2002 | OriginalPaper | Buchkapitel
Responsivität
verfasst von : Frank Brettschneider
Erschienen in: Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Von Responsivität (R.) der politischen → Elite kann gesprochen werden, wenn sich deren Handeln im Einklang mit den Wünschen der Bevölkerung befindet. In modernen Theorien der repräsentativen → Demokratie hat sich R. als Standard zur Beurteilung des Demokratiegehaltes eines politischen Systems etabliert. In den direkt-demokratischen antiken Stadt-Staaten regierte sich der Demos durch unmittelbare Teilhabe an der Politik selbst, die Ekklesia stellte die zentrale politische Institution dar, die Freiheit der Rede in den Versammlungen das zentrale politische Recht. Als demokratischer Standard läßt sich die größtmögliche Übereinstimmung zwischen Regierenden und Regierten ansehen. In demokratischen National-Staaten der Neuzeit hingegen regiert sich der Demos durch von ihm gewählte Repräsentanten. Das Parlament (→ Parlamentarismus) ist die zentrale politische Institution, die Freiheit des Wählens in periodischen Wahlen das zentrale politische Recht. Dementsprechend kann die größtmögliche Steuerung der Regierenden durch die Regierten als demokratischer Standard angesehen werden (Fuchs 1998). An die Stelle des „government by the people“tritt „government for the people“, d.h. Regie-rung in Übereinstimmung mit den Präferenzen der Regierten (Lijphart 1984).