbeiten? Wie soll dies in Klassen gelingen, die sich zusätzlich zu großen Leistungsunterschieden auch durch Heterogenität bezüglich Sprache, Geschlecht, sozialer und kultureller Herkunft auszeichnen (Schneider 2008; vgl. auch Kap. 1)? Wie kann Unterricht gestaltet und organisiert werden, damit Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Kompetenzen gefördert werden können? Dazu erfolgen einige Überlegungen.
Petra Scherer, Elisabeth Moser Opitz
6. Zentrale Inhalte des Mathematikunterrichts
Zusammenfassung
Im vorliegenden Kapitel wollen wir einige Inhalte, die für die Förderung lernschwacher Schülerinnen und Schüler im Mathematikunterricht von zentraler Bedeutung sind, genauer beleuchten. Dabei handelt es sich nicht um eine vollständige Auflistung, sondern lediglich um eine Auswahl. Abgedeckt werden in Kap. 6.1, 6.2 und 6.3 die drei Inhaltsbereiche Arithmetik, Geometrie und Sachrechnen bzw. die entsprechenden Leitideen (vgl. KMK 2005). In Kap. 6.1 erfolgt die grobe Orientierung an zentralen Themen der Schuljahre 1 bis 4 im Pri-marbereich. Diese Zuordnung zu den verschiedenen Schuljahren ist jedoch nicht zu eng zu verstehen, und viele Aussagen gelten jeweils für den gesamten Primarbereich. Dies ist insbesondere für Schülerinnen und Schüler mit erheblichen Schwierigkeiten im Mathematikunterricht von Bedeutung, da immer davon auszugehen ist, dass sie die Lerninhalte nicht im durch den Lehrplan vorgegebenen Zeitraum erwerben können. Wir werden deshalb immer wieder die Bedeutung eines Inhalts in den verschiedenen Schuljahren oder Zahlenräumen verdeutlichen.
Petra Scherer, Elisabeth Moser Opitz
7. Rückblick und Ausblick
Zusammenfassung
Wir haben in Kapitel 1 aufgezeigt, dass die heterogenen mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern einen veränderten Mathematikunterricht erfordern, einen Unterricht, der sich vermehrt mit individuellen Schwierigkeiten und Problemen befasst. Auch wenn es kein einheitliches Profil von sogenannten Risikokindern gibt und der Begriff Rechenschwäche kritisch diskutiert wird (vgl. Kap. 2.1), ist unbestritten, dass es unabhängig vom Förderort eine große Anzahl von Lernenden gibt, die auf besondere Unterstützung und Förderung beim Mathematiklernen angewiesen sind (vgl. Kap. 2.2). Diese findet optimalerweise im Rahmen des regulären Unterrichts statt und erfordert von den Lehrpersonen vielfältige Kompetenzen auf unterschiedlichen Ebenen (Kap. 3). Im vorliegenden Buch haben wir den Versuch unternommen, diese Kompetenzen genauer zu beschreiben und konkrete Hinweise zu geben für einen fördernden Mathematikunterricht. Gemäß der Komplexität der Thematik und der vielfältigen mathematischen Inhalte, die im Primarbereich behandelt werden, konnte dies nicht für jeden Lerninhalt ausführlich erfolgen. Wir haben uns deshalb auf ausgewählte Themen beschränkt und versucht, an diesen exemplarisch aufzuzeigen, welche grundsätzlichen Aspekte es in einem Mathematikunterricht, der aktiv-entdeckendes Lernen für alle Schülerinnen und Schüler anstrebt, zu beachten gilt. Auf diese wollen wir zusammenfassend eingehen und davon ausgehend Folgerungen ziehen.
Petra Scherer, Elisabeth Moser Opitz
Backmatter
Metadaten
Titel
Fördern im Mathematikunterricht der Primarstufe
verfasst von
Prof. Dr. Petra Scherer
Prof. Dr. Elisabeth Moser Opitz
Copyright-Jahr
2010
Verlag
Spektrum Akademischer Verlag
Electronic ISBN
978-3-8274-2693-2
Print ISBN
978-3-8274-1962-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2693-2

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