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23.01.2019 | Oberflächentechnik | Nachricht | Online-Artikel

Antibakterielle Beschichtung von Wundauflagen

verfasst von: Nadine Winkelmann

1:30 Min. Lesedauer

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Die antibakterielle Beschichtung von Wundauflagen mittels Atmosphärendruckplasma bietet sowohl ökonomische als auch therapeutische Vorteile. Für seine Dissertation zu diesem Thema erhielt Dr. Sebastian Spange kürzlich den DKB-VIU-Nachwuchsforscherpreis.

Antibakterielle Wundauflagen werden heute meist mittels Tauch- oder Imprägnierverfahren beschichtet. Sowohl aus ökonomischer als auch aus therapeutischer Sicht ist eine oberflächliche Modifikation von Wundauflagen zur Bekämpfung oder Prävention von Infektionen aber erheblich sinnvoller. Mit diesem Thema setzte sich Dr. Sebastian Spange in seiner Promotionsarbeit am Industrieforschungsinstitut Innovent e.V. auseinander. Sein Ziel war es, Wundauflagen mittels Atmosphärendruckplasmabeschichtung mit einem antibakteriell wirkenden Schichtsystem nachträglich zu modifizieren. Für seine Dissertation erhielt er kürzlich den DKB-VIU-Nachwuchsforscherpreis.

Deutlich geringere Wirkstoffkonzentrationen notwendig

Die Beschichtungen bestanden aus einer nur wenige Nanometer dünnen Siliziumdioxidmatrix, die mit nanopartikulären Formen von Silber und Zinkoxid als Wirkstoff versehen wurde. Die vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass bereits sehr geringe Konzentrationen der eingesetzten Wirkstoffe in einer nur 50 Nanometer dünnen Oberflächenbeschichtung genügen, um die Performance von am Markt befindlichen Produkten zu erreichen beziehungsweise zu übertreffen. Im direkten Kontakt der beschichteten Wundauflage mit pathogenen Keimen konnte eine sehr gute, sich schnell entfaltende antibakterielle Wirkung festgestellt werden. Die beschichteten Textilien wiesen zudem am künstlichen Hautmodell eine signifikant reduzierte zytotoxische (zellschädigende) Wirkung im Vergleich zu den am Markt befindlichen silberhaltigen Wundauflagen auf.

Auf andere Medizinprodukte übertragbar

Mit Blick auf das hier exemplarisch untersuchte Material Wundauflage können durch den gezielten und an die jeweilige Situation angepassten Einsatz von Wirkstoffen Ressourcen, Zeit und Kosten eingespart werden. Weiterhin bedingt eine gezielte Modifikation der Oberfläche den Vorteil, dass der Wirkstoff nur dort zum Einsatz kommt, wo er unmittelbar benötigt wird – in diesem Fall an der Oberfläche der Wundauflage. Somit können mögliche Wirkstoffbelastungen für Patient und Umwelt reduziert werden. Die Flexibilität der Atmosphärendruckplasmabeschichtung erlaubt es, derartige antibakterielle Beschichtungen auch auf andere Medizinprodukte zu übertragen.

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