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1998 | OriginalPaper | Buchkapitel

Politische Kommunikation — Soziologische Perspektiven

verfasst von : Michael Schenk, Thomas Döbler

Erschienen in: Politische Kommunikation in der demokratischen Gesellschaft

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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„Politische Kommunikation“ muss trotz verschiedener Untersuchungen und Forschungsergebnisse als ein vergleichsweise „schlecht definiertes Forschungsfeld“ gewertet werden; diese disziplinunabhängig gemachte Aussage Saxers (1983) gilt auch aus soziologischer Sicht (vgl. zu Definitions- und Abgrenzungsproblemen von politischer Kommunikation auch ausführlich McLeod/Kosicki/McLeod 1994: 125ff.). Das verwundert insofern, als die Soziologie mit der Kategorie des sozialen Handelns immer auch schon Kommunikationsprozesse zumindest indirekt im Blick hatte und zugleich eine soziologische Sichtweise politischen Handelns oder politischer Systeme Tradition hat. Während aber spätestens seit den Arbeiten von Talcott Parsons, Karl W. Deutsch, David Easton oder Niklas Luhmann sich ein relativ stabiler internationaler Konsens in den Sozialwissenschaften festhalten lässt, dass „Politik“ am ehesten als ein kompliziertes „System“ von Entscheidungsagenturen und Entscheidungsprozessen betrachtet und untersucht werden soll (vgl. Käsler 1991), wurden die Prozesse der Kommunikation innerhalb der Soziologie lange nicht als Erkenntnisgegenstand selbst, sondern eher im Hinblick auf die ihnen zugeschriebenen Folgen aktualisiert. Erst durch die Entwicklung von Institutionen zur Produktion und Distribution von Aussagen ergab sich ein zunächst formales Interesse an Kommunikationsprozessen, wobei sich dieses Interesse primär auf solche Kommunikationsprozesse, die über Medien vermittelt ablaufen, auf Massenkommunikation also, richtete.

Metadaten
Titel
Politische Kommunikation — Soziologische Perspektiven
verfasst von
Michael Schenk
Thomas Döbler
Copyright-Jahr
1998
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-80348-1_7