Die niederländische Firma Lightyear hat die Serienversion seines Langstrecken-Solarautos vorgestellt. Der Lightyear 0 geht im Herbst 2022 bei Valmet in Produktion.
Lightyear 0
Lightyear
Die Karosserie des Solarautos Lightyear 0 (vorher: Lightyear One) verfügt über einen Luftwiderstandsbeiwert von weniger als 0,19. Zwei Kameras ersetzen die Seitenspiegel. Dach und Motorhaube des Elektroautos bilden eine 5 qm2 große Glasfläche mit patentierten, doppelt gekrümmten Solarzellen. Die Solarpanels sollen je nach Standort eine zusätzliche Reichweite von bis zu 70 km pro Tag generieren können, das Sicherheitsglas soll zudem extrem stark sein.
Der Lightyear 0 ist 5.083 mm lang, 1.972 mm breit und 1.445 mm hoch. Der Fünftürer bietet fünf Sitzplätze sowie ein Kofferraumvolumen von 640 l. Das Armaturenbrett verfügt über einen 10,1" großen Touchscreen für das OTA-updatefähige Infotainmentsystem. Der Innenraum bietet Recaro-Sitze vorne und besteht vollständig aus veganen Materialien wie etwa Mikrofaser-Wildledersitze und Details aus Rattanpalmen.
Lightyear 0 startet 2022
Angetrieben wird das nur 1.575 kg schwere Solarauto von vier Radnabenmotoren. Die Maximalleistung liegt bei 130 kW (170 PS), das maximale Drehmoment bei bis zu 1.720 Nm. Der Sprint von null auf 100 km/h soll etwa 10 s dauern, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 160 km/h begrenzt. Der Energieverbrauch beträgt bei einer Geschwindigkeit von 110 km/h 10,5 kWh auf 100 km. Mit einer 60-kWh-Batterie soll der Lightyear 0 eine Reichweite von 625 km nach WLTP bieten. Schnellladung per CSS ermöglicht rund 520 km Reichweite in einer Stunde, an einer 230-V-Steckdose sollen pro Nacht bis zu 400 km Reichweite geladen werden können.
Die ersten 100 Fahrzeuge sind bereits reserviert, maximal sollen 946 Lightyear-0-Modelle zu einem Preis von jeweils 250.000 € produziert werden. Das Nachfolgemodell soll ab 2024 dann in einer Großserienproduktion zu einem Einstiegspreis von 30.000 € konzipiert werden. Die Firma Lightyear wurde 2016 von Absolventen des "Solar Team Eindhoven" gegründet. 2013, 2015 und 2017 hatten sie mit ihrem Solarfahrzeug die "Bridgestone World Solar Challenge" gewonnen.
