Metapher als Intervention

Das wichtigste Mittel, das Trainern und Beratern zur Verfügung steht, ist die Sprache. Was sie erreichen können, hängt sehr von der Wahl der „treffenden Worte“ ab. Diese zu finden – was gesagt wird und wie es gesagt wird – spielt eine Schlüsselrolle für die Qualität von Interventionen. Im Gegensatz zu anderen möglichen Auffassungen wird Intervention hier als Etablierung einer reflexiven Distanz eines Systems sich selbst gegenüber verstanden.

Der Hauptzweck von Interventionen ist dann, ein System zu einem besseren Verständnis von sich selbst und der Situation, in der es sich befindet, zu bringen. Dieses Verständnis von Intervention ist Voraussetzung für die Selbststeuerungsfähigkeit von Systemen. Das Konzept ist kulturell begrenzt, denn Selbststeuerung bedeutet bis zu einem gewissen Ausmaß immer die Infragestellung von herrschenden Prinzipien und Autoritäten.

Der Artikel untersucht die bewusstseinsfördernde Kraft von Metaphern. Er erörtert die Verwendung der rhetorischen Figur der Metapher und verbindet dies mit generellen Überlegungen zur anthropologischen Funktion der Sprache. Den Dingen einen Namen zu geben birgt einiges an Emotionalität, hat eine magische Komponente und folgt einem mimetischen Prinzip. Die vermeintlich rationalen Begriffe selbst erweisen sich als Metaphern, das semantische Feld der Begriffe ist weiter als man vielleicht annimmt, was sich besonders im Rückgriff auf die Etymologie zeigt. Der Nutzen der Verwendung von Metaphern in der Beschreibung von Situationen liegt darin, dass kollektive Gefühlslagen angesprochen werden und der Denkraum des Möglichen erweitert wird. Der Artikel unterstreicht die Wichtigkeit des Gefühls für Sprache als Teil der professionellen Fertigkeiten.