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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

Polizeistaat und Überwachungsrepublik? – Auf welchem Weg befindet sich das Polizeirecht? Ist die Polizeiethik in Gefahr?

verfasst von : Markus Thiel, Bernd Josef Fehn

Erschienen in: Verwaltung - Ethik - Menschenrechte

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, ob sich derzeit ein Wandel im Polizeirecht in Richtung eines Polizeistaats oder einer Überwachungsrepublik vollzieht. Anlass für diese Betrachtung sind die Verschärfungen der Polizeigesetze in Bund und Ländern. Das Rechtsstaatsprinzip und die Menschenwürdegarantie sind ethische Bollwerke des Grundgesetzes gegen eine Ausuferung des staatlichen Gewaltmonopols, die es zu verteidigen gilt. Untersucht wird am Beispiel des NS-Staats, ob die aktuellen Erweiterungen der polizeilichen Befugnisse die Gefahr der Heraufbeschwörung eines modernen Polizeistaats bergen und damit die in der Verfassung verwurzelte Polizeiethik, wonach die Polizei auf einen Ausgleich von Freiheit und Sicherheit bedacht sein muss, ins Wanken bringen. Die Autoren verneinen Tendenzen einer Abkehr von rechtsstaatlichen Grundsätzen und verweisen auf die Kontrollmechanismen des Verfassungsstaats. Der Normbestand muss an eine sich stetig verändernde Sicherheitslage angepasst und die Polizeibehörden müssen für eine effektive Aufgabenerfüllung gewappnet werden können. Wenngleich gesteigerte Wachsamkeit stets angebracht ist, wenn Gefahren für den Rechtsstaat drohen, ist Sachlichkeit in der Diskussion über die verfassungsrechtliche Zulässigkeit einzelner polizeirechtlicher Instrumente geboten. Pauschale Verweise auf Polizeistaatlichkeit sind unangebracht und bringen die Diskussion nicht voran.

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Fußnoten
1
S. etwa die Empfehlung des Ministerkomitees des Europarates vom 19. September 2001 – „Europäischer Kodex für die Polizeiethik“, die u. a. die „hauptsächlichen Ziele der Polizei in einer demokratischen Gesellschaft“ regelt, „die durch den Grundsatz der Vorherrschaft des Rechts geregelt ist“; s. auch Ulrike Wagener, Polizeiliche Berufsethik, 2015.
 
2
Ähnlich Heide Schmidt, Ist Österreich auf dem Weg zum Polizeistaat? Österreichisches Jahrbuch für Politik 1998, S. 571 (572).
 
3
Dazu eingehend die Beiträge in Markus Thiel (Hrsg.), Wehrhafte Demokratie. Beiträge über die Regelungen zum Schutze der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, 2003.
 
4
Verordnung (EU) 2016/679 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. April 2016 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten, zum freien Datenverkehr und zur Aufhebung der Richtlinie 95/46/EG, ABl L 119 v. 4.5.2016, S. 1 ff.
 
5
Richtlinie (EU) 2016/680 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. April 2016 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten durch die zuständigen Behörden zum Zwecke der Verhütung, Ermittlung, Aufdeckung oder Verfolgung von Straftaten oder der Strafvollstreckung sowie zum freien Datenverkehr und zur Aufhebung des Rahmenbeschlusses 2008/977/JI des Rates, ABl L 119 v. 4.5.2016, S. 89 ff.
 
6
Paul C. Johannes/Robert Weinhold, Das neue Datenschutzrecht bei Polizei und Justiz – Europäisches Datenschutzrecht und deutsche Datenschutzgesetze, 2018.
 
7
BVerfGE 141, 220 ff.
 
8
Vgl. etwa Markus Löffelmann, Die Zukunft der deutschen Sicherheitsarchitektur – Vorbild Bayern?, GSZ 2018, 85 ff.; ders., Das Gesetz zur Neuordnung des bayerischen Polizeirechts – Sicherheitsrecht am Rande der Verfassungsmäßigkeit und darüber hinaus, BayVBl. 2019, 121 ff.; Kay Waechter, Bayern: Polizeirecht in neuen Bahnen, NVwZ 2018, 458 ff.; Maximilian Weinrich, Die Novellierung des bayerischen Polizeiaufgabengesetzes – Drohende Gefahr für die Verfassung in Bayern?, NVwZ 2018, 1680 ff.
 
