Gemeinsamkeiten im standortgerechten, effizienten und nachhaltigen Maisanbau für Energie- und Futterzwecke sowie zur Produktion von Körnermais

Der Silomais-Reifeindex erweist sich im Vergleich zum Reifegrad von Silomais nicht nur als phänologischer Reife-, Stress- und Selektionsindikator im Maisanbau aller Nutzungsrichtungen, sondern dient summarisch zur Charakterisierung und zur Quantifizierung der standörtlichen Reife-, Anbau- und Umweltbedingungen, des reifespezifischen Sortentyps, der Standorteignung sowie der phänotypischen Stabilität der Sorten- und Resistenzleistung. Mit dem Ziel, einer fachlich fundierten Sortenwahl bei stark eingegrenztem Maissortiment ausschließlich für den standortgerechten, effizienten und nachhaltigen Anbau von reifedifferenten und umweltstabilen Spitzensorten für alle Nutzungsrichtungen, auch in Anbetracht der Konsequenzen eines Klimawandels.

Die Anforderungen an die Umweltstabilität der Maissorten aller Nutzungsrichtungen als Grundvoraussetzung für hohe Qualitäten und Erträge sind annähernd gleich, um den Referenzreifepunkt (SRI von 2,8) als Schnittstelle von Ökonomie und Ökologie zu erreichen. Dabei sind sie für Biogasmais etwas geringer und für die Erzeugung von Maissilage zur Milchproduktion am höchsten. Mais zur Körnergewinnung und für die Rindermast stellt gleichwertige Anforderungen an die Umweltstabilität der Sorten und liegt in diesem Ranking zwischen Gas und Milch. Da diese Unterschiede zwischen den Nutzungsrichtungen letztlich marginal sind, kann in Betrieben mit mehreren Produktionszweigen die Maissilage aus einem Silo entnommen werden. In Spezialbetrieben sollte die aufgezeigte Spezifikation nach dem SRI hilfreich und empfehlenswert sein.

Das derzeitige Reifesystem mit dem nur bedingt aussagekräftigen TM-Gehalt der Gesamtpflanze ist in jeder Hinsicht überfordert, um diese vorangegangene Einstufung und Wertung der phänotypischen Stabilität der Leistungen aller Maissorten, Nutzungsrichtungen und Standorte des Maisanbaues vornehmen zu können. Es gilt abzuwarten, ob die intensiven züchterischen Aktivitäten bei den signifikant verschiedenen standörtlichen RAU-Bedingungen gravierend unterschiedliche Zuchtziele für die einzelnen Nutzungsrichtungen unter Beachtung der vier Kardinalprobleme bzw. Hauptziele im Maisanbau im Vergleich zu den heute aktuellen, auch in Hinblick auf den zu erwartenden Klimawandel, formulieren werden.