Reinhard Mohn (1921-2009) hat die Bertelsmann-Stiftung ins Leben gerufen, lange, nachdem er das mittelständische Unternehmen zu einem der größten Medienkonzerne der Welt entwickelt hatte. "Die Ablehnung eines Risikos ist für ein Unternehmen das größte Risiko", soll er einmal gesagt haben.
Doch was heißt das für Manager? Zunächst einmal nichts anderes, als dass sie Risiken nicht aus dem dem Weg gehen können und sie sich diesen stellen müssen. Und noch mehr: Unternehmen sollten ihren Risikoappetit definieren.
Zehn Schritte für erfolgreiches Risikomanagement
Dafür muss lediglich folgende Frage beantwortet werden: "Wie viel Risiko ist ein Unternehmen bereit, bewusst einzugehen, damit es eine angemessene oder anzustrebende Rendite erzielen kann?", schreiben Stefan Hunziker und Jens O. Meissner über erfolgreiches Risikomanagement. Die Springer-Autoren haben dafür zehn Schritte definiert:
- Der Risikobegriff muss bestimmt werden, damit alle Stakeholder ein einheitliches Risiko-Verständnis haben.
- Um Grundsätzliches festzulegen, bedient man sich eines Strategiepapiers, der Risikopolitik.
- Grundvoraussetzung für das Funktionieren jedes Risikomanagement-Systems ist die Risikokultur. Sie ist das das Muster gemeinsamer Grundannahmen und -einstellungen.
- Risikoappetit definiert, wie viel Risiko ein Unternehmen eingehen will.
- Die Organisation des Risikomanagements sollte als fünfter Schritt umgesetzt werden.
- Die einzelnen Riskokategorien stehen gleichberechtigt nebeneinander.
- Risikolandkarten (Risk Maps) können bei der Risikobewertung helfen.
- Als Schritt acht sollten alle Risiken quantitativ bewertet werden, auch die strategischen.
- Unternehmen kommen zu besseren Entscheidungen dank Risikomanagement. Es sollte daher in die Entscheidungspraxis eingebunden werden.
- Ein Risikomanagement-Reifegradmodell hilft bei der Überprüfung des Status quo.