Nach der einführenden Klärung zum Begriff Mediation wird der Frage nachgegangen, wo (und eben auch: wo nicht) Mediation und Scheitern in Zusammenhang gebracht werden.
Das Scheitern (in) der Mediation wird zuerst mit einem eher mikrosoziologischen Fokus betrachtet. Hier geht es um Determinanten für Scheitern in der einzelnen Mediation. Scheitern durch das Handeln des Mediators vor, während und nach der Mediation: Pfusch, Fehlverhalten, übersehene Kontraindikationen. Es geht hier insbesondere um die Frage des professionellen Handelns zum Verhindern von Scheitern. Auch Medianden können zum Scheitern der Mediation beitragen, manchmal ist das sogar ihr Ziel. Bereits in der Begriffsdefinition von Mediation ist Gelingen und Scheitern vorbestimmt: Wenn es zu keiner Abschlussvereinbarung kommt, ist die Mediation dann gescheitert?
In der zweiten Hälfte wird dann aus eher makrosoziologischer Sicht das mögliche Scheitern der Mediation auf dem Weg zur Profession behandelt. Mediation als Dienstleistung auf einem Markt von Anbietern und Nachfragern sollte im Sinne eines wirksamen Verbraucherschutzes berufsförmig ausgeführt werden. Woher aber soll die Klarheit über professionelles Mediatorenhandeln kommen ohne eine Profession? Die noch junge Profession Mediation hat es schwer, sich gegen den Trend einer allgemeinen Deprofessionalisierung als neuer Beruf zu behaupten. Beispiele anderer Professionen zeigen, wie Professionalisierung auch scheitern kann. Das Kräftespiel der um Marktanteile ringenden (mehr oder weniger etablierten) Berufe, die sich mit Konfliktlösung befassen, wird das Gelingen oder Scheitern der Berufswerdung von Mediation entscheidend mit bestimmen. Welche Rolle dabei die Mediationsfachverbände spielen und wie diese zum Gelingen beitragen könnten, wird an einem aktuellen Beispiel dargestellt.
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