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08.11.2023 | Nutzfahrzeuge | Nachricht | Nachrichten

Heavy-Duty-Industrie kritisiert EU

verfasst von: Mathias Keiber

2 Min. Lesedauer

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Nach einer Besichtigung des MAN-Motorenwerks wird am zweiten Tag der ATZlive-Tagung Heavy-Duty-, On- und Off-Highway-Motoren 2023 Kritik an der EU geübt. 

Die Europäische Union (EU) will klimaneutral werden. 2050 soll es soweit sein. An der Gesetzgebung, die das möglich machen soll, gibt es jedoch Kritik. Dr. Markus Münz, Stellvertretender Geschäftsführer Motoren und Systeme beim VDMA, sieht einen "Gesetzgebungstsunami aus Brüssel". Die EU wolle First-Mover im globalen Trend zur grünen Transformation sein, wodurch sich Vorteile für Firmen in der EU ergeben sollen. So beschreibt Münz das Kalkül Brüssels. Er hingegen sehe die EU als Industriestandort "massiv gefährdet" – und nennt drei Gründe. Erstens erhöhe sich der Konformitätsaufwand für die Firmen signifikant. Zweitens schaffe die unklare Gesetzgebung rechtliche Unsicherheit. Drittens stellten zu präskriptive Regularien ein Innovationshindernis dar.

Wirtschaftliche Herausforderungen auf dem Weg zur Dekarbonisierung zeigt Dr. Max Kofod, Fuels-Scientist bei Shell Global Solutions. Dort betrachtet man LNG mittlerweile nicht mehr als Übergangskraftstoff, sondern als einen Kraftstoff in Transition. Grund: Im Transportbereich sei eine vollständige Elektrifizierung aufgrund zahlreicher Unwägbarkeiten unwahrscheinlich, so Kofod. Für die Dekarbonisierung von LNG sieht er einen dreistufigen Weg: von fossilem LNG über Bio-LNG hin zu synthetischem LNG. Allerdings sei Bio-LNG, bis es als Kraftstoff zum Beispiel im Schiff lande, aktuell bis zu fünf Mal teurer als fossiles LNG, synthetisches LNG bis zu zehn Mal teurer. Betreiber von LNG- Schiffen hätten aktuell aber noch eine lange Atempause: Laut Kofod ändert sich bis 2035 an den EU-Regularien zur Zusammensetzung von LNG nichts.

100.000 Batteriepacks pro Jahr

Große Veränderungen gibt es derweil im Nürnberger MAN-Motorenwerk, das künftig auch ein Batteriewerk sein wird. Ab Anfang 2025 will MAN dort Hochvolt-Batteriepacks für elektrisch angetriebene Lkw und Busse in Großserie fertigen. Konkret heißt das: pro Jahr 100.000 Batteriepacks für circa 22.000 elektrisch angetriebene Nutzfahrzeuge, in denen pro Stück bis zu sechs der 600 kg schweren Batteriepacks verbaut werden. Die E-Lkw von MAN sollen damit auf Tagesreichweiten von 600 bis 800 km kommen.

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