Schöpft die PKV den Rahm ab? Eine spieltheoretische Analyse der Effekte der PKV auf die Medikamentenqualität

Die Aufgabe der deutschen Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) besteht insbesondere in der Sicherung einer qualitativ hochstehenden Versorgung der Versicherten. Mit Hilfe eines spieltheoretischen Ansatzes kann gezeigt werden, dass es durch die momentan bestehende Preisdiskriminierung zwischen der GKV und der privaten Krankenversicherung (PKV) tendenziell zu einer höheren Qualität innovativer Arzneimittel kommt als dies bei Existenz einer Bürgerversicherung der Fall wäre. Zusätzlich ist im Bereich der innovativen Arzneimittel infolge einer Bürgerversicherung von steigenden Arzneimittelpreisen für die Versicherten der GKV auszugehen. Die vorausgehende Analyse lässt auch Schlussfolgerungen für die Wirkung der Einführung des Arzneimittelneuordnungsgesetzes (AMNOG) zu. Die hierdurch resultierende eingeschränkte Möglichkeit zur Preisdiskriminierung infolge der Einbeziehung der PKV in die Preisverhandlungen führt zu einer sinkenden Arzneimittelqualität innovativer Präparate. Zusammenfassend kann daher konstatiert werden, dass die Existenz der PKV – zumindest im Bereich innovativer Arzneimittel – nicht zu einem ungünstigen „cream skimming“ führt, sondern gesamtgesellschaftlich vorteilhafte Effekte auf die Arzneimittelpreise und die Versorgungsqualität generiert.