9
S. etwa Anna Leisner-Egensperger, Polizeirecht im Umbruch: Die drohende Gefahr, DÖV 2018, 677 ff.; Markus Ogorek, Gefahrenvorfeldbefugnisse, JZ 2019, 63 ff.
 
10
Dazu Markus Thiel, Stärkung der Sicherheit in Nordrhein-Westfalen – Demokratie „at its best“, GSZ 2019, 1 ff.; Bodo Pieroth, Befugniserweiterung mit Begriffsverwirrung – Zur geplanten Polizeirechtsnovelle in Nordrhein-Westfalen, GSZ 2018, 133 ff.; Manfred Reuter, Gesetz zur Stärkung der Sicherheit in Nordrhein-Westfalen. Sechstes Gesetz zur Änderung des Polizeigesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen, Die Polizei 2019, 360 ff.
 
11
Zur Novelle in Sachsen Hartwig Elzermann, Das Gesetz über die Aufgaben, Organisation, Befugnisse und Datenverarbeitung der Polizeibehörden im Freistaat Sachsen (SächsPBG), SächsVBl. 2019, 213 ff.; Joachim Tüshaus, Novellierung des Polizeirechts im Freistaat Sachsen, SächsVBl. 2019, 273 ff.; zu Niedersachsen Veith Mehde, Niedersachsens neues Polizei- und Ordnungsbehördengesetz, NordÖR 2019, 272 ff.
 
12
Vgl. Pia Ratzesberger, „Das ist so krass, da muss jeder was tun“, Süddeutsche Zeitung online v. 10. Mai 2018.
 
13
Vgl. Benjamin Ruß, Polizeistaat Bayern, re:volt v. 10. Mai 2018; Presseerklärung der Strafverteidiger Vereinigung NRW e. V. zum „Sicherheitspaket I“: „NRW plant Polizei- und Überwachungsstaat“. – Die Gefahr einer Nutzung der neuen Eingriffsbefugnisse durch eine „erstarkende Rechte“ sieht etwa Clemens Arzt, Stellungnahme zum Gesetz zur Stärkung der inneren Sicherheit in Nordrhein-Westfalen, Stlgn. 17/936, S. 2.
 
14
Etwa von Michael Bertrams, Weg in den Überwachungsstaat? Massive Bedenken gegen geplantes NRW-Polizeigesetz, Kölner Stadtanzeiger v. 4. Juni 2018.
 
15
Vgl. Juliane Hundert/Valentin Lippmann, Das neue sächsische Polizeirecht – im Zweifel für die Überwachung, SächsVBl. 2019, 305 ff.; s. auch etwa auch Dimitrios Parashu, Das Niedersächsische Polizei- und Ordnungsbehördengesetz (NPOG) und die „Gefahr“. Zugleich eine Bezugnahme zu „drohender“ bzw. „dringender Gefahr“ im selektiven Rechtsvergleich, Recht und Politik 2019, 265 ff.
 
16
Vgl. die Nachweise bei Markus Thiel, „Vernachrichtendienstlichung“ der Polizei – (verfassungs-)rechtliches Problem oder inhaltsleere Drohkulisse?, in: Henning Schwier (Hrsg.), Polizeirecht im Wandel. Tagungsband zur Konferenz am 19. und 20. November 2018 in Schmochtitz bei Bautzen, 2019, S. 259 (261 f. m. Fn. 11).
 
17
Hundert/Lippmann, SächsVBl. 2019, 305 (310): „Windhundrennen um die möglichst große Ausweitung polizeilicher Eingriffsbefugnisse“.
 
