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21.11.2014 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Warum integre Führung Pflicht ist

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2:30 Min. Lesedauer

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Ethisch korrekt agierende Führungskräfte werden zum Erfolgsfaktor für Unternehmen. Springer-Autor Stefan Heißner weiß warum.

Der Begriff der "Good Corporate Governance", also der integritätsgeleiteten Unternehmensführung, ist in Deutschland spätestens wieder aktuell geworden, seit der tiefe Fall des Arcandor-Chefs Thomas Middelhoff in den Medien für Aufmerksamkeit sorgte. Stefan Heißner, Ex-Kriminalkommissar und Leiter der Einheit „Fraud Investigation & Dispute Services“ (FIDS) bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, sieht in dem Springer-Buch "Erfolgsfaktor Integrität" vor allem Vorstände und Aufsichtsräte von Unternehmen für eine Good Corporate Governance in der Pflicht. Im Beitrag "Blick in die Zukunft" (Seite 167 - 176) macht er deutlich, dass Werte wie Regeltreue, Integrität und Transparenz ihren Weg ins Top-Management finden müssen, damit eine ethisch korrekte und loyale Unternehmens- und Management-Kultur auch wirklich gelebt werden kann. Denn Unternehmen werden schlagkräftiger und können Maßnahmen schneller umsetzen, wenn die Compliance-Strukturen stimmen.

Mit Prävention und Compliance Geschäftsrisiken senken

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Zudem senkt eine Good Governance-Ausrichtung die Kriminalität und sonstige Geschäftsrisiken, die sonst aus dem Fehlverhalten von Managements entstehen können. Sichtbare Steuerungsmaßnahmen wie

  • die Erhebung und Bewertung geschäftlicher Risiken,
  • der Aufbau einer Compliance-Organisation mit internem Kontrollsystem,
  • die Entwicklung eines Compliance-Programmes, um den Risiken entgegenzuwirken und
  • die Integration von Compliance-Maßnahmen in den Geschäftsalltag

müssen aus Sicht Heißners zur strategischen Management-Agenda gehören. Besonders hervor hebt er jedoch die eigentliche Verantwortung und das Bewusstsein für eine eigene Fehlerkultur. Beides kann zur einer Gratwanderung zwischen Risiko und geschäftsschädigendem Fehlverhalten werden, wie man es in Teilen auch im Fall des Kaufhausmanagers Middelhoff oder Klaus Zumwinkel beobachten konnte. Im "Dickicht der Paragrafen" fehle es vielen Managern, Vorständen, Geschäftsführern und Aufsichtsräten an Klarheit, wann sie für eigenes und fremdes Fehlverhalten haftbar gemacht werden können. Mit Blick auf den Bankensektor stellt der Experte für Wirtschaftskriminalität jedoch fest, dass gerade die Finanzkrise seit dem Jahr 2009 "die Gangart bei der Beurteilung von Managerhaftung massiv verschärft" habe. 

Integrität steht im Pflichtenheft von Managern

In Zukunft werden aus Heißners Sicht bei Compliance- und Integritätsregeln die Zügel fester angezogen, die Spielräume für selbstverständliche Unachtsamkeiten und Korruptionsgefahren bei Managern werden kleiner, Aufsichtsgremien strenger und auch die Strafverfolgung ist professioneller. Er konstatiert: Ein Aussitzen der Governance- und Compliance-Regularien ist schlichtweg nicht mehr möglich. Glaubhaftes Handeln und integres Verhalten von Managern gehört zum neuen Pflichtenheft in den Chefetagen. Integrität ist das einzige Tor zum Erfolg, bestätigt auch Springer-Autor Wolfgang Berger in dem Buch "Business Reframing". Er unterzieht das herkömmliche Erfolgsstreben von Unternehmen und ihrer Manager einer kritischen Betrachtung: "Unsere besten Unternehmen werden mit den höchsten Gewinnen dazu motiviert, die niedrigsten Bedürfnisse zu befriedigen. Das bereitet unseren kollektiven Selbstmord vor.", so Berger. Auch er plädiert dafür, die Verantwortung des Managements in Wirtschaft und Gesellschaft neu zu definieren.

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