1983 | OriginalPaper | Buchkapitel
Publizistik und Literatur im frühen 18. Jahrhundert
verfasst von : Jörg Steitz
Erschienen in: Einführung in die deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Diese moralpädagogischen, in kleinen Wochenheften erscheinenden „Zeitungen” sind ein erstes Anzeichen, daß sich das gehobene Bürgertum insgesamt von der Wiederholungslektüre (vgl. Einleitung) abzuwenden beginnt. Sie entstehen in Deutschland ab 1720. Zur Entwicklung der politischen Presse, die sich damals in Deutschland noch auf der Vorstufe von Handelsnachrichten und staatlichen Intelligenzblättern befindet, tragen sie kaum etwas bei; denn sie besitzen keine zeitgeschichtliche Aktualität. Daß es sich um ein Übergangsstadium zwischen der Wiederholungs- und der Zeitungslektüre handelt, ist daraus zu ersehen, daß sie alle nach einen festen, von dem englischen Spectator vorgegebenen, Schema geschrieben sind, das bis in die 70er Jahre bloß thematisch variiert wird. — Die Moralischen Wochenschriften sind eine zeitspezifische, für das Selbs-verständnis des deutschen Bürgertums bezeichnende Form der Publizistik. Sie sind der Versuch einer ersten Konzeption der bürgerlichen Allgemeinbildung.