18
Vgl. etwa Mario Martini, Neue Freunde und Helfer? – Drohnen als Mittel der Beobachtung von Großveranstaltungen und Versammlungen, DÖV 2019, 732 ff.
 
19
Zum Verhältnis von Polizei- und Wohlfahrtsstaat etwa Mark Neocleous, Die Polizei in der Nadelfabrik: Adam Smith, die Polizei und der Wohlstand, in: Daniel Loick (Hrsg.), Kritik der Polizei, 2018, S. 51 (59 f.).
 
20
Vgl. Marc Raeff, Der wohlgeordnete Polizeistaat und die Entwicklung der Moderne im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts. Versuch eines vergleichenden Ansatzes, in: Ernst Hinrichs (Hrsg.), Absolutismus, 1986, S. 310 ff.; s. auch Peter Preu, Polizeibegriff und Staatszwecklehre. Die Entwicklung des Polizeibegriffs durch die Rechts- und Staatswissenschaften des 18. Jahrhunderts, insb. S. 123 ff., auch zu den geistesgeschichtlichen Hintergründen; Kurt Wolzendorff, Der Polizeigedanke des modernen Staates. Ein Versuch zur allgemeinen Verwaltungslehre unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung in Preußen, 1964, S. 20.
 
21
Erich Küchenhoff, Möglichkeiten und Grenzen begrifflicher Klarheit in der Staatsformenlehre, Teilbd. 1, 1967, S. 363.
 
22
Fredrik Roggan, Auf legalem Weg in einen Polizeistaat: Entwicklungen des Rechts der Inneren Sicherheit, 2000, S. 23.
 
23
Karl Kroeschell, Deutsche Rechtsgeschichte, Bd. 2, 2008, S. 283.
 
24
Dieter Reicher, Staat, Schafott und Schuldgefühl. Was Staatsaufbau und Todesstrafe miteinander zu tun haben, 2003, S. 88.
 
25
Manuela Schwesig und Bodo Ramelow erachten den Begriff „Unrechtsstaat“ für die DDR als problematisch. Die DDR sei zwar eine Diktatur gewesen, der Begriff werde aber von vielen Ex-DDR-Bürgern als Herabsetzung empfunden. Er wirke so, als sei das ganze Leben Unrecht gewesen (Schwesig), und er sei unmittelbar und ausschließlich mit der Zeit der Nazi-Herrschaft verbunden (Ramelow). Vgl. https://​www.​welt.​de/​politik/​deutschland/​article201496230​/​Mit-Nazi-Herrschaft-verbunden-Schwesig-und-Ramelow-finden-Begriff-Unrechtsstaat-fuer-DDR-problematisch.​html. Eine solch verengte politisch motivierte Sicht wird aber gerade dem gleichzeitig geforderten Respekt vor ostdeutschen Lebensleistungen nicht gerecht. Was mögen ehemalige Systemkritiker der DDR angesichts dessen empfinden?
 
26
Hermann-Josef Brodesser/Bernd Josef Fehn/Thilo Franosch/Wilfried Wirth, Wiedergutmachung und Kriegsfolgenliquidation, 2000. Abschlussband von: Bundesministerium der Finanzen, Walter Schwarz. Die Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts durch die Bundesrepublik Deutschland. Bände I-VII, 1974–1986; Karl Doehring/Bernd Josef Fehn/Hans Günter Hockerts, Jahrhundertschuld Jahrhundertsühne, 2001; zur sog. „Gleichschaltung“ Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, 4. Band, 2008, S. 630; Antonio Vera, Von der „Polizei der Demokratie“ zum „Glied und Werkzeug der nationalsozialistischen Gemeinschaft“, 2019, S. 472.
 
27
S. auch Hans-Christian Harten, Die weltanschauliche Schulung der Polizei im Nationalsozialismus, 2018; Deutsche Hochschule der Polizei (Hrsg.), Ordnung und Vernichtung: Die Polizei im NS-Staat, 2011; Wolfgang Schulte (Hrsg.), Die Polizei im NS-Staat: Beiträge eines internationalen Symposiums an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster, 2011.
 
