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09.10.2012 | Unternehmensstrategie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Warum ethische Führungsgrundsätze so wichtig sind

verfasst von: Andreas Nölting

2:30 Min. Lesedauer

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Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen sind wegen ihrer ökonomischen Performance, der Solidität sowie ihrer Produkte sowohl bei Fondsmanagern, Analysten als auch Verbrauchern beliebt. Eine Studie der Universität St. Gallen zeigt, dass das Thema Corporate Social Responsibility nun auch im Mittelstand immer ernster genommen wird.

Je heftiger die Finanzkrise an den Märkten wütet, je empörter die Menschen über Investmentbanker und Pleite-Manager schimpfen, desto stärker wird auch in Medien und der Wissenschaft die besondere Rolle der Unternehmen in der Gesellschaft diskutiert. Von den Banken und Unternehmen wird zunehmend verlangt, dass sie neben ihrem Streben nach steigenden Umsätzen und Gewinnen auch eine gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen haben und sich nicht nur der reinen Profitmaximierung verschreiben.

Das Thema Corporate Social Responsibility (CSR) ist zwar noch jung und in Wissenschaft wie der Konzernlandschaft nicht unbedingt weit verbreitet, doch es dringt mit Vehemenz voran. Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen sind wegen ihrer ökonomischen Performance, der Stabilität und Solidität sowie ihrer Produkte sowohl bei Fondsmanagern, Analysten als Verbrauchern beliebt.

Dabei ist die Betonung des ethischen Handelns in der Wirtschaft nicht neu. Schon Alfred Herrhausen, der legendäre, einstige Vorstandssprecher der Deutschen Bank, brachte die unternehmerische Verantwortung mit wenigen Worten auf den Punkt: „An dem Tag, an dem die Manager vergessen, dass eine Unternehmensführung nicht weiter bestehen kann, wenn die Gesellschaft ihre Nützlichkeit nicht mehr empfindet oder ihr Gebaren als unmoralisch betrachtet, wird die Unternehmung zu sterben beginnen.“

Waren derartige Führungsgrundsätze früher ein Phänomen großer Firmen, greifen heute auch kleine und mittelständige Firmen immer häufiger auf CSR-Themen zurück. Eine aktuelle Studie von Prof. Dr. Thomas Beschorner und seinem Team vom Institut für Wirtschaftsethik der Universität St. Gallen zeigt, dass sich bereits etliche der von den Wissenschaftlern analysierten Mittelständler gegenüber der Gesellschaft verpflichtet fühlen, etwa durch Geldspenden (90,8 Prozent), als Sponsoren (77,6 Prozent) oder mittels Sachspenden (68,4 Prozent).

Das geförderte Projekt muss zum Kerngeschäft passen

Beschorner und sein Team haben 81 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz untersucht, die sich an der Studie „Ethics in Business“  beteiligt haben. Insgesamt wendeten die Unternehmen laut Studie 0,34 Prozent ihres Umsatzes für gemeinnütziges Engagement auf – verglichen mit im Schnitt 0,07 Prozent des Umsatzes aller deutschen Mittelständler.

Analysiert wurden dabei vor allem die Felder:

  • Unternehmenswerte und Führung

  • Wertorientierte Personalwirtschaft

  • Engagement im gesellschaftlichen Umfeld

  • Umweltschutz

  • Verantwortung in der Lieferkette

  • Produktverantwortung und Verbraucherschutz

Das gesellschaftliche Engagement im Sinne der Corporate Social Responsibility sollte nach Meinung von Professor Beschorner eine wichtige Bedingung erfüllen: „Das geförderte Projekt muss zum Kerngeschäft passen“. So sollte etwa ein Finanzdienstleister nicht unbedingt Trikots für den Sportverein spenden, sondern etwa eine kostenlose Schuldnerberatung anbieten.

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