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14.06.2016 | Unternehmen + Institutionen | Nachricht | Online-Artikel

Daimler Trucks weitet Plattformstrategie aus

verfasst von: Angelina Hofacker

2:30 Min. Lesedauer

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Daimler Trucks erweitert seine Plattformstrategie über den Antriebsstrang hinaus. Der Lkw-Hersteller plant die markenübergreifende Einführung einer standardisierten Elektrik/Elektronik-Architektur.

"Schon heute profitieren wir wie kein anderer Hersteller von den technologischen und wirtschaftlichen Potenzialen unserer markenübergreifenden Motoren- und Getriebeplattformen. Jetzt gehen wir die nächsten Komponenten an: Fahrwerk und Elektrik/Elektronik", sagt Dr. Wolfgang Bernhard, Mitglied des Daimler-Vorstands und verantwortlich für Daimler Trucks & Buses.

Die Plattformen für Antriebskomponenten für mittelschwere und schwere Motoren sowie automatisierte Getriebe seien bereits erfolgreich im Markt. Diese Komponenten machen Daimler Trucks zufolge rund 50 Prozent Wertschöpfung eines Lkw aus. Jetzt will der Hersteller markenübergreifende Plattformen auch für andere Modulgruppen des Lkw einführen. Dazu sollen eine einheitliche Elektrik/Elektronik(E/E)-Architektur, der Rahmen und die Kabine gehören. Überall dort, wo sich für Kunden- und Markendifferenzierung keine Auswirkungen ergäben, soll gemeinsam entwickelt und eingekauft werden.

Vereinheitlichte Hardware für vernetzte Lkw

Eine standardisierte Elektrik/Elektronik-Architektur (E/E) über verschiedene Regionen und Marken hinweg sei die Basis, um elektronische Module zeitnah in die Fahrzeuge und damit Innovationen schnell zum Kunden zu bringen. Dank einer vereinheitlichten E/E Architektur könnten die Lkw-Experten auch künftig ein einheitliches, markenübergreifendes Modul der Instrumententafel im Führerhaus des Fahrzeugs verbauen. Während die Instrumententafel mit Tachometer, Drehzahlmesser, Tankanzeige, etc. das markentypische Aussehen eines schweren Mercedes-Benz, Freightliner oder Fuso behalte, sei ihr Innenleben sowie die Rückseite bei Maßen und Anschlüssen künftig standardisiert, so die Idee der Entwickler.

Schnelligkeit ist dem Lkw-Hersteller zufolge besonders wichtig, wenn es um Neuheiten rund um Konnektivität geht. Um diese zu gewährleisten, will Daimler Trucks zukünftig eine völlig neu entwickelte, standardisierte "Connectivity Hardware" markenübergreifend in all seinen Lkw verbauen. Das etwa DIN-A5-große Modul soll als "mobiler Router" fungieren. Das Modul empfange Daten von allen im Lkw verbauten Sensoren, Kameras, etc. und werte diese für unterschiedlichste Anwendungen aus. Zudem soll es die Schnittstelle für sämtliche Konnektivitätsdienste darstellen und damit zuständig für die Außenkommunikation des Lkw sein. Wie ein modernes Smartphone soll das Bauteil in Echtzeit via Bluetooth, WLAN, 4G-Signal, GPS oder USB-Schnittstelle mit der Infrastruktur, mit anderen Fahrzeugen und weiteren am Logistikprozess beteiligten Instanzen kommunizieren. Das können Daimler Trucks zufolge Spediteure sein, aber auch Logistikzentren, Verkehrsinformationsdienste oder Servicewerkstätten. Weitere Anwendungen seien möglich.

Hardware ermöglicht offenes System

Mittels der Software und Apps soll die Hardware auf regionale Kundenbedürfnisse angepasst werden können. Das Modul soll künftig die Hardware für die bereits bestehenden Konnektivitätslösungen von Daimler Trucks, die Telematik-Systeme von FleetBoard und Detroit Connect, bilden. Die Entwickler betonen, dass die Hardware ein offenes System ermöglicht. Das bedeutet, dass die sie auch in Fahrzeugen verbaut werden kann, die nicht von Daimler stammen.

Ab 2017 sollen die Schwer-Lkw von Mercedes-Benz Trucks in Europa als Standard mit dem Modul ausgeliefert werden, wenig später sollen weitere Märkte sowie weitere volumenstarke Lkw der Daimler Trucks-Marken folgen. Mittelfristig plant Daimler Trucks, auch die mittelschweren Lkw mit der einheitlichen Komponente auszustatten.

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