28
Vgl. am Beispiel der DDR: Heidrun Budde, Der Spitzelapparat der Deutschen Volkspolizei, VR 2010, 123 ff.
 
29
Heiko Holste, Die Zerstörung des Rechtsstaates durch den Nationalsozialismus, JA 2009, 359 (360 m.w.N.).
 
30
Zitiert nach Holste, JA 2009, 359 (360 m.w.N.).
 
31
Holste, JA 2009, 359 (360 m.w.N.).
 
32
Reichsjustizminister Thierack, zitiert nach Holste, JA 2009, 359 (360 m.w.N.).
 
33
Reichsjustizminister Thierack, zitiert nach Holste, JA 2009, 359 (360 m.w.N.).
 
34
Ernst-Rudolf Huber, zitiert nach Holste, JA 2009, 359 (360 m.w.N.).
 
35
Holste, JA 2009, 359 (360).
 
36
Holste, JA 2009, 359 (360).
 
37
Holste, JA 2009, 359 (361).
 
38
Vgl. Holste, JA 2009, 359 (361 m.w.N.).
 
39
Holste, JA 2009, 359 (361 f.).
 
40
Holste, JA 2009, 359 (362); RGZ 150, 193 (199).
 
41
Zitiert nach Holste, JA 2009, 359 (362 m.w.N.).
 
42
Vgl. Holste, JA 2009, 359 (362 m.w.N.).
 
43
Holste, JA 2009, 359 (364 m.w.N.).
 
44
Vgl. RG, DR 1943, 53 (54).
 
45
Vgl. Holste, JA 2009, 359 (365 m.w.N.).
 
46
Vgl. Holste, JA 2009, 359 (365).
 
47
Holste, JA 2009, 359 m.w.N.
 
48
Holste, JA 2009, 359.
 
49
Holste, JA 2009, 359 m.w.N.
 
50
Holste, JA 2009, 359 m.w.N.
 
51
Vgl. Holste, JA 2009, 359.
 
52
Guy Beaucamp, Warum die DDR kein Rechtsstaat war, JA 2015, 725 f. m.w.N.
 
53
Vgl. etwa BVerfGE 2, 1 (12 f.).
 
54
Budde, VR 2010, 123 ff.
 
55
Budde, VR 2010, 123 (124).
 
56
Zu den grundrechtlichen Vorgaben Florian Becker, Grundrechtliche Grenzen staatlicher Überwachung zur Gefahrenabwehr, NVwZ 2015, 1335 ff.; s. auch Kutscha, NVwZ 2003, 1296 ff.
 
57
Dazu Markus Thiel, „Und bedenke das Ende“ – zur Bedeutung von Gesetzesfolgenabschätzung und -evaluation bei der Sicherheitsgesetzgebung, V&M 2019, 224 ff.
 
58
Kritisch etwa auch Benjamin Derin/Sebastian J. Golla, Der Staat als Manipulant und Saboteur der IT-Sicherheit?, NJW 2019, 1111 ff.
 
59
Vgl. hierzu z. B. Bernd Josef Fehn, Überblick über das Steuerstrafverfahren (Zoll), in: Paul Wamers/Bernd Josef Fehn, Handbuch Zollfahndung, 2006, Teil B Rz. 8, S. 135 f.
 
60
Vgl. z. B. Heide Schmidt und Helene Partik-Pablé, Ist Österreich auf dem Weg zum Polizeistaat? Österreichisches Jahrbuch für Politik 1998, S. 571 ff.
 
