01.09.2012 | E - Government + Multimedia
MESSEMARKT: Messelandschaft im öffentlichen Sektor vor Veränderungen
Erschienen in: Innovative Verwaltung | Ausgabe 9/2012
EinloggenAktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Auszug
Nachdem in den vergangenen Jahren viele Messen für den öffentlichen Sektor zusätzlich auf den Markt gekommen sind, war eigentlich zu erwarten, dass diese Entwicklung weder anhalten wird noch dass alle Veranstaltungen — bei einem endlichen Marktpotential, wie es der öffentliche Sektor bietet — erfolgreich sein können. Die Rechnung ist ganz einfach: Wenn monatlich in Deutschland mindestens eine Messe stattfindet — Kongresse und Tagungen einmal unberücksichtigt —, werden Führungs- und Fachverantwortliche bereits beim zweiten Besuch einer sollen Veranstaltung innerhalb eines Jahres Probleme mit der Rechtfertigung ihrer Reiseaktivitäten bekommen. Hinzu kommt, dass sich nahezu alle Messen im Wesentlichen auf die Bereiche Informationstechnik (IT) und Beratung konzentrieren. So fällt es auch den potentesten Unternehmen schwer, möglichst viele Messen als Aussteller zu bedienen. Kurz gesagt: Je mehr Messen veranstaltet werden, umso geringer die Chance auf genügend Aussteller und Besucher. Am Ende kann nur eine strukturelle Veränderung und/oder eine Marktbereinigung stattfinden, zumindest aber müssen sich die Veranstalter der Marktentwicklung konzeptionell anpassen. Das findet zurzeit offensichtlich statt. Dafür sprechen folgende Entwicklungen der letzten Wochen:-
Der Veranstalter der Messe MODERNER STAAT verkündete Anfang August ein neues Veranstaltungskonzept und den Wechsel vom Berliner Messegelände in ein Berliner Kongresshotel. Außerdem gibt es eine Kooperation mit einem anderen Veranstalter aus dem Bereich der Bundesbehörden. Hintergrund für diese Entwicklung könnte das rückläufige Interesse der Aussteller und Besucher sein. Außerdem soll es bereits im März dieses Jahres eine Ankündigung des Bundesinnenministeriums (BMI) gegeben haben, wonach das BMI ab 2013 nicht mehr Kongresspartner der Messe Moderner Staat sein will und eine eigene Kongressveranstaltung plant.
-
Mitte August verkündete der Veranstalter der Dikom Expo, Fachmesse für Kommunen, dass man die im Oktober in Leipzig geplante Messe Dikom Ost ausfallen lasse und 2013 mit einem neuen Konzept starte. Außerdem wird die Dikom Nord wohl zeitlich nicht mehr in direkter Konkurrenz kurz vor der CeBIT positioniert. Dafür hatten sich in den vergangenen Jahre zahlreiche Aussteller ausgesprochen, ohne dass der Veranstalter darauf reagiert hatte. Genaue Termine für die einzelnen Regionalveranstaltungen wurden in der Mitteilung allerdings nicht genannt bzw. stehen wohl noch nicht fest.
-
Bereits im Juli hatte die Deutsche Messe AG — u. a. Veranstalter der CeBIT — die Mehrheit des Mannheimer Messeveranstalters Spring übernommen, der verschiedene Messeformate anbietet (z. B. Zukunft Personal, Zukunft Kommune etc.) und damit auch den öffentlichen Sektor adressiert. Dadurch erwartet die Deutsche Messe auch weitere Unterstützung für die eigenen Messen.
-
Offensichtlich kommt nun Bewegung in den Markt der Messen. Ob sich damit auch die Anzahl der Veranstaltungen verringert, bleibt vorerst offen. Während einzelne Veranstaltungen eher rückläufig sind, entwickeln sich andere Veranstaltungen weiter. Allen voran die CeBIT in Hannover, die nach dem Hallenwechsel in diesem Jahr auch für 2013 weiterhin bei vielen Ausstellern gesetzt ist. Durch die zeitliche Verschiebung der Dikom Nord und die Mehrheiten-Übernahme bei Spring kann die CeBIT mit dem Public Sector Parc auch für 2013 auf Zuwächse hoffen und von diesen Entwicklungen profitieren. Mit speziellen Angeboten soll vor allem der kommunale Fokus im Public Sector Parc weiter wachsen und den Ausstellern ein passendes Umfeld geboten werden. Auch der gemeinsame IT-Ausstellungsbereich des Bundes und der Länder unter der Bezeichnung „Government for you“ soll 2013 weiter wachsen. Daneben liegen bereits Zusagen namhafter IT-Unternehmen für den Public Sector Parc auf der CeBIT vor, der so wieder einen informativen Überblick über die Themen IT und E-Government in Deutschland und darüber hinaus bietet.