2007 | OriginalPaper | Buchkapitel
Verkürzung der Arbeitszeit
Erschienen in: Führer durch die Krisenpolitik
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
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Wenn die Menschen reicher werden, können sie es sich leisten, weniger zu arbeiten. Wenn sie in achtstündiger Arbeit schon soviel verdienen, wie sie verdienen wollen, so halten sie es nicht mehr für nötig, zehn Stunden täglich zu arbeiten. Eigentlich will jeder noch mehr haben, als er tatsächlich hat, aber er fragt sich: „Ist das, was ich durch längere Arbeitszeit
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verdienen kann, mir auch mehr wert als die Stunden der Freiheit und Erholung?“ Mit „Nein“ kann ein Mann antworten, dessen Einkommen gestiegen ist. So vollzog sich allmählich mit wachsenden Einkommensmöglichkeiten der Übergang zur kürzeren Arbeitszeit. Von 14 bis 16 Stunden täglich ging man auf 12 Stunden, dann auf 10 Stunden, später auf 8 Stunden, in manchen Berufen auch auf 6 Stunden Arbeit pro Tag fiber. Dazu brauchte man — wie man in Amerika in den Jahrzehnten bis zum Krieg sehen konnte — gar keine gesetzlichen Vorschriften. Die Leute hatten es eben dank der Erhöhung ihrer Einkommen und der starken Nachfrage nach Arbeitskräften nicht nötig, eine längere Arbeitszeit anzubieten.
Die Verkürzung der Arbeitszeit — die einen gewaltigen kulturellen Aufstieg mit sich brachte — war eine Folge der Reichtumszunahme der Menschen
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