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Erschienen in: Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO) 4/2018

31.10.2018 | Hauptbeiträge - Thementeil

Millennials und Nexters

Veränderung von Interaktions‑, Beziehungs‑, Bindungs- und Affektmuster in gruppendynamischen Trainingsgruppen

Erschienen in: Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO) | Ausgabe 4/2018

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Zusammenfassung

Der vorliegende Artikel berichtet von einem Forschungsprojekt an der Universität Klagenfurt im April/Mail 2018. Das Forschungsinteresse orientierte sich an den Lebens- und Arbeitsentwürfen der Millennials und Nexters und ging von der Annahme aus, dass diese in den T‑Gruppenprozessen sichtbar werden. Die Forschung wurde in drei Etappen durchgeführt. Sechs parallel laufende T‑Gruppen wurden mit dem Fokus auf Generationenunterschiede während einer Woche beobachtet. Die Beobachtungsprotokolle wurden transkribiert und inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Befindlichkeiten der Teilnehmer/innen wurden täglich mit dem PANASg Fragebogen abgefragt. Nach ca. vier Wochen wurden Nachinterviews mit Teilnehmer/innen durchgeführt.
Die Ergebnisse deuten auf ein verhaltenes Sich-Einlassen der jüngeren Generationen auf den Gruppenprozess und ein verändertes Verhältnis zur Trainer/innen Autorität (Mentor/innen) hin. Zugehörigkeitsgefühle entstehen spät. Selbstoptimierung und die Kontrolle des eigenen Verhaltens steht im Vordergrund. Direkte Kommunikation verunsichert die jüngeren Generationen, ihr Medium sind Soziale Netzwerke. Individualisierung, Selbstoptimierung, Digitalisierung der Kommunikation, Kontakt- und Interaktionsarmut könnten Indikatoren für veränderte Bindungs- und Zugehörigkeitsmuster sein.

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Fußnoten
1
Für die Bezeichnung der Generationen Millennials (GenY) und Nexters (Gen Z) werden in dem Text beide Bezeichnungen verwendet. Manchmal wird auch nur von den jüngeren Generationen die Rede sein, da gerade an der Altersgrenze eine trennscharfe Unterscheidung nicht möglich, bzw. sinnvoll ist.
 
2
Zur Generationenforschung siehe Abschn. 3.2 in diesem Artikel sowie den Beitrag von Andrione in diesem Heft.
 
3
Schäfer et al. (2014) trennen die beiden Generationen Y (1981 bis 1995 Geborene) und Z (ab 1995 Geborene).
 
5
Die Instruktion des PANAS wurde an die gruppendynamische Situation angepasst: „Nun möchten wir gerne von Ihnen wissen, wie Sie sich gefühlt haben. Die folgenden Wörter beschreiben unterschiedliche Gefühle und Empfindungen. Lesen Sie jedes Wort und markieren Sie dann in die Skala neben jedem Wort die Intensität. Geben Sie bitte an, wie Sie sich heute gefühlt haben“.
 
6
In der Zusammenfassung sind unter den Älteren die Generationen X und Baby Boomer zusammengefasst, wobei der größere Anteil der Teilnehmer/innen zahlenmäßig der Generation X angehört. Unter die Jüngeren fallen alle Teilnehmer/innen der Generation Y und Z.
 
7
zur genauen Beschreibung der Stichprobe siehe Abschn. 4.3.2 in diesem Artikel.
 
8
siehe Abschn. 4.4.
 
9
Aus den Beobachtungsprotokollen der T‑Gruppen konnte insbesondere bei den jüngeren Teilnehmer/innen der Generation Z eine auffallende Zurückhaltung und Vorsicht in der verbalen Kommunikation festgestellt werden, die sich erst langsam am Tag 5 und 6 aufzulösen begann. In der Auswertung der Beobachtungsprotokolle wurden diese Aussagen der Kategorie „Sicherheitsbedürfnis und Orientierung“ zugeordnet. Unter anderem wurde sehr oft von Ängsten, Bedenken und Zurückhaltung gesprochen.
Mit den beobachteten zurückhaltenden Kommunikationsmustern korrespondierten auch die Ergebnisse der PANASg Befragung. Personen der Gen Z bewegten sich „flacher“, weniger intensiv im gruppendynamischen Geschehen. Sie waren weniger aufmerksam, entschlossen, aktiv, wacher, fühlten sich weniger frei und offen als die älteren Generationen. Sie waren erschrockener und ängstlicher. Erst am Tag 5 und 6 des T‑Gruppenprozesses gleichen sich die emotionalen Befindlichkeitskurven der Generationen einander an. Gen Z brauchte mehr Zeit.
 
11
Ausführlich beschrieben und argumentiert im Beitrag von Andrione, L. in diesem Heft.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Millennials und Nexters
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Publikationsdatum
31.10.2018
DOI
https://doi.org/10.1007/s11612-018-0433-7

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