Ralf Ansorge, Geschäftsführer der Kommunikationsagentur Profilwerkstatt in Darmstadt.
Profilwerkstatt | Ralf Ansorge
Corporate Books eignen sich besonders, um Unternehmensgeschichte zu inszenieren. Sie werden aber zu Unrecht missachtet, so Springer-Autor und PR-Berater Ralf Ansorge im Interview.
Springer für Professionals: Viele Unternehmen setzen auf Online-Kommunikation als größtes Zugpferd in der PR. Warum brechen Sie eine Lanze für Corporate Books als Kommunikationsinstrument?
Ralf Ansorge: Online ist aus meiner Sicht nicht "das Zugpferd" der PR, es ist eine Möglichkeit. Ein Corporate Book ist eine andere Möglichkeit, seine Zielgruppe zu erreichen – und wird zu oft unterschätzt: Denn das Buch ist ein analoges Lean-Back-Medium, es wird in einer entspannten Situation zu Hause auf dem Sofa, im Bett, im Zug gelesen. Menschen nehmen sich Zeit für ein Corporate Book, sie lesen es in einer entspannten Situation und sind ganz anders aufnahmebereit – das ist eine fantastische Chance für ein Unternehmen, Botschaften über einen längeren Zeitraum zu platzieren. Da kommt Online nicht mit.
Für welche Branchen und Unternehmen eignet sich die Unternehmensgeschichte in Buchform als Medium besonders?
Ich denke, dass jede Branche und jedes Unternehmen genug Material hat, das sich lohnt, zum Buch zu werden. Worauf es einfach ankommt: Der Content muss relevant sein. Der Inhalt muss für Zielgruppen spannend sein, Fragen beantworten, Lösungen bieten. Lobhudeleien interessieren auch hier nicht.
Was sind für Sie die gelungensten Corporate Books der letzten Jahren und warum?
Das Jubiläumsbuch von OBI, das im Jahr 2010 erschienen ist, gehört auf jeden Fall dazu – ein Buch voller Überraschungen, dass die Leser (in diesem Fall vor allem die Mitarbeiter) in die Welt des Unternehmens zieht. Wirklich gelungen ist auch das Corporate Book von RWE "Sichere Energie im 21. Jahrhundert".