61
Schmidt, Ist Österreich auf dem Weg zum Polizeistaat? Österreichisches Jahrbuch für Politik 1998, S. 571.
 
62
Schmidt, Ist Österreich auf dem Weg zum Polizeistaat? Österreichisches Jahrbuch für Politik 1998, S. 572.
 
63
Partik-Pablé, Ist Österreich auf dem Weg zum Polizeistaat? Österreichisches Jahrbuch für Politik 1998, S. 585.
 
64
Partik-Pablé, Ist Österreich auf dem Weg zum Polizeistaat? Österreichisches Jahrbuch für Politik 1998, S. 588.
 
65
BVerfGE 120, 274 (319) – Online-Durchsuchung; Becker, NVwZ 2015, 1335 ff.; vgl. auch Arian Nazari-Khanachayi, Sicherheit vs. Freiheit – der moderne Rechtsstaat vor neuen Herausforderungen, JA 2010, 761 ff.; Josef Isensee, Das Grundrecht auf Sicherheit, 1983, S. 17.
 
66
Becker, NVwZ 2015, 1335.
 
67
Dirk Uwer, George Orwells „1984“ – Antiutopie und Totalitarismuswarnung zwischen 1949 und 2009, NJW 2009, 723 (725).
 
68
Ruth Leuze, Orwell „1984“ – Utopie oder reale Gefahr? DVBl. 1984, 1 ff.; Uwer, NJW 2009, 723 ff.
 
69
Vgl. die weltweiten, vor allem religiös motivierten und Europa nicht aussparenden Attentate seit dem 11. September 2001.
 
70
So z. B. Waffenhandel, Betäubungsmittelhandel, Falschgelddelikte, Geldwäsche, Bildung terroristischer Vereinigungen.
 
71
Thiel, GSZ 2019, 1 ff.
 
72
ABl 2016 L 119/1, 2016 L 314/72 und 2018 L 127/2 (Verordnung [EU] 2016/679 mit Berichtigungen); ABl 2016 L 119/89 (Richtlinie [EU] 2016/680).
 
73
BVerfGE 141, 220 ff. – BKA-Gesetz.
 
74
Thiel, GSZ 2019, 1 (2).
 
75
Ob die Einführung dieses Begriffs in das Polizeirecht tatsächlich überflüssig ist (Pieroth, GSZ 2018, 133 [135]) oder zu Begriffsverwirrungen führt (ders., S. 138), ist angesichts der Bedrohungslage (vgl. dazu Stefan Goertz, Terrorismusabwehr – Zur aktuellen Bedrohung durch den islamischen Terrorismus in Deutschland und Europa, 2018) mehr als fraglich (zur Strafbarkeit islamistischer Propaganda vgl. Tobias Engelstätter/Christina Maslow, Islamistische Propaganda: Strafbarkeit de lege lata – Handlungsimpulse de lege ferenda, GSZ 2018, 138 ff.). Die Erweiterung der Möglichkeiten der Videoüberwachung in Nordrhein-Westfalen wird auch von Kritikern als unproblematisch angesehen (Pieroth, GSZ 2018, 133 (137)). Zur sog. Intelligenten Videoüberwachung s. Thomas Petri, Biometrie in der polizeilichen Ermittlungsarbeit am Beispiel der automatisierten Gesichtserkennung, GSZ 2018, 144 (147).
 
76
Hierzu eingehend Markus Möstl, Polizeibefugnisse bei drohender Gefahr, BayVBl. 2018, 156 ff.
 
77
Thiel, GSZ 2019, 1 (2).
 
78
Thiel, GSZ 2019, 1 (2) vgl. auch dens., NWVBl. 2018, 50 ff.
 
79
So schon Leuze, DVBl. 1984, 8 1 (4).
 
80
Leuze, DVBl. 1984, 1 (5). Deren Flexibilität wird von Nazari-Khanachayi, JA 2010, 761 (765), hervorgehoben.
 
81
Becker, NVwZ 2015, 1335 (1340).
 
82
Martin Kutscha, Rechtsschutzdefizite bei Grundrechtseingriffen von Sicherheitsbehörden, NVwZ 2003, 1296 (1300).
 
83
Thiel, GSZ 2019, 1 (8); zum Aspekt der Gesetzesfolgenabschätzung vgl. dens., V&M 2019, 224 ff.
 
84
BVerfGE 65, 1 (41 ff.).
 
85
BVerfGE 120, 274 (314 f.) – Online-Durchsuchung; Nazari-Khanachayi, JA 2010, 761 (763).
 
86
Uwer, NJW 2009, 723 (726).
 
87
Strafrechtliche (Fehl-)Entwicklungen zeigt Bernd Schünemann, Europäischer Sicherheitsstaat = Europäischer Polizeistaat? ZIS 2007, 528 ff., auf.
 
