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08.10.2021 | Social Media | Infografik | Online-Artikel

Funkstille bei Facebook beschert Verluste bei Werbeeinnahmen

verfasst von: Oona Oltmanns

2:30 Min. Lesedauer

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Über sechs Stunden lang waren Facebook, Instagram und Whatsapp im Netz nicht abrufbar. Inzwischen sind die Dienste zwar wieder nutzbar, doch den Usern hat der Ausfall einen Kommunikationsgau und Facebook finanzielle Verluste beschert.  

Der Ausfall der Social-Media-Plattformen im Facebook-Konzern hat im virtuellen Raum zu Chaos geführt. So wurden aufgrund der Panne zum Beispiel

  • 54 Millionen Facebook-Nachrichten nicht versendet;
  • 125 Millionen Instagram Stories nicht hochgeladen; 
  • 25 Milliarden Whatsapp-Nachrichten nicht weitergeleitet;
  • 3,75 Milliarden Minuten weniger über Whatsapp telefoniert und
  • 3,6 Milliarden Minuten für etwas anderes als Instagram genutzt,

wie die Berliner ABCD Agency herausgefunden hat. Die Zahlen basieren auf Daten über die tägliche Nutzung von Facebook, Instagram und Whatsapp und wurden für einen Zeitraum von sechs Stunden kalkuliert. 

Laut Facebook wurde der Zwischenfall nicht durch einen Hackerangriff verursacht, da kein Datendiebstahl festgestellt werden konnte. Zudem äußerten sich zwei IT-Sicherheitsexperten von Facebook gegenüber der US-Zeitung "New York Times", dass ein Hackerangriff unwahrscheinlich sei, da die Technologie hinter den einzelnen Social-Media Plattformen zu unterschiedlich sei, um diese gleichzeitig ausschalten zu können. Ursache des Ausfalls war vielmehr die Neukonfiguration der Router, welche den Datenverkehr zwischen den Rechenzentren herstellen, erklärt Facebook. Dessen Server waren also die ganze Zeit vorhanden, nur "das Internet weiß nicht mehr, wo sie zu finden sind", beschrieb es Johannes Ullrich, Forschungsdirektor am Cybersicherheitsinstitut SANS.

Twitter profitierte von Facebook-Kollaps

Für Facebook könnte der Diensteausfall der Social-Media-Plattformen vor allem ein Werbe-Disaster gewesen sein. Denn laut Dr. Erwin Lammenett, Springer Autor des Kapitels "Facebook und Instagram" in Buch "Praxiswissen Onlinemarketing" erwirtschaftete das Netzwerk allein im Jahr 2017 eine Summe von 70 Milliarden Euro durch Werbung. Für 2020 schätzte die Organisation der Mediaagenturen e.V. (OMG) den Umsatz auf rund 1,2 Milliarden Euro. Das Branchenunternehmen Standard Media Index hat errechnet, dass Facebook allein in den Vereinigten Staaten rund 545.000 Dollar pro Stunde an Werbeverlusten aufgrund der aktuellen Panne hinnehmen musste. (Quelle: www.onlinehaendler-news.de/). Werbekunden dürften also nicht sehr erfreut gewesen sein über den stundenlangen Shutdown im Netz. Für Mark Zuckerberg, CEO von Facebook, bedeutete der Total-Ausfall laut dem US-Nachrichtensender Bloomberg einen finanziellen Verlust von sieben Milliarden US-Dollar Börsenwert. 

Grund zur Freude hatte jedoch das soziale Netzwerk Twitter, denn viele Nutzer verwendeten während des Facebook-Ausfalls diese Social-Media-Plattform als Alternative. So verbreiteten sich auf dem Facebook-Konkurrenten die Toptrends #facebookdown und #whatsappdown am Abend des Vorfalls wie ein Lauffeuer. Die Größenunterschiede zwischen Facebook und Twitter zitiert Springer-Autor Lammenett im Kapitel 14, Seite 419 mit Verweis auf das Handelsblatt allerdings eindrücklich: "Facebook strotzt vor Kraft, und zeigt auch beim Wachstum der Nutzer keine Schwäche. Während der Kurznachrichtendienst Twitter in diesem Bereich gerade erst anämische Wachstumszahlen verkünden musste und von der Börse schwer abgestraft wurde, sind mittlerweile 1,7 Milliarden Menschen jeden Monat auf Facebook aktiv."

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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

Facebook und Instagram

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Quelle:
Praxiswissen Online-Marketing

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