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26.03.2024 | Partikel + Feinstaub | Nachricht | Nachrichten

Michelin stellt Analysesystem für Reifenabrieb vor

verfasst von: Christiane Köllner

2 Min. Lesedauer

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Michelin hat ein neues System zur Analyse von Reifenpartikeln entwickelt. Der Reifenhersteller will die Messergebnisse der Forschung und Industrie zur Verfügung stellen. 

Der französische Reifenhersteller Michelin hat auf der Tire Technology Expo 2024 in Hannover ein System zur Analyse von kleinsten Reifenpartikeln vorgestellt. Das System namens "Sample" erfasst, sortiert, zählt und charakterisiert die Partikel in unmittelbarer Nähe des Reifens. Die Analyse erreiche laut Michelin eine hohe Präzision sowie Wiederholgenauigkeit und soll bei der Entwicklung von biologisch abbaubaren Reifenverschleißpartikeln helfen.

Zuverlässige, standardisierte und präzise Messverfahren sind laut Michelin die Voraussetzung, um die Umweltauswirkungen von Reifen- und Straßenabrieb besser zu verstehen und darauf aufbauend neue Lösungen zu entwickeln. Reifenabriebpartikel sind im Durchschnitt so klein wie ein menschliches Haar (100 µm) und sind eine komplexe Mischung aus Reifengummi (50 %), Mineralien und anderen Straßenbestandteilen (50 %).  

Weitere Messungen in größerem Umfang

Michelin habe in einer Studie die Anzahl der Partikel genauer quantifizieren können, die zur Luftverschmutzung beitragen (PM10 und PM2,52, auch bekannt als Feinstaub). Die ersten Ergebnisse würden zeigen, dass es sich bei den von Reifen emittierten Partikeln in der Luft im Durchschnitt um 1,3 % PM10-Partikel und 0,16 % PM2,5-Partikel handele. 

Die nun von Michelin erhobenen Daten sollen der Entwicklung von Simulationsmodellen zur Messung der Luftqualität dienen. Michelin hat daher sein System der Reifenindustrie und der ETRMA (European Tyre & Rubber Manufacturers‘ Association) für weitere Analysen der Reifenpartikel zur Verfügung gestellt. Die ETRMA plane in Zusammenarbeit mit einer unabhängigen Organisation nun weitere Messungen in größerem Umfang. Sie sollen im Laufe des Jahres 2024 starten und etwa 18 Monate dauern.

Ergänzung zur Euro-7-Norm

Für die von der Europäischen Kommission verabschiedete Euro 7-Norm sollen in Kürze die Grenzwerte für den Reifenabrieb festgelegt werden, um die Menge der in Europa freigesetzten Partikel weiter zu senken. Die Europäische Kommission stützt sich dabei auf eine eigene Testmethode, so Michelin, mit der alle Abriebpartikel, die von den Reifen und der Straße stammen, quantifiziert werden können, in Gramm pro Kilometer und beförderter Tonne. Die Methode ermögliche die Messung der Gesamtemissionen in einem sehr großen Maßstab für alle Reifen auf dem Markt. Reifen, die diese Norm nicht erfüllen, dürften dann nicht mehr vermarktet werden. Michelin erachtet seine Testmethode als Ergänzung der von der Kommission genutzten Variante.

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