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07.01.2016 | Unternehmen + Institutionen | Nachricht | Online-Artikel

Ford bringt Industriestandard für App-Integration auf den Weg

verfasst von: Angelina Hofacker

3:30 Min. Lesedauer

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Zur Integration von Smartphone-Apps ins Auto übernehmen mehrere Automobilhersteller und Zulieferer, darunter Toyota als volumenstärkster Pkw-Produzent der Welt, die von Ford entwickelte Softwarelösung SDL.

Bei Smart Device Link (SDL) handelt es sich um eine Open-Source-Software, auf der auch die Plattform Ford Sync App Link basiert. Sie ermöglicht die Einbindung und Bedienung von Smartphone-Apps per Sprachsteuerung im Fahrzeug.

Smart Device Link soll Autofahrern in Modellen vieler unterschiedlicher Marken zur Verfügung stehen. "Eine Smartphone-Vernetzung mit höheren Sicherheitsstandards und perfekter Abstimmung auf die jeweiligen Fahrzeugmerkmale zu entwickeln, ist exakt jener Mehrwert, den ein Automobilhersteller seinen Kunden bieten kann", betont Shigeki Terashi, Vizepräsident der Toyota Motor Corporation. "Wir gehen davon aus, dass sich viele Unternehmen unserer Sichtweise anschließen und in die branchenweite Zusammenarbeit an Smart Device Link einsteigen werden". Das Unternehmen hatte die Integration der Software seit längerem ins Auge gefasst.

Derzeit untersuche auch die PSA Peugeot Citroën-Gruppe die Möglichkeit, ihre Fahrzeuge mit Smart Device Link auszurüsten. Wie Ford berichtet, befassen sich Honda, Mazda und Subaru ebenfalls mit der Software. "Der größte Vorteil einer gemeinsamen Schnittstelle für die Einbindung und Bedienung von Smartphone-Apps ist, dass wir auf diese Weise einen branchenweiten Standard schaffen. Kunden erleben damit maximalen Komfort bei einfacher Bedienung - gleichzeitig erhalten die unterschiedlichen Fahrzeughersteller großen Spielraum, um ihre Marken individuell auszustatten", erläutert Don Butler, Ford-Vorstand für Vernetzte Fahrzeuge und Services.

Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Smartphone-Apps

SDL wurde entwickelt, um intuitive und voll integrierte Apps ins Auto zu bringen. Die Software erlaubt die Nutzung von Sprachbefehlen, Lenkradschaltern und anderen Bedienelementen im Auto für die Interaktion mit Smartphone-Apps, die Navigation, Musik, das Teilen von Ortsinformationen und andere Services ermöglichen. Die Fahrer sollen so mit ihren Apps verbunden bleiben können, ohne die Augen von der Fahrbahn oder die Hände vom Lenkrad zu nehmen.

Smart Device Link soll Kompatibilität mit einer breiten Auswahl an Geräten und Plattformen und der Automotive-Entwicklergemeinde die Entwicklung von Apps ermöglichen, die unmodifiziert auf verschiedenen Automobilmarken und Fahrzeugmodellen funktionieren. Automobilhersteller sollen mit SDL auf verschiedenen Fahrzeuglinien eine konsistente App-Benutzerführung bereitstellen und diese flexibel an die einzelnen Marken und Modelle anpassen können.

Das SDL-Projekt begann damit, dass Ford seine App-Link-Software in die Open-Source-Community einbrachte. Wie auch die QNX Car Platform und das QNX Neutrino OS hält sich SDL streng an den Industriestandard POSIX (Portable Operating System Interface) und kann so Software-Entwicklern eine vertraute Programmierumgebung bieten.

Gemeinsame Softwarebasis

Die Automobilzulieferer QNX Software Systems und UIEvolution haben sich auch für die Lösung von Ford entschieden und werden sie in ihre Produkte integrieren. So hat Ford die Softwarelösung auf die QNX "Car Platform for Infotainment" portiert, wie QNX Software Systems, eine Tochtergesellschaft von BlackBerry, im Rahmen der International Consumer Electronics Show (CES) jüngst bekannt gab. Dem Unternehmen zufolge vertrauen mehr als 40 Automobilhersteller auf QNX Software Systems.

"Durch unsere Zusammenarbeit mit QNX Software Systems wird SDL besser für die vielen Automobilhersteller und Zulieferer nutzbar, die heute QNX-Technologie als Basissoftware für ihre Infotainment- und Telematiklösungen einsetzen", erklärt Paul Elsila, CEO von Livio. Die 100-prozentige Ford-Tochter Livio koordiniert das Open-Source-Projekt SDL. Durch seinen großen Marktanteil könne QNX eine zentrale Rolle bei der Annahme von Standards in der Automobilindustrie spielen. "Wir freuen uns, zusammen mit QNX am Aufbau einer verkäuferneutralen Technologie zu arbeiten, die die Integration von Smartphone-Apps in Autos aller Marken vereinfachen wird."

Da Automobilhersteller und -zulieferer ab sofort auf die Software von Ford setzen, steigt Smart Device Link zu einem der maßgeblichen Branchenstandards auf. Autofahrer sollen Ford zufolge unmittelbar von dieser Entwicklung profitieren, da die Zahl der kompatiblen Apps in Zukunft sprunghaft ansteigen dürfte, weil die Entwickler ihre Programme dank Smart Device Link künftig für eine viel größere Zahl von Modellen kreieren.

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