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04.04.2019 | Unternehmen + Institutionen | Infografik | Online-Artikel

Autoindustrie stellt sich auf Brexit ein

verfasst von: Christiane Köllner

2 Min. Lesedauer

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Bei einem No-Deal-Brexit wären Grenzkontrollen, Zölle und Kostensteigerungen zentrale Herausforderungen für die Autobranche. Digitale Strategien könnten den Brexit-Folgen zumindest teilweise entgegenwirken.

Die internationale Automobilindustrie hat hinsichtlich des Brexit das Downside-Szenario bereits im Blick. "Käme es zu einem No-Deal-Brexit, wären die Veränderungen in der Automobilbranche spürbar – nicht nur in Großbritannien, sondern auch in den produktionsstarken und sehr gut vernetzten Nachbarn Deutschland, Frankreich und den Niederlanden", so Felix Kuhnert, Global Automotive Leader von PwC. So hätten diverse Autohersteller bereits angekündigt, ihre Produktionskapazitäten im Vereinigten Königreich zugunsten von Standorten auf dem europäischen Festland zu verringern – insbesondere für Produkte, die bislang von Großbritannien aus dorthin exportiert werden. Die britische Automobilindustrie stellte nach PwC-Informationen im Jahr 2017 82 Prozent ihrer Produktion für den Export her.

Nach aktuellem Verhandlungsstand muss das Vereinigte Königreich gemäß §50 der EU-Verträge am 12. April aus der Europäischen Union (EU) austreten, sollte es zuvor keine Einigung auf Austrittsbedingungen geben. Im Falle einer Verständigung vor dem 12. April muss der geregelte Brexit bis 22. Mai umgesetzt werden – doch ob es eine rechtzeitige Einigung gibt und unter welchen Bedingungen, ist nach wie vor unklar.

Grenzkontrollen, Zölle und Kostensteigerungen

PwC sieht infolge eines möglichen No-Deal-Brexit unter anderem die folgenden Herausforderungen für die Branche: Grenzkontrollen wären eine Hürde und die damit verbundenen, kaum verlässlich kalkulierbaren Zeitverluste. Eine zweite wesentliche Herausforderung wären Zölle. In Großbritannien montierte Autos könnten für Käufer in der EU um bis zu 20 Prozent teurer werden. Doch auch dem britischen Markt drohen Absatzeinbußen wegen zollbedingt höherer Kosten, die die Autohersteller an die Käufer weitergäben. 

Digitale Strategien könnten Nachteile teilweise kompensieren

Rückgänge bei den Automobilproduktionszahlen und beim Neuwagenabsatz in Großbritannien seien aus PwC-Sicht nach dem Brexit kaum vermeidbar. Doch wenn die Branche aus der Not eine Tugend mache, also die Umstellung auf noch flexiblere, digitale Produktions- und Vertriebsprozesse stark beschleunigen würde, wären Absatzrückgänge weniger schmerzhaft. Das gelte auch für die Beschäftigtenzahlen, deren Rückgang unterproportional zu den Volumenrückgängen ausfallen könnte. Reisefreiheit für internationale Konzernmitarbeiter, aber auch der Zugang zu qualifiziertem Fachpersonal auf dem Arbeitsmarkt könnten allerdings hierbei eine Hürde darstellen.

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