Der Engineering-Dienstleister IAV hat in Berlin einen neuen Prüfstand in Betrieb genommen. Nach eigenen Angaben sei das Unternehmen der einzige Engineering-Dienstleister, der seinen Kunden diese Testbedingungen anbieten kann. Insgesamt investierte das Unternehmen 13 Millionen Euro in die Prüfeinrichtung.
Fahrzeuge müssen heute auch auf großen Höhen zuverlässig funktionieren. Das hat Auswirkungen auf die Fahrzeughersteller: Sie müssen ihre neuen Modelle schon während der Entwicklung unter diesen Extrembedingungen testen. Fahrten in die Alpen, die Rocky Mountains, die Anden oder den Himalaya sind aber mit immensem Aufwand und hohen Kosten verbunden. Gefragt seien darum Versuche auf Prüfständen, die einen großen Teil dieser Testfahrten in realer Umgebung überflüssig machen.
Ergebnisse unter Extrembedingungen
Die neue Höhenklimarolle liefere reproduzierbare Ergebnisse unter Extrembedingungen. Damit seien weniger Testfahrten im Hochgebirge nötig. "Extreme Klimabedingungen sind eine große Herausforderung für jedes Fahrzeug. Mit der Höhenklimarolle können wir diese Bedingungen problemlos ganzjährig simulieren. Unsere Kunden profitieren von mehr Sicherheit zu einem frühen Zeitpunkt im Entwicklungsprozess bei gleichzeitig kürzeren Entwicklungszyklen und geringeren Kosten", sagt Kurt Blumenröder, Sprecher der IAV-Geschäftsführung. Ziel von IAV sei es, zwischen 80 und 90 Prozent der realen Versuchsfahrten in Zukunft überflüssig zu machen.
Das Herz der Höhenklimarolle ist eine quaderförmige Druckkammer aus speziellem Stahlbeton, in der Höhen von bis zu 5.300 Metern über Normalnull simuliert und dabei Temperaturen zwischen minus 30 Grad Celsius und plus 40 Grad Celsius erzeugt werden können – also sowohl die Kombination hoch und kalt wie im Himalaya als auch hoch und heiß wie auf dem Kilimandscharo.