Das Ziel der Systematik besteht darin, die enorme Vielfalt von Organismen unterschiedlichster Form und Lebensweise zu ordnen. Dies erfordert die Erkennung von Arten und deren Zusammenfassung zu systematischen Gruppen höherer Rangstufe (Gattungen, Familien usw.). Zu den Aufgaben der Systematik gehört es auch, Arten und höhere systematische Gruppen zu beschreiben und zu benennen und in Form von Bestimmungsschlüsseln Möglichkeiten für deren Identifizierung zur Verfügung zu stellen. Seitdem bekannt ist, dass alle heute lebenden Organismen von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen (s. Evolution, ► Kap. 22) ist die Systematik darum bemüht, die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen Organismengruppen als einziger objektiver Grundlage der Gruppierung widerzuspiegeln. Dem Ziel der Ordnung nach Verwandtschaft ist die Systematik gerade in den letzten Jahren dadurch beträchtlich näher gekommen, dass sich systematische Analysen immer mehr die in der DNA von Organismen enthaltene Information zunutze machen. Die Interpretation dieser Information, aber auch der Information aus traditionellen Merkmalsbereichen wie der Morphologie, erfolgt heute unter Verwendung stark mathematisierter Verfahren, und die Qualität phylogenetischer Hypothesen kann statistischen Tests unterworfen werden.
Anzeige
Bitte loggen Sie sich ein, um Zugang zu diesem Inhalt zu erhalten