RHIA-Unterricht: Psychische Belastungen erfassen und reduzieren

Wie auch im vorangegangenen Beitrag von Oesterreich kritisiert wurde, beschränkt sich die Lehrerbelastungs- und -gesundheitsforschung methodisch weitgehend auf Selbstauskünfte in der Form von Fragebogen. So wird von führenden Burnout-Forschenden wie Maslach (Maslach & Leiter, 1999) gefordert, verstärkt alternative Erhebungsmethoden zu entwickeln und einzusetzen, insbesondere für Unterrichtsbeobachtungen. Im vorliegenden Beitrag soll verdeutlicht werden, welche methodischen Möglichkeiten eine arbeitspsychologische Herangehensweise für die Untersuchung der Unterrichtstätigkeit von Lehrkräften bietet. Das handlungstheoretisch fundierte Arbeitsanalyseverfahren RHIA-Unterricht ist ein Instrument zur Ermittlung von psychischen Belastungen, die auf die unterrichtende Lehrkraft einwirken und sich negativ auf deren Befinden auswirken. Einsatzmöglichkeiten von RHIA-Unterricht in der praktischen Anwendung in Schulentwicklungsprojekten werden beschrieben. Erläuterungen zur Qualität des Verfahrens, insb. Angaben zur Reliabilität und Validität finden sich in Krause (2002, 2003c, 2004a).