2000 | OriginalPaper | Buchkapitel
Rezeption von Informationen unterschiedlicher politischer Richtungen
verfasst von : Rüdiger Schmitt-Beck
Erschienen in: Politische Kommunikation und Wählerverhalten
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Folgt man bei der Untersuchung politischer Einflüsse der interpersonalen Kommunikation und der Massenkommunikation den Überlegungen des RAS-Modells, so erscheint es angezeigt, Informationsquellen, deren Überzeugungsbotschaften verschiedene politische Richtungen begünstigen, analytisch möglichst weitgehend voneinander zu trennen. Dem RAS-Modell zufolge werden politische Einflüsse von Informationsquellen nämlich nur oder zumindest besser erkennbar, wenn Informationsflüsse isoliert werden, die mehr oder weniger ausgeprägt eine der Seiten im politischen Wettbewerb bevorzugen (siehe Abschnitt 4.2). Sowohl im Hinblick auf die Teilhabe von Wählern an politischen Diskussionen mit den Mitgliedern ihrer Primärumwelten als auch hinsichtlich ihrer Rezeption von Medienbotschaften wurde diesem Gesichtspunkt in vielen früheren Untersuchungen zu wenig Rechnung getragen. Wird diese Maxime nicht befolgt, so werden die empirisch gefundenen Zusammenhänge mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht sehr eindrucksvoll ausfallen, selbst wenn sich dahinter Einflüsse in substantiellen Größenordnungen verbergen. Diese bleiben dem analytischen Blick jedoch verborgen, weil sie in gegensätzliche Richtungen wirken und sich per saldo wechselseitig aufheben. In der vorliegenden Studie soll deswegen, soweit dies möglich ist, zwischen Quellen unterschiedlicher politischer Ausrichtung unterschieden werden.