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24.05.2013 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Zuwanderer als HR-Instrument im Management

verfasst von: Eva-Susanne Krah

3 Min. Lesedauer

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Die zunehmende globale Zuwanderung von qualifizierten Führungskräften ist ein Kernfaktior für frisches Know-How in Unternehmen. Warum es auch zum Management-Instrument wird.

Der neue jährliche Aon Hewitt People Risk Index bringt es auf den Punkt: Er belegt, welchen Risiken Unternehmen an 195 weltweiten Standorten bei Recruiting, Beschäftigung und Neueinsatz von Mitarbeitern gegenüberstehen. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf das "frische" MA-Potenzial in den Unternehmen internationaler Standorte ziehen. In Deutschland sind diese Risiken seit der letzten Erhebung im Jahr 2012 deutlich gesunken. Grund dafür ist die steigende Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte, die unter anderem die Verfügbarkeit von Fachkräften festigt und zudem Hürden in den Human Ressources-Abteilungen mindert, genügend qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Das wirkt sich wiederum positiv auf die dynamische Weiterentwicklung von Führungsqualität und -kompetenzen in deutschen Unternehmen aus. Nicht zuletzt zeigt auch die jüngste Arbeitsmarkt-Initiative zwischen Spanien und Deutschland, nach der 5 000 Fachkräfte nach Deutschland zuwandern dürfen, welches Instrumentarium künftig für das HR-Management von Unternehmen eine zunehmende Rolle spielen dürfte.

Der "Global-City-Faktor"

„Differentiatoren sind vor allem die staatliche Unterstützung, Anstellungspraktiken und die Entwicklung der Fähigkeiten der potenziellen Arbeitnehmer" erläutert Dr. Wolf-Bertram von Bismarck, Leiter des Bereichs Talent in EMEA bei Aon Hewitt, zum Index, denn: „Diese Punkte haben die größte Auswirkung auf die Verfügbarkeit von Talenten und Fachkräften an einem Standort.“ Weitere Aspekte sind der eher geringe Anteil an Hochschulabsolventen, der sich negativ auf das Ranking auswirke. Die hohe Qualität des deutschen Ausbildungsmodells, das zu den besten Europas gehört, macht dies nach Angaben von Aon Hewitt allerdings wieder wett. Welche Funktion die Steuerung von Human Resources und Know-How im Rahmen von Zuwanderungsinitiativen haben kann, zeigt die Buchautorin Heike Pethe am Beispiel der IT-Fachkräfte-Migration in ihren Überlegungen zur "Internationalen Migration hoch qualifizierter Arbeitskräfte".

Für Pethe stellt sich die arbeitspolitisch bekannte "Greencard" soziologisch gesehen für ausländische (IT)-Fachkräfte auch als Mittel zur Offnung des Arbeitsmarktes fur hochqualifizierte Drittstaatler und als Reform fur eine zukunftsfähige wissensbasierte Wirtschaft dar. Sie soll den internationalen Austausch von Wissen und Humankapital erleichtern. Sie unterstützt zudem den Wandel des Marktes zu einer Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft (Grelfenstein 2001, 17).Die Greencard habe eine Grundlage für die Migrationsbewegung in Deutschland geschaffen. Das Thema ist in Unternehmen allenthalben Programm, denn, so hat eine Studie von TNS Infratest für die Commerzbank schon vor vier Jahren ergeben: Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen (47 %) beklagt heute schon den Fachkräftemangel, jedes fünfte Unternehmen (20 %) kann seine Ausbildungsstellen heute schon nicht angemessen besetzen.

Neue Anforderungen für Manager

Kritisch betrachtet Klaus W. Withauer Aspekte und Auswirkungen des Umschwungs, die hinter der Zuwanderung hoch qualifizierter Fach- und Führungskräfte auch stecken. In seinem Buch zu "Führungskompetenz und Karriere" zieht er unter anderem den Rückschluss, dass "mit einer sich ändernden Welt in Unternehmen und anderen Institutionen der Wirtschaft und Gesellschaft mit einer sich ändernden(Führungs-)Rolle Manager auch mit zusätzlichen Anforderungen zurechtkommen müssten. Seine These zum Thema Zuwanderung als Weg aus der Demografie-Falle in Arbeitsmarkt, HR und Management: Neben flacheren Hierarchien, Internationalisierung und Globalisierung seien Unternehmen "auch bei geichbleibender Zuwanderung auf erfahrene Mitarbeiter angewiesen".

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