88
Thiel, GSZ 2019, 1 (8 f.).
 
89
Pieroth, GSZ 2018, 133.
 
90
Vgl. Franz Solms-Laubach, Das Ende der Sicherheit – Warum die Polizei uns nicht mehr schützen kann, 2014, S. 20 et passim.
 
91
Rückgang von Anzeigen, Personalmangel bei den Verfolgungsbehörden, Bildung von Verfolgungsschwerpunkten einzelner Deliktsbereiche u. a. Vgl. auch Thiel, GSZ 2019, 1 (9).
 
92
Vgl. Thiel, GSZ 2019, 1 (9).
 
93
Vgl. Thiel, GSZ 2019, 1 (9).
 
94
Vgl. Thiel, GSZ 2019, 1 (9).
 
95
Hier will Matthias Lachenmann, Das Ende des Rechtsstaates aufgrund der digitalen Überwachung durch die Geheimdienste?, DÖV 2016, 501 (511), eine Erosion des Rechtsstaates erkannt haben.
 
96
Zur verdeckten Informationsgewinnung durch die Zollfahndung und Finanzkontrolle Schwarzarbeit vgl. Bernd Josef Fehn, Das Zollfahndungsdienstgesetz, Kriminalistik 2004, 110 ff.; dens., Präventive Observationen, Bildaufnahmen und Bildaufzeichnungen durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit?, Kriminalistik 2006, 475 ff.; dens., Die Verfassungswidrigkeit der Präventivüberwachung nach §§ 39 ff. AWG (BVerfG vom 3. März 2004), Kriminalistik 2004, 252 ff. (Teil 1) und Kriminalistik 2004, 329 ff. (Teil 2).
 
97
Eingehend Thiel, in: Schwier (Hrsg.), Polizeirecht im Wandel, 2019, S. 259 ff.
 
98
Vgl. Ronen Steinke, Wie gewalttätig ist die Polizei?, SZ v. 17.12.2018; derzeit wird an der Ruhr-Universität Bochum unter Leitung von Tobias Singelnstein eine umfangreiche Studie zu illegaler Polizeigewalt durchgeführt; s. den Zwischenbericht zum Forschungsprojekt: Laila Abdul-Rahmamn/Hannah Espín Grau/Tobias Singelnstein, Polizeiliche Gewaltanwendungen aus Sicht der Betroffenen, 17. September 2019. – Zur Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und -beamte und die Maßnahmen zur Eigensicherung Markus Thiel, Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten und Präventivmaßnahmen zur Eigensicherung – zu einem vernachlässigten Blickwinkel auf Konflikte zwischen Polizei und Bevölkerung, KriPoZ 2019, 301 ff.; s. auch Rüdiger Holecek, Gewalt gegen Polizei gefährdet Stabilität des Rechtsstaates, Die Polizei 2019, 305 ff.
 
99
So Marie Bröckling, Ab Sommer in Bayern: Das härteste Polizeigesetz seit 1945, netzpolitik.org v. 24.3.2018, zum Bayerischen PAG; Stellungnahme der Strafverteidiger Vereinigung NRW e. V. zum „Sicherheitspaket I“: Polizei werde mit „Überwachungsbefugnissen und präventiven Befugnissen“ ausgestattet, die sonst nur Geheimdienste oder Polizeibehörden in totalitären Staaten haben“.
 
Metadaten
Titel
Polizeistaat und Überwachungsrepublik? – Auf welchem Weg befindet sich das Polizeirecht? Ist die Polizeiethik in Gefahr?
verfasst von
Markus Thiel
Bernd Josef Fehn
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-32625-8_9

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