2016 | OriginalPaper | Buchkapitel
Resümee
verfasst von : Dirk Dalichau
Erschienen in: Rationalisierung im Konsum
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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De Certeau (1988) spricht von der Kunst des Handelns. Betrachtet man den Konsumbereich scheinen sich in genau dieser Kunst neue Formen zu etablieren. Es ist, wie gezeigt wurde, nicht alleine die Filialisierung des Konsums, die zu den neuen Kunstformen des Handelns führt - zumindest nicht unmittelbar. Filialisierung steht für rationalisierte Konsumformen und wurde auch in dieser Arbeit eingangs in den Bezug zur Rationalisierung gestellt. Es ist eine Rationalisierung, die zumindest aus Perspektive des homo oeconomicus für die Konzerne hinter den Filialgeschäften zielführend sein mag. Zwar kann auch dies sicherlich angezweifelt werden, doch soll die Frage nach Sinn und Zweck der Rationalität im Handeln der Filialkonzerne hier außen vor bleiben. Entscheidender ist für diese Arbeit, wie sich die Folgen der Filialisierung auf das Einkaufshandeln auswirken. Inwiefern unterscheidet sich die Kunst des Handelns denn nun zwischen filialisierten und nicht-filialisierten Geschäften? Es wurde deutlich, dass sich das Einkaufshandeln vor allem dann unterscheidet, wenn ein Geschäft über größere Ladenflächen verfügt oder alles in Selbstbedienung stattfindet - im Vergleich zum kleinen, bedienten Geschäft. Die althergebrachten Einkaufspraktiken, vielleicht lässt sich auch von Kulturtechniken sprechen, die ein Einkauf im Krämerladen um die Ecke oder am Marktstand erforderten, geraten in Vergessenheit. Wenn wir Tomaten und Äpfel selbst aus den Kisten nehmen, in Plastikbeutel verpacken und darauf bedacht sind, die Nummer nicht zu vergessen, die wir in die bereitgestellte Waage eintippen müssen, wenn wir das Obst und Gemüse selbst abwiegen, dann ist da kein Ort mehr für Interaktion. Zumindest nicht für eine Mensch-zu-Mensch Interaktion, eher für Mensch-Technik-Interaktionen im Sinne der Akteur-Netzwerk-Theorie (Latour 2010).