Die Audi Stiftung für Umwelt hat mit der TU Berlin Filter für den Straßenablauf entwickelt, um die Verschmutzung durch Reifenabrieb zu reduzieren. Erste Praxis- und Labortests des Projektes Urbanfilter fallen positiv aus.
Mögliche Modulkombinationen des Urbanfilters
Audi
Zusammen mit dem Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft der TU Berlin hat die Audi Stiftung für Umwelt ein neuartiges Filterkonzept für Straßenabläufe entwickelt. Es soll verhindern, dass die geschätzt 110.000 t Mikroplastik, die jährlich auf Deutschlands Straßen durch Reifen- und Fahrbahnabrieb entstehen, in die Kanalisation und somit in die Umwelt gelangen. Die im Projekt Urbanfilter entwickelten Sedimentfilter sind in die drei Zonen Straße, Schacht und Ablauf unterteilt und bestehen aus neun Modulen. Erste Tests im Labor der TU Berlin zeigten, dass die Filter "echten" Straßenkehricht, Zigarettenfilter, Mikroplastik in Form von Kunststoffgranulaten bis zu drei Millimeter Größe, Bonbonpapier oder auch Deckel von Coffee-to-go-Bechern dauerhaft zurückhalten können.
Schwierigkeiten bereitet noch die Feinfiltration des Reifenmehls. "Tests mit Reifenmehl von 20 bis 1.000 Mikrometer (µm) Größe und leichtem bis mittlerem Regen hat das System bestanden", so Daniel Venghaus, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft an der TU Berlin. Die Filterleistung bei starkem Regen muss noch verbessert werden. Zudem seien noch Praxistests mit echtem Reifenabrieb vonnöten. So ist seit mehr als einem Monat einer der Filter in einer vielbefahrenen Straße in Berlin erfolgreich im Einsatz. Mithilfe intelligenter Vernetzung soll das System bis zu einem Jahr wartungsfrei arbeiten können, indem es Termine der Straßenreinigung, das Verkehrsaufkommen auf der jeweiligen Straße, Stoßzeiten sowie die Wettervorhersage zu einer Reinigungs-Vorhersage verknüpft.