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Publizistik
Erschienen in: Publizistik 2/2009

01.06.2009 | Aufsatz

Neue Angebote und alte Gewohnheiten

Warum das deutsche Publikum zwischen 1987 und 1996 vom öffentlich-rechtlichen auf das private Fernsehen gewechselt hat

verfasst von: Prof. Dr. Heiner Meulemann, Dr. Jörg Hagenah, David Gilles

Erschienen in: Publizistik | Ausgabe 2/2009

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Zusammenfassung

Untersucht wird die Nutzung öffentlich-rechtlicher, privater und aller Fernsehsender in der Freizeit von 18 bis 23 Uhr nach der Einführung des Dualen Systems von 1987 bis 1996. Unabhängige Variablen sind der soziale Status, soziale Bindungen sowie Übergangsmotivationen: die Empfangsmöglichkeit privater Sender, die Kohortenzugehörigkeit und die Zeit. Datengrundlage bilden die Media-Analysen 1987–1996. Regressionsanalysen zeigen, dass die Kohorten zwar als Indikator von Gewohnheiten genommen werden können, aber der Übergang durch Gewohnheiten nur zu einem Teil erklärt wird und zum größeren Teil der Residualgröße Zeit zugerechnet werden muss.
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Fußnoten
1
Die rechtlichen Voraussetzungen für die Einführung des dualen Rundfunks wurden ab Mitte der 1980er Jahre gelegt: Von 1984 bis 1989 wurde in den Bundesländern der private Rundfunk durch neue „Landesmediengesetze“ legalisiert, und 1987 trat der „Staatsvertrag zur Neuordnung des Rundfunkwesens“ in Kraft (vgl. Diller 1999: 164).
 
2
Die Untersuchung konzentriert sich also aus theoretischen Gründen auf Kohorten- und Zeiteffekte unter weiteren Kontrollen und betrachtet keine Alterseffekte. Deshalb gehen wir auf die lineare Dependenz von Alter, Kohorte und Zeit (vgl. Glenn 2005) nicht ein.
 
3
Die Beschränkung auf die „Prime Time“ beschränkt vermutlich die altersabhängige Varianz der Sehzeiten; in ihr können fast alle, außerhalb dieser Zeit vor allem Ältere fernsehen (vgl. Maares/Woodard 2006: 597). Eine Untersuchung der Fernsehzeit in der Freizeit des gesamten Tages, die in den MA möglich ist, würde also vermutlich auch größere Kohorteneffekte aufweisen – und zugunsten einer Erklärung des Wandels durch die Kohortensukzession arbeiten. Aber sie würde sich auch auf Zeiten beziehen, in denen die Sender weniger intensiv um ihr Publikum kämpfen und die Gewohnheiten der Nutzer sich weniger stark umstrukturieren – also die Validität der Kohorteninterpretation einschränken.
 
4
Für alle Nutzer zusammengefasst ergibt die Aktualnutzung die Reichweite, ein Begriff, der sich für die Beschreibung der Entscheidung von Personen nicht verwenden lässt.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Neue Angebote und alte Gewohnheiten
Warum das deutsche Publikum zwischen 1987 und 1996 vom öffentlich-rechtlichen auf das private Fernsehen gewechselt hat
verfasst von
Prof. Dr. Heiner Meulemann
Dr. Jörg Hagenah
David Gilles
Publikationsdatum
01.06.2009
Verlag
VS-Verlag
Erschienen in
Publizistik / Ausgabe 2/2009
Print ISSN: 0033-4006
Elektronische ISSN: 1862-2569
DOI
https://doi.org/10.1007/s11616-009-0037-x

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