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12.04.2012 | Social Media | Schwerpunkt | Online-Artikel

Dossier: Blogger - schwierige Zielgruppe für die PR

verfasst von: Andrea Amerland

2:30 Min. Lesedauer

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Blogger erreichen im Web viele Nutzer. Aber wie Journalisten behandelt werden möchten sie nicht. Der Fall von Blogger Mike Frison zeigt, dass sie mitunter auf ihr Laienprivileg pochen.

Mike Frison wusste nicht, wie ihm geschah als er eine Abmahnung erhielt, weil er einen bestimmten Zeitungsartikel auf seinem Nürburgring-Portal eingebunden hatte. "Ich musste den Text selbst erst mal suchen", erinnert er sich im Gespräch mit Spiegel online. Es handelte sich um einen Zeitungsartikel, gegen den ein Nürburgring-Manager, der in dem Artikel kritisch bewertet wurde, eine einstweilige Verfügung erwirkt hatte. Gegen die Zeitung wohlgemerkt, weil der Zeitungstext falsche Tatsachenbehauptungen enthielte. Frison entfernte den Artikel und sollte dennoch eine Unterlassungserklärung abgeben. Nun will er sein Recht, als Laie behandelt zu werden, vor dem Bundesverfassungsgericht durchsetzen.

Unterschiede zwischen Bloggern und Journalisten

Wo liegen die Grenzen zwischen Bloggern und Journalisten?, ist die zentrale Frage, die höchstrichterlich entschieden werden soll. Eine Frage, die auch in der Bewertung von Bloggern als Zielgruppe der PR wichtig ist. Grundsätzlich sind Blogger für die Öffentlichkeitsarbeit mindestens so interessant wie Journalisten. Aber sie sind auch weitaus unberechenbarer. "Schreiben Sie einem Blogger nie etwas, das sie nicht selbst für den Rest Ihres Lebens auf die Stirne kleben würden", sagt etwa Steve Rubel von Edelman PR.

Blogger haben einen hohen Mitteilungsbedarf, folgen aber nicht unbedingt journalistischen Regeln. Wer Blogger erreichen möchte, kann sie nicht einfach ungefragt in den Presseverteiler aufnehmen, weil ihre E-Mail-Adresse im Impressum steht. Voraussetzung für eine Kooperation ist der persönliche Kontakt und die intensive Beziehungspflege, rät Thomas Pleil, der an der Hochschule Darmstadt Public Relations lehrt, im Interview mit dem Zimpel-Blog. "Der persönliche Kontakt zwischen Journalisten/Bloggern und PR-Verantwortlichen ist immer am wertvollsten und durch nichts zu ersetzen. Mein Fazit: mehr auf Personal Relations im Bereich der Public Relations setzen”, urteilt Pleil.

In manchen Branchen organisieren Unternehmen sogar eigene Blogger-Events. So zum Beispiel Panasonic. Der Grund: Fotoblogger sind zunehmend Meinungsmacher und eine relevante Zielgruppe für die PR-Arbeit in der Fotografiebranche, um die kein Hersteller mehr herumkommt.

Reichweite und Einfluss von Bloggern

Aber nicht nur die Art der PR-Ansprache unterscheidet Blogger von Journalisten: Um den Einfluss eines Journalisten zu bewerten, reicht in der Regel ein Blick auf die Mediadaten. Bei vielen großen Medien ist diese Frage ohnehin obsolet. Um den Einfluss eines einzelnen Bloggers zu bewerten, sind zwei andere Fragen ausschlaggebend: Welches Publikum beeinflusst der Blogger? Und wie stark ist sein Einfluss auf diese Gruppe?

Bei Fachblogs beantwortet sich die erste Frage quasi von selbst. Um die Reichweite und Bedeutung eines Blogs zu klären, hilft in der Regel der Blick in Blogverzeichnisse und Rankings. Unabhängig davon, ob ein Blog über hohen oder geringen Traffic verfügt: Was einmal von einem Blogger veröffentlicht wurde, bleibt im Internet auffindbar - gute wie schlechte PR.

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